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vom 30.01.2022, aktuelle Version,

Pfarrkirche St. Florian am Inn

Kath. Pfarrkirche hl. Florian in St. Florian am Inn

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Florian am Inn steht im Ort St. Florian am Inn in der Marktgemeinde St. Florian am Inn im Bezirk Schärding in Oberösterreich. Die auf den heiligen Florian geweihte Kirche gehört zum Dekanat Schärding in der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Geschichte

Ein Kirchengebäude im Ort St. Florian am Inn wurde zum Ende des 12. Jahrhunderts urkundlich genannt. Zur Zeit der frühen Kirchenorganisation im Mittelalter war die Pfarrkirche St. Florian der Sitz der Urpfarre St. Weihflorian. Diese bestand, ebenso wie die Pfarre Münzkirchen, aus Gebieten, die ursprünglich zur Pfarre St. Severin in der Passauer Innstadt gehört hatten.[1] Als eine eigenständige Pfarre wurde St. Weihflorian erstmals 1182 bezeichnet, als sie dem „Innbruckamt“ in Passau inkorporiert wurde.[2] Das zum St. Ägidien-Spital in der Innstadt gehörende „Innbruckamt“ verwaltete neben der Innbrücke auch die dem Spital inkorporierten Pfarren, die vom jeweiligen „Bruckpfarrer“ zu vergeben waren.[3] Zu diesen zählten neben St. Severin mit Schardenberg und Wernstein auch die Pfarren St. Weihflorian, Kellberg, Hauzenberg, Kopfing, Münzkirchen und Tettenweis.[3][4][5] Der Sprengel der Pfarre St. Weihflorian war sehr ausgedehnt: Er lag zwischen dem Wirkungsbereich der Urpfarre St. Severin sowie dem der Urpfarre Münsteuer und umfasste das Gebiet der heutigen Pfarren Brunnenthal, Schärding, St. Florian am Inn, Suben, St. Marienkirchen und Eggerding,[5] dazu außerdem Anteile der heutigen Pfarren Taufkirchen, Lambrechten und Rainbach.[1] Als es im Jahr 1380 zur Verlegung des Sitzes der Pfarre St. Weihflorian nach Schärding kam, wurde der bisherige Pfarrort St. Florian eine Filiale von Schärding. Erst im Zuge der josephinischen Reformen wurde St. Florian 1785 von der Stadtpfarre Schärding abgetrennt und als landesfürstliche Patronatspfarre wieder verselbständigt.

Architektur

Die gotische zweischiffige Hallenkirche hat ein dreijochiges Langhaus mit Netz-Sternrippengewölben ähnlich der Wallfahrtskirche Maria Schöndorf. Der Fronbogen ist eingeschnürt. Der dreijochige mit dem Langhaus fast gleich breite Chor mit einem Netzrippengewölbe nach der Wechselberger Figuration und einem Dreiachtelschluss ist überhöht und in der Achse etwas nach Süden verschoben. Die Strebepfeiler sind reich abgestuft.

Ausstattung

Der mächtige Hochaltar entstand um 1760/1770. Die Seitenaltäre um 1700 wurden später verändert. Der Altar Heilige Familie trägt die Statuen Lorenz und Stephan um 1510/1520, wohl später überschnitzt. Es gibt figurale Grabsteine und Wappengrabsteine aus der 14. bis 18. Jahrhundert.

Neben der 2017 im Altarraum errichteten Orgel der niederländischen Firma Flentrop befindet sich noch eine nicht mehr verwendete, stark renovierungsbedürftige Orgel des Linzer Orgelbauers Johann Lachmayr aus 1886 auf der Empore. Eine Glocke wurde 1530 gegossen.

Literatur

  • St. Florian am Inn, Pfarrkirche. S. 273. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Oberösterreich. Von Erwin Hainisch, Neubearbeitet von Kurt Woisetschläger, Vorworte zur 3. Auflage (1958) und 4. Auflage (1960) von Walter Frodl, Sechste Auflage, Verlag Anton Schroll & Co., Wien 1977.
Commons: Sankt Florian (Sankt Florian am Inn)  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Johann Ev. Lamprecht: Beschreibung der k.k. landesfürstl. Gränzstadt Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Wels 1860 (online), S. 276.
  2. Johann Ev. Lamprecht: Beschreibung der k.k. landesfürstl. Gränzstadt Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Wels 1860 (online), S. 275.
  3. 1 2 Hugo Lerch: Der Streit des Passauer Domherrn und Innbruckmeisters Johann von Malenthein mit dem Passauer Domkapitel 1544–1549. In: Ostbairische Grenzmarken 6 (1962/1963), S. 249–261, hier S. 250–251.
  4. Johann Ev. Lamprecht: Beschreibung der k.k. landesfürstl. Gränzstadt Schärding am Inn und ihrer Umgebungen. Wels 1860 (online), S. 275–276. — Johann Ev. Lamprecht: Historisch-topographische Matrikel oder geschichtliches Ortsverzeichniß des Landes ob der Enns, als Erläuterung zur Charte des Landes ob der Ens in seiner Gestalt und Eintheilung vom VIII. bis XIV. Jahrhunderte, Wien 1863 (online), S. 133, 212.
  5. 1 2 Theodor Ebner: Die Antiesenmündung. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins. Jahrgang 148, Linz 2003, S. 257–284 (zobodat.at [PDF; 2,2 MB]), hier S. 279.