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vom 12.12.2012, aktuelle Version,

Puch-Werke

Puch-Werke
Rechtsform AG & Co KG
Sitz Graz
Branche Automobil
Website www.Puch.at

Werbung für Puch aus dem Jahre 1905
Das Puch-Hochhaus am Eingang des (ehemaligen) Puch-Werkes in Graz-Thondorf mit dem Puch-Emblem auf dem Dach (2008)

Die Puch-Werke, gegründet 1899 von Johann Puch, waren ein österreichisches Unternehmen, das Fahrräder, Motoren, Motorräder und Autos produzierte.

Geschichte

Johann Puchs erste Fabrikationsstätte war in der Strauchergasse in Graz beheimatet. Dort wurden u. a. Schlittschuhe und Fahrräder produziert. Später wurde die Produktion in eine richtige Fabrik verlagert. Dieses Stammwerk, später „Einser-Werk“ genannt, entstand im Süden von Graz, im Stadtbezirk Puntigam. Dort wurden ab 1901 auch Motoren und ab 1904 Autos gebaut.

Im Jahre 1912 schied Johann Puch aus seiner Firma aus und wurde deren Ehrenpräsident. 1914 beschäftigte das Unternehmen 1100 Arbeiter und produzierte jährlich 16.000 Fahrräder (siehe: „Waffenrad") und je 300 Motorräder und Autos. Nach Puchs Tod nach dem Besuch eines Pferderennens in Agram am 19. Juli 1914 konnte sich die Firma noch einige Zeit behaupten, ehe sie 1928 mit der Österreichischen Daimler-Motoren AG fusionierte. Aber auch die daraus entstehende Austro-Daimler-Puchwerke AG hielt sich nur bis 1934. Eine neuerliche Fusion mit der Steyr-Werke AG führte zur Steyr-Daimler-Puch AG, die neben Fahrzeugen aller Art (Pkw, Lkw, Geländefahrzeuge, Traktoren, Motorräder, Fahrräder) auch Werkzeuge und Waffen herstellte. In den 1990er-Jahren wurden verschiedene Produktionsbereiche stillgelegt oder abgegeben, zum Beispiel:

Der Rest des Konzerns wurde 1998 von der Magna Holding AG übernommen und beschäftigt sich nach Umstrukturierungen mit Antriebstechnik, vor allem mit Allradantrieben. Ein Förderungspreis von Magna für Diplomarbeiten wurde im Gedenken an Johann Puch benannt.[1]

Wie alle Betriebe dieser Art wurde das Puchwerk im Zweiten Weltkrieg auch für die Rüstungsproduktion herangezogen, dazu reichten die Kapazitäten jedoch bald nicht mehr aus. Deshalb wurde in Thondorf bei Graz das so genannte „Zweier-Werk“ gebaut. Hier wurden nach dem 2. Weltkrieg Fahrräder, Mopeds, Motorräder, Personenwagen und legendäre Geländewagen (Haflinger, Pinzgauer, Puch G) entwickelt und produziert. Das Werk prägte diesen Stadtteil; das 1953/54 errichtete „Puch-Hochhaus", mit 13 Stockwerken das erste Hochhaus von Graz, wurde zu einem Wahrzeichen und steht mittlerweile unter Denkmalschutz.[2] In den drei ursprünglichen Hallen des Werks begann das Unternehmen Magna Steyr Luxusfahrzeuge für US-amerikanische und deutsche Konzerne zu produzieren.

Das Einser-Werk in der Puchstraße wurde stillgelegt und zu einem Gewerbepark umgewandelt, eine historische Werkhalle wurde zum Industriedenkmal erklärt. In den Hallen eines ehemaligen Generalimporteurs für italienische Autos, die neben dem ehemaligen Werksareal liegen, wurde im Rahmen der Kulturhauptstadt Graz 2003 ein Puch-Museum eingerichtet. Seit Juni 2012 befindet sich das Johann Puch-Museum Graz in der denkmalgeschützten Halle P, die noch der Altmeister selbst hat bauen lassen. 1987 wurde nach beinahe 100 Jahren die Fahrradproduktion in Graz endgültig eingestellt.[3] Die technische Kompetenz war bei Steyr-Puch immer größer als die kaufmännische, die Markenrechte wurden an den italienischen Hersteller Piaggio veräußert, der etwa bis zur Jahrtausendwende Fahrräder und Mopeds mit dem Markenlogo „Puch“ produzierte. Dieser gab 1997 seine Rechte für den Fahrradbereich (inkl. Bianchi) an den schwedischen Rad-Konzernriesen Cycleurope weiter.[4]

2011 übernahm das Familienunternehmen J. Faber GmbH die Verantwortung für die Fahrradmarke Puch. Die neuen Puch-Räder wurden weiter von Cycleurope in Frankreich produziert. Ab März 2012 wurden neun neue Modelle, darunter fünf Elektroräder, unter dem Namen "Puch" angeboten.[5]

Modelle

Puch Sprint

Fahrräder

siehe auch: Waffenrad

Motorräder

  • Puch Maxi - ein 1969 vorgestelltes Mofa, das von den Puch-Werken als Nachfolger der alten, umgangssprachlich auch Schwarze Sau genannten Puch MV 50 gebaut wurde. Eine wichtige Besonderheit des Maxis ist, dass es die erste von Puch produzierte Fliehkraftkupplung in sich trägt (Automatik). 1985 wurde noch das Supermaxi mit KAT vorgestellt, das erste Mofa weltweit mit Abgasreinigung. Während dieser Zeit wurden noch andere sehr erfolgreiche Modelle gebaut, z. B. der Puch Velux x30, Puch Condor, Puch Sport, Puch Tigra, die berühmte Puch Monza (Vier- und Sechsganggetriebe) und Puch Cobra.

PKWs (1957–1975)

Puch 500
Puch 700
Typ Bauzeitraum Zylinder Hubraum Leistung
500 1957–1959 2 Boxer 493 cm³ 16 PS (11,8 kW)
500 D 1959–1962 2 Boxer 493 cm³ 16 PS (11,8 kW)
500 DL 1959–1962 2 Boxer 493 cm³ 19,8 PS (14,5 kW)
700 C (Kombi) 1961–1969 2 Boxer 650 cm³ 25 PS (18,4 kW)
700 E (Kombi) 1961–1969 2 Boxer 650 cm³ 19,8 PS (14,5 kW)
650 TR 1962–1964 2 Boxer 660 cm³ 27 PS (19,9 kW)
650 T 1962–1969 2 Boxer 650 cm³ 19,8 PS (14,5 kW)
650 TR II 1965–1969 2 Boxer 650 cm³ 42 PS (30,9 kW)
500 S 1969–1974 2 Boxer 650 cm³ 19,8 PS (14,5 kW)
126 1974–1975 2 Boxer 650 cm³ 19,8 PS (14,5 kW)

Sport

  • 1933: 1. Platz ADAC-Reichsfahrt Werksfahrerin Ilse Thouret mit Puch-Type 200-S
  • 1975: Motocross Weltmeister Harry Everts auf Puch 250 MC

Literatur

Hinweis auf das Puch-Museum in der Grazer Puchstraße (2008) - 2009 entfernt
  Commons: Puch-Fahrzeuge  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Johann Puch Award 2009, (abgefragt am 16. Jänner 2010)
  2. Liebenau aktuell vom 24. Juni 2008, S.7
  3. Fahrräder aus der Steiermark. In: graz.radln.net. ARGUS Steiermark; abgerufen am 5. Mai 2012.
  4. Marcello Berni: Der traditionsreiche italienische Fahrradhersteller konzentriert sich auf den Bau edler Rennmaschinen - Bianchi will auch ohne Ullrich kräftig zulegen. In: Handelsblatt. 28. November 2003, ISSN 0017-7296 (online [abgerufen am 5. Mai 2012]).
  5. Legenden neu aufgelegt - Die Rückkehr des Puch-Fahrrades. In: Der Standard. 12. Februar 2012 ( online [abgerufen am 5. Mai 2012]).