Stinatz
Marktgemeinde
Stinatz
Stinjaki |
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Wappen | Österreichkarte | |
![]() Stinjaki |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Güssing | |
Kfz-Kennzeichen: | GS | |
Fläche: | 9,49 km² | |
Koordinaten: | 47° 12′ N, 16° 8′ O | |
Einwohner: | 1.228 (1. Jän. 2019) | |
Bevölkerungsdichte: | 129 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7552 | |
Vorwahl: | 03358 | |
Gemeindekennziffer: | 1 04 15 | |
NUTS-Region | AT113 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 1 7552 Stinatz |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Andreas Grandits (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2017) (19 Mitglieder) |
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Lage von Stinatz Stinjaki im Bezirk Güssing |
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![]() Heimatmuseum Stinatz |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Stinatz (kroatisch: Stinjaki, ungarisch: Pásztorháza) ist eine österreichische Marktgemeinde im Bezirk Güssing im Burgenland mit 1228 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019).
Nach der Volkszählung 2001 bekennen sich 53,9 % der Einwohner zur Volksgruppe der Burgenlandkroaten und 8,1 % bekennen sich als Kroaten. 30,7 % geben als Umgangssprache Deutsch an.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im Südburgenland im Bezirk Güssing.
Gemeindegliederung
In Stinatz gibt es zwei Ortsteile, Stinatz und Stinatz-Nord.
Nachbargemeinden
Wolfau | Wolfau | Litzelsdorf |
Wörterberg |
![]() |
Litzelsdorf |
Hackerberg | Hackerberg | Ollersdorf im Burgenland |
Geschichte
Als Folge der Türkenkriege zogen im 15. Jahrhundert Familien aus Kroatien in die Gegend. Ihre Ansiedlung wurde 1577 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Stinacz verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Deutsch-Westungarn 1919 nach zähen Verhandlungen in den Verträgen von St. Germain und Trianon Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Am 26. Juli 1944 stürzte ein amerikanischer Boeing B-17 Bomber nach einem Luftkampf mit deutschen Jagdflugzeugen auf das Gemeindegebiet von Stinatz. Von den neun Besatzungsmitgliedern konnten sich sechs mit dem Fallschirm retten.[1]
Marktgemeinde ist Stinatz seit 2. Juli 1977. Bei den Feierlichkeiten, bei denen auch das Heimathaus eröffnet wurde, waren unter anderen Bundespräsident Rudolf Kirchschläger und der burgenländische Landeshauptmann Theodor Kery anwesend.[2]
Bombenanschlag 1995
Am 6. Februar 1995 gegen 11 Uhr, zwei Tage nach dem Vierfachmord von Oberwart, wurde in Stinatz Erich Preissler, einem Mitarbeiter des Umweltdienst Burgenland, durch eine Sprengfalle des Bombenlegers Franz Fuchs die Hand zerfetzt.[3][4][5][6] Zudem waren an zwei Burgenland-Kroatinnen zuvor bzw. nachher Briefbomben adressiert, deren Detonation jedoch weder die Grünen-Politikerin Terezija Stoisits noch Angela Resetarits verletzte. In einem Wartehäuschen der Nachbargemeinde Ollersdorf fand sich ein Bekennerbrief der Bajuwarischen Befreiungsarmee „BBA“, in dem es unter anderem hieß: „Sifkovits, Grandits, Stoisits, Resetarits und Janisch zurück nach Dalmatien.“
Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten


- Katholische Pfarrkirche Stinatz: Katholische Pfarrkirche Hl. Peter und Paul
Vereine
- Fußballverein ASKÖ Stinatz: Der Fußballverein ASKÖ Stinatz spielte in der Landesliga Burgenland, der Abstieg erfolgte in der Saison 2013/14. Der Abstieg von der 2. Liga Süd erfolgte gleich darauf. Der Fußballverein ASKÖ Stinatz wurde im Jahr 2015 aufgelöst.
- Tennisverein ASKÖ TC Stinatz: Der Tennisverein ASKÖ TC Stinatz besteht seit dem 26. Juli 1979.
- Laufclub LC Tiger Stinatz: Der Laufclub LC Tiger Stinatz veranstaltet seit dem Jahre 1995 den Internationalen Stinatzer Halbmarathon.
- Musikverein Stinatz
- Stinjacko Kolo: Folklore-Ensemble (Tamburizza + Volkstanz)
- Laufklub Tiger
- Naturfreunde Stinatz
- Verschönerungsverein
- Stinatz Ozelots Flag Football
Regelmäßige Veranstaltungen
- Kirtag (Verschönerungsverein)
- Fitmarsch (Sozialistische Jugend Stinatz)
- Waldfest (Freiwillige Feuerwehr Stinatz)
- Pfarrfest (Pfarre Stinatz)
- Musikertreffen (Musikverein Stinatz)
- Feuerwehrball (Freiwillige Feuerwehr Stinatz)
- Pfarrball (Pfarre Stinatz)
- Arbeiterball (SPÖ Stinatz)
- Tiger-Heuriger (LC Tiger) (im Jahre 2014 der erste „Stinatzer-Opernball“)
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 19 Mitglieder.
Partei | 2017[7] | 2012[8] | 2007[9] | 2002[10] | 1997[10] | ||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
SPÖ | 515 | 53,81 | 10 | 456 | 47,50 | 9 | 495 | 54,64 | 10 | 602 | 66,37 | 13 | 485 | 59,00 | 11 |
ÖVPA1 | 442 | 46,19 | 9 | 504 | 52,50 | 10 | 411 | 45,36 | 9 | 305 | 33,63 | 6 | 337 | 41,00 | 8 |
Wahlberechtigte | 1166 | 1150 | 1097 | 1083 | 1043 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 90,22 % | 90,52 % | 88,61 % | 90,49 % | 90,51 % |
Gemeindevorstand
Neben Bürgermeister Andreas Grandits (ÖVP) und Vizebürgermeister Josef Kreitzer (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Hannah Grandits (SPÖ), Peter Grandits (SPÖ) und Christian Wagner (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[11]
In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Peter Grandits (SPÖ) zum Gemeindekassier und Katharina Kreuter (SPÖ) zur Umweltgemeinderätin gewählt.[11]
Bürgermeister
Bürgermeister ist Andreas Grandits (ÖVP).[12]
Nachdem Alfred Grandits (SPÖ), der seit 1986 der Gemeinde vorstand,[13] am 30. September 2009 aus gesundheitlichen Gründen als Bürgermeister zurücktrat, mussten laut Gemeindewahlordnung im Jänner 2010 eine Neuwahl durchgeführt werden.[14] Bei dieser konnte sich der bisherige Vizebürgermeister Andreas Grandits (ÖVP) gegen den Mitbewerber der SPÖ, Otto Zsivkovits, durchsetzen. Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 7. Oktober 2012 wurde Andreas Grandits mit 64,10 % gegenüber Josef Kreitzer (SPÖ), der auf 35,90 % kam, durchsetzen.[8] Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 erreichte Andreas Grandits 54,11 % gegen Josef Kreitzer (45,89 %).[7]
Vom Gemeinderat wurde Kreitzer neuerlich zum Vizebürgermeister gewählt.[12]
Wappen
Blasonierung: „In Blau über gekreuzten silbernen Schlüsseln eine silberne Tiara (Papstkrone).“
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Ferdinand Grandits (* 1932), Politiker
- Valentin Zsifkovits (1933–2019), katholischer Theologe, Sozialethiker und Priester
- Thomas Resetarits (* 1939), Bildhauer
- Lukas Resetarits (* 1947), Kabarettist
- Willi Resetarits (* 1948), Musiker und Menschenrechtsaktivist, alias Kurt Ostbahn
- Peter Resetarits (* 1960), ORF-Moderator (TV)
- Marijana Grandits (* 1954), Politikerin
- Terezija Stoisits (* 1958), Politikerin der Grünen und Volksanwältin
Personen mit Beziehung zur Gemeinde
- Peter Jandrisevits (1879 Sulz – 1938 Schandorf), österreichischer Geistlicher und Politiker. Jandrisevits war zwischen 1923 und 1927 Abgeordneter im Burgenländischen Landtag und zwischen dem 12. November 1906 und dem 15. Juni 1924 Administrator bzw. Pfarrer von Stinatz.
- Ernst A. Grandits (* 1951 Wien), österreichischer Autor, Filmemacher und Journalist, Moderator bei 3Sat
- Thomas Stipsits (* 1983 Leoben), österreichischer Kabarettist und Schauspieler mit Stinatzer Wurzeln
- Ägidius Zsifkovics (* 1963 Güssing), Bischof der Diözese Eisenstadt, mit Stinatzer Wurzeln
Sonstiges
Relative Bekanntheit im deutschen Sprachraum erlangte der Ort durch das Lied „Fürstenfeld“ (1984) der Gruppe S.T.S., in dem es heißt: „I spü höchstens nu in Graz, Sinabelkirchen und Stinatz“ („Ich spiele höchstens noch in Graz, Sinabelkirchen und Stinatz“) sowie in jüngerer Zeit durch den „Freibadsong“ des Kabarettisten Thomas Stipsits.
Weblinks
- 10415 – Stinatz. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Webauftritt der Gemeinde Stinatz
Einzelnachweise
- ↑ Absturz einer B-17 bei Stinatz am 26. Juli 1944, Webseite regiowiki.at, abgerufen am 23. November 2014
- ↑ Fremdenverkehrs-, Verschoenerungs-, Trachten- und Volkstanzverein Stinaz: Fotoarchiv: Markterhebung und Heimathauseröffnung 1977 (abgerufen am 7. Februar 2018)
- ↑ http://tvthek.orf.at/topic/Politik/7146697/Rohrbombe-in-Stinatz/3229487/Rohrbombe-in-Stinatz/3229489@1@2Vorlage:Toter+Link/tvthek.orf.at (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
- ↑ http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/chronik/373129_Experte-Bombe-auf-300-m-toedlich.html
- ↑ http://www.ami25.at/franz-fuchs-und-die-bba/chronologie/index.html
- ↑ http://othes.univie.ac.at/18734/
- 1 2 Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2017 in Stinatz. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 29. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
- 1 2 Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2012 in Stinatz. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 4. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2007 in Stinatz. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2007, abgerufen am 17. Januar 2020.
- 1 2 Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2002 in Stinatz. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2002, abgerufen am 17. Januar 2020.
- 1 2 Marktgemeinde Stinatz: Rundschreiben 8/2017 (PDF-Dokument; abgerufen am 7. Februar 2018)
- 1 2 Marktgemeinde Stinatz: Politik–Verwaltung (abgerufen am 7. Februar 2018)
- ↑ Fremdenverkehrs-, Verschoenerungs-, Trachten- und Volkstanzverein Stinaz: Alfred Grandits – Ehrenmitgliedschaft (abgerufen am 7. Februar 2018)
- ↑ ORF Burgenland vom 11. April 2012: Neue Ortschefs für Wörterberg und Stinatz (abgerufen am 7. Februar 2018)