Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 31.05.2022, aktuelle Version,

Theodor Scheimpflug

Theodor Scheimpflug (o.  J.)
Gedenktafel an Scheimpflugs Haus
Scheimpflugs Haus in der Sternwartestraße 39, Wien-Währing

Theodor Scheimpflug (* 7. Oktober 1863 in Wien; † 22. August 1911 in Vorderbrühl) war ein österreichischer Geodät, nach dem die Scheimpflugsche Regel der Photogrammetrie benannt ist.

Leben

Familiengrab der Familie Scheimpflug in der Hinterbrühl

Theodor Scheimpflug wurde als Sohn des Bankdirektors Josef Scheimpflug (1829–1899) und dessen Ehefrau Ernestine Rinna von Sarenbach (1831–1906) in Wien geboren. Er hatte die zwei Brüder Karl (1856–1944), Jurist und Finanzbeamter, und Max Scheimpflug (1858–1930), Mediziner und Klinikbesitzer.[1] In Wien besuchte er das Akademische Gymnasium[2] und absolvierte die Marineakademie Fiume. Im Jahr 1883 musterte er als Seekadett der Kriegsmarine an. Als dieser unternahm er weite Reisen. Im Jahr 1888 wurde er zum Linienschiffsfähnrich befördert. Als dieser arbeitete beim hydrografischen Amt und bei der Marinesternwarte Pola.

Wegen seines Interesses erhielt er 1896 Urlaub, um an der Technischen Hochschule Wien Maschinenbau und Photogrammetrie zu studieren. Im Jahr 1897 begann er mit fototopografischen Arbeiten am k.u.k. Militärgeografischen Institut.

1901 machte es ihm eine Erbschaft möglich, den Ruhestand anzutreten, in dem er seine Lebensaufgabe fortsetzte: das Erstellen von Landkarten mittels Luftaufnahmen. Mit diesen Experimenten stieß er bei seinen militärischen Vorgesetzten zeitlebens auf wenig Verständnis; seine Erkenntnisse gewannen erst im Ersten Weltkrieg, also nach seinem Tod an Bedeutung. Begraben ist er im Familiengrab in der Hinterbrühl.

Bedeutung für die Fotografie

Scheimpflug fotografierte die Landschaft vom Ballon oder Drachen aus. Um ein möglichst großes Gebiet zu erfassen, machte er auch Schrägansichten, die nicht direkt für eine Landkarte verwendet werden können, sondern entzerrt werden müssen. Hierzu schuf er ein spezielles Entzerrungsgerät (eine Art Vergrößerungsgerät), das 1906 fertiggestellt werden konnte. Bereits 1903 hatte die Dresdner Firma Ernemann von Scheimpflug das Patent dieses zunächst als "Photospektrograph" bezeichneten Geräts erworben und produzierte es ab 1914 unter dem Namen "Grundbildrichter zur Entzerrung von Luftbildern" für den Kriegseinsatz in Serie.[3]

1907 veröffentlichte Theodor Scheimpflug die grundlegenden Arbeit Die Herstellung von Karten und Plänen auf photographischem Wege. Die sich dabei ergebene Regel zur Einstellung zwischen Objektebene (hier das zu entzerrende Negativ der Schrägaufnahme), Objektivebene und Bildebene wurde für die professionelle Fotografie bedeutend: Objektebene, Objektivebene und Filmebene müssen sich in einem gemeinsamen Schnittpunkt (oder besser gesagt) einer gemeinsamen Schnittkante treffen. Sie wird schon bei der Aufnahme angewandt, wenn Schrägansichten scharf abgebildet werden sollen, was insbesondere in der Architektur- und Produktfotografie häufig vorkommt: Der Fachbegriff lautet Schärfeverlagerung nach Scheimpflug.

Werke

Würdigung

Literatur

Einzelnachweise

  1. Franz Allmer: Scheimpflug, Theodor in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 636–637 (Online-Version. Abgerufen am 22. April 2020).
  2. Nachlässe in Österreich: Theodor Scheimpflug. Abgerufen am 22. April 2020.
  3. Alexander Gall (Hrsg.): Konstruieren, Kommunizieren, Präsentieren: Bilder von Wissenschaft und Technik. Wallstein-Verlag, Göttingen 2007, S. 95.
  4. Christian Matzner (Red.), Marianne Boller: Theodor Scheimpflug, 1865–1911. Mödlinger Pionier der Luftbildphotogrammetrie. Festschrift zum 150. Geburtstag. Bezirks-Museums-Verein, Mödling 2015, OBV.
  5. Österreichischer Bibliothekenverbund.
Commons: Theodor Scheimpflug  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Grab des österreichischen Geodäten Theodor Scheimpflug im Familiengrab in Hinterbrühl Karl Gruber Own work
CC BY-SA 3.0
Datei:Grab Josef Scheimpflug.jpg
Haus Sternwartestraße 39 in Wien-Währing Eigenes Werk GuentherZ
CC BY 3.0
Datei:GuentherZ 2013-10-19 0022 Wien18 Sternwartestrasse39.JPG
Gedenktafel für Theodor Scheimpflug am Haus Sternwartestraße 39 in Wien-Währing Eigenes Werk GuentherZ
CC BY 3.0
Datei:GuentherZ 2013-10-19 0023 Wien18 Sternwartestrasse39 Gedenktafel Theodor Scheimpflug.JPG
Theodor Scheimpflug (1865-1911), Pionier der Luftbildvermessung Medilihha Nr 195 (September 2015) Autor/-in unbekannt Unknown author
Public domain
Datei:Theodor-Scheimpflug-(1865-1911).png