Thuins
Thuins (italienisch Tunes) ist eine Fraktion der Stadtgemeinde Sterzing im Südtiroler Wipptal (Italien). Thuins hat rund 240 Einwohner.
Geschichte
Das Gebiet von Thuins war sicher schon in der Römerzeit besiedelt. Darauf weisen archäologische Funde und Flurnamen hin. Es wird vermutet, dass hier einige Anlagen der ehemaligen Römerstation Vipitenum lagen. Besonders in der Vill (1240 Ville, zu lat. villae‚ Villa rustica) zwischen dem Dorfkern und Sterzing lassen sich antike Siedlungsaktivitäten feststellen. Beim Zollwirtshaus (Löwengrube) am Eisack sind Gräberfelder gefunden worden, die in die vorrömische Zeit zurückreichen dürften.
Die Siedlung ist erstmals in den Freisinger Traditionen von 827 als Teines schriftlich genannt.[1] Im Tiroler landesfürstlichen Urbar Graf Meinhards II. von Tirol-Görz aus dem Jahr 1288 ist sie als Tiuns verschriftlicht. Der Name ist vermutlich vorrömisch. Über Herkunft und Bedeutung lassen sich nur Mutmaßungen anstellen.
Bis 1931 war Thuins eine eigenständige Gemeinde, ehe es von der faschistischen Administration nach Sterzing eingemeindet wurde.
Lage
Der Ort befindet sich auf 1066 m s.l.m. westlich von Sterzing. Im Landschaftsplan der Gemeinde Sterzing heißt es, dass „die freien Landwirtschaftsflächen rund um Thuins […] für das Landschaftsbild sehr wichtig [sind] und […] vor größeren Eingriffen bewahrt werden“ sollten. Zudem seien die „Wiesenflächen zwischen Autobahn und Thuins, sowie die einmalige Heckenlandschaft südlich und westlich dieser Ortschaft sind als Bannzone vorgesehen. Auch die Wiesenhänge oberhalb Thuins verdienen als besonders schutzwürdige Landschaft unter Schutz gestellt zu werden.“[2]
Sehenswertes
- Sehenswert ist in Thuins besonders die St.-Jakobs-Kirche. Der spätgotische Bau mit einem Spitzturm stammt von 1511 und wurde im 17. Jahrhundert umgebaut und anstatt ursprünglich dem Hl. Laurentius nun dem Apostel Jakobus der Ältere geweiht. Im Kirchenschiff und Chor befinden sich Spitzbogen- und Rundbogenfenster. Die Kirche steht seit 1986 unter Denkmalschutz.[3]
- Neben der Kirche zählen noch die Kapelle und die Bauernhäuser Gassebner, Löweneck, Saxer und Seebner zu den Baudenkmälern in Thuins.
Weblinks
- Angaben zu Thuins auf www.suedtirolerland.it
Einzelnachweise
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 61–64, Nr. 86a.
- ↑ Landschaftsplan der Gemeinde Sterzing. Erläuternder Bericht. Auf: Website des Südtiroler Bürgernetzes. PDF-Datei, 74 kB; abgerufen am 1. Juli 2012.
- ↑ St. Jakob in Thuins. Auf: Website der Denkmalpflege der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol. Abgerufen am 1. Juli 2012.
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Thuins, Kirchturm der Sankt-Jakob-Kirche | Eigenes Werk | Michielverbeek | Datei:Thuins, kerktoren van de Sankt Jakobkirche (Dm17453) in dorpszicht positie1 foto1 2012-08-11 10.04.JPG | |
zwischen Thuins und Obertelfes, Panorama | Eigenes Werk | Michielverbeek | Datei:Tussen Thuins en Obertelfes, wegpanorama foto1 2012-08-11 10.15.jpg |