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vom 22.05.2022, aktuelle Version,

Zeillern

Marktgemeinde
Zeillern
Wappen Österreichkarte
Wappen von Zeillern
Zeillern (Österreich)
Zeillern (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Amstetten
Kfz-Kennzeichen: AM
Fläche: 21,57 km²
Koordinaten: 48° 8′ N, 14° 48′ O
Höhe: 290 m ü. A.
Einwohner: 1.923 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 89 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3311[1]
Vorwahl: 07472
Gemeindekennziffer: 3 05 44
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schloßstraße 31
3311 Zeillern
Website: www.zeillern.gv.at
Politik
Bürgermeister: Friedrich Pallinger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
14
3
2
14  3  2 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Zeillern im Bezirk Amstetten
Lage der Gemeinde Zeillern im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte) BiberbachHaagSt. ValentinWinklarnWolfsbach
Lage der Gemeinde Zeillern im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Zeillern ist eine österreichische Marktgemeinde mit 1923 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Amstetten in Niederösterreich.

Geografie

Zeillern liegt im Herzen des Mostviertels in Niederösterreich. Das Land wird vom Zeitlbach entwässert, der im Südwesten des Gemeindegebiets entspringt und dieses nach Nordosten durchquert. Der Bach fließt in einer Meereshöhe von 290 Meter. Bewaldete Hügel im Süden erreichen 380 Meter, der hügelige Nordwesten ist maximal 400 Meter hoch.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 22 Quadratkilometer. Davon werden 74 Prozent landwirtschaftlich genutzt, 16 Prozent sind bewaldet.[2]

Gemeindegliederung

Die Marktgemeinde Zeillern besteht nur aus der gleichnamigen Katastralgemeinde.

Sie umfasst die Ortsteile:

  • Destelberg
  • Dorf
  • Edla
  • Engersdorf
  • Flachsberg
  • Friedlmühle
  • Gebetsberg
  • Groschopf
  • Hickersberg
  • Hörsdorf
  • Kirchholz
  • Kleinberg
  • Lemberg
  • Ludwigsdorf
  • Luppenberg
  • Oberzeillern
  • Pyhra
  • Rabenleiten
  • Reinthal
  • Reitzberg
  • Rosenfeld
  • Salzgrub
  • Schörghof

sowie mehrere benannte Einzelhöfe:

  • Am Steg
  • Dirnberg
  • Gatterbauer
  • Graben
  • Humpelhof
  • Kobl
  • Königshof
  • Krenberg
  • Limberg
  • Maischberg
  • Melbing
  • Mühlbrunn
  • Oberdona
  • Obere Grub
  • Obere Hub
  • Obernleiten
  • Pauleiten
  • Preinesberg
  • Reith
  • Rohra
  • Untere Grub
  • Untere Hub
  • Wieser
  • Wingersleiten

Nachbargemeinden

Wallsee-Sindelburg Ardagger
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Oed-Oehling Amstetten

Geschichte

Dass Zeillern in die Römerzeit besiedelt war, zeigt der Verlauf der Limestrasse durch das Gemeindegebiet.[3]

Im 9. Jahrhundert schenkte Karl der Große dem bayrischen Kloster Niederaltaich Güter um den Cidalaribah (Zeitlbach). Diese Schenkung wurde im Jahr 863 von König Ludwig dem Deutschen bestätigt. Der Ort Zidelaren (Zeillern) wird erstmals 1140 urkundlich erwähnt. „Zidelari“ ist althochdeutsch und bedeutet „Bienenzüchter, Imker“. Zeillern hatte damals eine Kirche, die von der Pfarre Stephanshart betrieben wurde.[4][5]

Der erste nachweisbare weltlichen Besitzer war die Familie Traun, die 1239 genannt wird. 1380 erhält Bernhard II. von Seisenegg „Haus und Hof Zeillern“ als Belohnung von Herzog Albrecht. Im Jahr 1605 kauft Wolf Friedrich Tattenbach Zeillern und baut das Anwesen zu einem Wasserschloss aus, das in etwa dem heutigen Schloss Zeillern entspricht. In der Herrschaft der Familie Tattenbach wird 1633 Zeillern zum Markt erhoben. 1664 erwirbt Reichsgraf Konrad Balthasar von Starhemberg das Schloss, das bis 1867 im Besitz seiner Familie bleibt. In deren letzten Jahren verfiel das Schloss und es folgten rasche wechselnde Besitzer, bei deren Renovierungsarbeiten der Renaissancecharakter des Schlosses verloren ging. Im ersten und im zweiten Weltkrieg diente das Schloss als Lazarett, 1945 waren russische Besatzungssoldaten einquartiert. Nachdem die Marktgemeinde 1976 das Schloss kaufte, wurde es umfangreich renoviert und wird seither als Restaurant und Hotel verpachtet.[6]

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1.650 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1.579 Einwohner, 1981 1.568 und im Jahr 1971 1.505 Einwohner.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Zeillern
Pfarrkirche Zeillern
  • Schloss Zeillern: Im Schloss befindet sich heute ein Hotel und ein Seminarzentrum
  • Katholische Pfarrkirche Zeillern hl. Jakobus der Ältere: dreischiffige, gotische Hallenkirche mit romanischen Bauteilen; Turm mit steilem Walmdach, Langhaus mit steilem Satteldach; geweiht dem Hl. Jakob dem Älteren.
  • Für die Gestaltung des Platzes zwischen der Pfarrkirche, dem Schloss und der Schlossinsel mit einem sogenannten roten Teppich mit der Architektin Caren Ohrhallinger[7] erhielt die Marktgemeinde 2012 den Niederösterreichischen Dorf- und Stadterneuerungspreis.[8]
  • Kapelle in Reitzberg, auch Reitschberger Kapelle genannt: In der rechten Innenwand steckt eine Kanonenkugel aus der Schlacht bei Amstetten[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49,03 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2003 gab es am Ort 14 Arbeitslose.

Wirtschaftssektoren

Von den 87 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 60 im Haupt- und 27 im Nebenerwerb geführt. Die Haupterwerbsbauern bewirtschafteten 87 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor waren 41 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 30 im Baugewerbe beschäftigt. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (70), Beherbergung und Gastronomie (65) und soziale und öffentliche Dienste (26 Mitarbeiter).[10][11][12]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 87 116 96 95
Produktion 18 14 73 131
Dienstleistung 47 24 193 105

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 wohnten 944 Erwerbstätige in Zeillern. Davon arbeiteten 204 in der Gemeinde, beinahe achtzig Prozent pendelten aus.[13]

Verkehr

  • Eisenbahn: Der Bahnhof Amstetten liegt fünf Kilometer östlich von Zeillern an der Westbahn.[14]
  • Straße: Im Süden des Gemeindegebietes verlaufen parallel die West Autobahn A1 und die Wiener Straße B1.

Öffentliche Einrichtungen

In Zeillern befindet sich ein Kindergarten[15] und eine Volksschule.[16]

Politik

BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister

  • bis 2005 Heinrich Zarl (ÖVP)
  • 2005–2012 Rupert Perger (ÖVP)
  • seit 2012 Friedrich Pallinger (ÖVP)[23]

Wappen

Der Gemeinde wurde 1961 ein Wappen verliehen. Der linke Schildteil mit den weiß-rot gebogenen Streifen weist auf das Rittergeschlecht der Capeller hin, die frühe Besitzer des Schlosses Zeillern waren. Die Bienen mit dem Bienenstock stehen für den alten Namen „Cidelaribach“ (am Bach bei den Imkern).[3]

Partnergemeinde

Seit 1985 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Zeilarn in Niederbayern.[3]

Commons: Zeillern  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zeillern: Statt sechs Postleitzahlen nur noch eine auf ORF vom 18. Februar 2019, abgerufen am 19. Februar 2019.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Zeillern, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. Mai 2021.
  3. 1 2 3 Über die Gemeinde. Gemeinde Zeillern, abgerufen am 14. Mai 2021.
  4. Hans Krawarik: Siedlungsgeschichte Österreichs: Siedlungsanfänge, Siedlungstypen, Siedlungsgenese, Verlag Lit, 2006, S. 126f
  5. Gedächtnis des Landes – Orte: Zeillern. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 14. Mai 2021.
  6. Chronographie Schloss Zeillern. (PDF) Schloss Hotel Zeillern, abgerufen am 14. Mai 2021.
  7. nonconform zt: Büro für Architektur und Partizipation
  8. NÖ-Dorf- & Stadterneuerungspreis für Zeillern im Mostviertel noe-news.at, 21. Jänner 2012
  9. Anton Distelberger, Geheimnisvolles Mostviertel, S. 155–156.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Zeillern, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. Mai 2021.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Zeillern, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. Mai 2021.
  12. Ein Blick auf die Gemeinde Zeillern, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. Mai 2021.
  13. Ein Blick auf die Gemeinde Zeillern, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. Mai 2021.
  14. Entfernungsrechner – Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 14. Mai 2021 (deutsch).
  15. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 3. Oktober 2020.
  16. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Zeillern. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  18. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Zeillern. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  19. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Zeillern. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  20. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Zeillern. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  21. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Zeillern. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  22. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Zeillern. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 1. März 2020.
  23. Gemeinderat. Gemeinde Zeillern, abgerufen am 14. Mai 2021.

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Ortszentrum der niederösterreichischen Marktgemeinde Zeillern mit der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Jakobus der Ältere und links im Hintergrund die Volksschule. Die Pfarrkirche, eine spätgotische Staffelkirche mit einem steilen Satteldach und eingezogenem Chor, wurde mehrmals umgebaut und von 1889 bis 1899 regotisiert. Der vorgestellte Westturm stammt aus dem 14. Jahrhundert und das steile Keildach wurde im 19. Jahrhundert aufgesetzt. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Schloss Zeillern Eigenes Werk Calauer
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