Jodeln#
Das Jodeln ist Singen einer textlosen Tonfolge mit Registerwechsel (Überschlagen) zwischen Brust- und Kopfstimme (Fistel, Falsett). Der Jodler kennt nur Silben, die aus Vokalen und Konsonanten gebildet werden ("hol-la-di-o, dul-je, dje-ho-ri-ridl, di-ri-di-ri-a-ha") und zeichnet sich durch große Intervallsprünge und weiten Melodienumfang aus. Er wird meist mehrstimmig gesungen und scheint allein oder als Kehr- bzw. Schlussrefrain von Volksliedern auf.
In Österreich findet der Jodler seine größte Verbreitung in der Steiermark und in Tirol (in Kärnten ist er weniger verbreitet): seine lokalen Bezeichnungen: Wullaza (auch Hullaza, Steiermark), Almer (Oberösterreich), Dudler (Niederösterreich).
Die Ursprünge des Jodelns reichen weit zurück: in wahrscheinlich allen gebirgigen und unwegsamen Regionen der Welt gab und gibt es verschiedene Techniken, um mit Rufen weite Distanzen akustisch zu überbrücken: jodelnd verständigten sich Hirten und Sammler, Waldarbeiter und Köhler; von Alm zu Alm kommunizierte man mit Almschrei oder Juchzer oder lockte das Vieh an.
Aber auch wenn wir Mitteleuropäer das Jodeln zumeist aus dem Alpenraum kennen (aus Bayern, Österreich und der Schweiz), hat dieses Spiel mit Klangfarben und dem Wechsel zwischen Kopf- und Bruststimme auch in anderen Teilen der Erde, wie z.B. in Zentralasien oder in Afrika, Tradition.
Längere Version siehe Brauchtum bei den Essays
Literatur#
- W. Wiora, Zur Frühgeschichte der Musik in den Alpenländern, 1949
- W. Deutsch, Der Jodler in Österreich, in: Handbuch des Volksliedes, 1974
- C. Luchner-Löscher, Der Jodler, 1982
- H. Härtel und L. Waltner, Im Ochsenhimmelreich, 1994 (wissenschaftlicher Film des ÖWF)
Beispiele#
Quellen#
- AEIOU
- musicline.de
- Bayrischer Rundfnk Online
- Jodelkurs
- Volkstümliche Schweiz: http://www.volkstuemliche-schweiz.ch/html/jodeln.html
- Focus.de