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Nachschau und Daten-Check.
Nachschau und Daten-Check.

Die letzte Tour#

(Phase III des Projektes „Wegmarken“ endet)#

von Martin Krusche

Ich hatte bei zwei Objekten noch Probleme mit den Standort-Daten. Da sie beide von Buschwerk beziehungsweise hohen Bäumen umgeben sind, lassen sie sich auf Satelliten-Aufnahmen nicht lokalisieren. Einige Objekte stehen frei und sind so markant, daß das problemlos gelingt. Andere sind so klein, daß es unmöglich bleibt.

Fotograf Richard Mayr hat eine Ausrüstung, mit der sich Fotos und Navigationsdaten verbinden lassen. Außerdem hatten wir zu besprechen, was nun an weiteren Schritten naheliegt, um über das kommende Buch hinauszuführen. Wir haben ja nicht nur Erfahrungen bezüglich unserer Zusammenarbeit gemacht, sondern sind tief in Themen hineingegangen, die den Rahmen des kommenden Buches sprengen.

Graphikdesigner Jörg Klauber ist derzeit mit dem Layout beschäftigt, bei mir liegt „Steineklopfen“ an. So nenne ich gerne Routinearbeiten, die man nicht besonders reizvoll findet, denen man sich aber nicht entziehen kann. Im Moment also die Auflistung und Überprüfung der Standortdaten. Das sieht so aus:
1.) Pestkreuz / Pestkreuz (Tabernakelpfeiler) in Hofstätten
+) Koordinaten: 47.073139, 15.748944
2.) Dorfkapelle / Dorfkapelle (mit Glocke) in Hofstätten
+) Koordinaten: 47.076528, 15.746306

Ich werde diese für das Buch bestimmten Listen dann auch ins Web stellen, damit man sie aus dem Buch nicht abtippen muß, sondern direkt anklicken kann. Das mag einem unterwegs helfen, ein Objekt zu finden. Diese Schritte betreffen schon Phase IV des Projektes, mit dem wir nun zügig zum Schluß kommen müssen.

Bild 'prisma014b'
Bild 'prisma014d'

Ich hoffe, es wird als Beispiel und Anregung verstanden, daß Arbeiten über unseren Lebensraum sich nicht darin erschöpfen müssen, daß PR-Einrichtungen sich etwas ausdenken und diese Region werbewirksam auf Hochglanz inszenieren. Das mag ja seinen touristischen und damit wirtschaftlichen Nutzen haben. Aber es erzählt eigentlich kaum etwas bis nichts von den Menschen, die hier leben.

Weiterführend#

Ich hab hier kürzlich mit „In die Tiefe der Themen“ (Komplexitätssteigerung dank versierter Akteure) schon einen Hinweis gegeben, wie und woran wir als Team weiterarbeiten möchten. Vor allem ergibt sich durch die Kooperation mit Wissenschafter Hermann Maurer eine Möglichkeit, das Medium Buch um eine technische Innovation zu erweitern. Das wird eine eigenständige Publikation im Internet, deren Inhalt ich hier bereits veröffentlicht habe: „Werkbank zwo“ (Eine Art Notizheft). Diese konventionelle Hypertext-Fassung dienst als Referenz-Stelle, um dann vergleichen zu können, worin genau sich die Möglichkeiten von Maurers NID-Technik vom alten Hypertext unterscheiden.
Myr’sches Foto mit Koordinaten.
Myr’sches Foto mit Koordinaten.

Ich gehe also mit Maurer weiter in das Virtuelle hinein. (Dazu gibt es denn ein eigenes Teamtreffen.) Zugleich gehe ich zurück zu jenen Wurzeln, als Kunst und Handwerk in der Antike noch keine getrennten Kategorien waren. Bei meiner Arbeit am Thema „Ehre des Handwerks“ äußerte Büchsenmacher Franz Lukas die Ansicht, davon zu reden und darüber zu schreiben führe zu keiner tieferen Klarheit, womit man es da zu tun habe.

Er meinte, ich solle das einmal machen, dieses Sägen und Feilen von Stahl, wie es tausende Lehrlinge absolviert haben, obwohl man das für die Produktion von Gütern schon eine Ewigkeit nimmer braucht, weil es Maschinen machen. Da geht es eben um einen anderen Aspekt, um eine Lektion. Es dauert sehr lange, einen präzisen Stahl-Würfel aus dem Rohling herauszufeilen, und stellt erhebliche körperliche Anforderungen.

Meister Lukas lud mich ein, das in seiner Werkstatt zu machen, zeigte sich aber skeptisch, ob ich über das Sägen des Rohlings hinauskommen würde. Ich ahne, daß ich nicht in die Nähe dessen gelangen werde, was einen Lehrling dann bei seinem Meister bestehen läßt. Aber ich werde nun etwas genauer wissen, wovon die Rede ist. Siehe dazu: „Das Sägen und Feilen" (Ein stahlhartes Postskriptum)!

Die Phase IV des Projektes „Wegmarken“ handelt also von einem Prozeß der Ausdifferenzierung und der Verzweigung in die nahe Zukunft. Mein Fokus bleibt auf dem Wechselspiel von Volkskultur, Popkultur und Gegenwartskunst. Ich halte das für eine relevante Themenstellung für regionale Wissens- und Kulturarbeit auf der Höhe der Zeit.

Sägen und Feilen.
Sägen und Feilen.