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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken194 in einem Konzept von Information aufeinander zu beziehen. Ein solcher Versuch birgt nicht zuletzt die Gefahr, dass nur ein Aspekt in den Vordergrund gerückt wird und die anderen als sekundäre Effekte betrachtet werden.78 Zugleich macht es dieser Zugang notwendig, informationelle Praktiken daraufhin zu befragen, auf welche Weise mit welcher Art von Information umgegangen wird. Dies erweist sich als grundlegender Vorteil der externen Unterscheidung von Informationstypen für eine medientheoretische Analyse von Datenbanken, da es hierdurch möglich wird, Unterschiede überall dort sichtbar zu machen, wo nur scheinbar unterschiedslos mit Information operiert wird. Infolgedessen gilt es, sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass digitale Medienobjekte Information in einem singulären Sinn beinhalten oder verkörpern. In ihnen überlagern sich unterschiedliche Typen von Information, so dass jede mediale Konstellation stets Information im Plural ist bzw. beinhaltet. Betrachtet man die informationellen Praktiken im Kontext digitaler Medientechnologien, werden hierdurch die Spannungen offenkundig, die überall dort entstehen, wo mit derselben medialen Konstellation auf verschiedenen Ebenen als Information umgegangen wird, sowie dort, wo Vermittlungen zwischen den unterschiedlichen Ebenen vollzogen werden. Daten zwischen Information als, über und für Realität Die Heterogenität von Information zeigt sich auch in dem mehrdeutigen Gebrauch des Begriffs Daten und dem unbestimmten Verhältnis von Daten zu Information. Werden die Begriffe auf der einen Seite in Kontrast zueinander gestellt, erweisen sich Daten in einer anderen Perspektive als Information sui generis. Ziel der Aus- einandersetzung mit dem Datenbegriff ist nicht, dessen Vieldeutigkeit aufzulösen und durch einen exakt definierten Begriff zu ersetzen. Vielmehr soll die Ambiguität des Begriffs dargelegt werden, die sich in der digitalen Medienpraxis im Allgemeinen und der Datenbankpraxis im Besonderen zeigt. Mindestens fünf Bedeutungsvari- anten des Begriffs Daten lassen sich unterscheiden, die in der digitalen Medien- kultur bedeutsam sind. Daten als Voraussetzung respektive Vorstufe von Information In wissenschafts- und informationstheoretischen Erörterungen werden Daten häufig als Vorstufe von Information betrachtet und somit in Differenz zu dieser gestellt. Eine solche Position vertritt beispielsweise Floridi, für den Daten noch keine Information (über Realität) konstituieren, sondern eine notwendige Voraus- 78 | Diesem Problem entkommt auch Lyre nicht. Um die Ebene der Semantik theoretisch handhabbar zu machen, argumentiert er dafür, sie mit der Pragmatik in einem Konzept von Semantopragmatik zu verschränken (vgl. Lyre 2002: 20). Hierdurch wird Semantik jedoch auf Pragmatik zurückgeführt.
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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