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• Gerade dort, wo Arbeitsprozesse sich schnell verändern und neue Herausforde-
rungen durch die Digitalisierung bewältigt werden müssen, ist der Arbeitsgegen-
stand an sich auch gleichzeitig exzellenter Lerngegenstand. Beim arbeitsbasierten
Lernen liegt die Herausforderung in der Systematisierung des Lernens im Arbeits-
kontext und im Bewusstmachen von Lernprozessen. Hierzu gibt es schon Erfah-
rungen und Ansätze. Ein erster systematischer Ansatz war das IT-Weiterbildungs-
system21, das auf dieser Idee aufgebaut war und durch generalisierte Prozesse,
Dokumentation des Lernens, fachliche Unterstützung und Lernprozessbegleitung
dem Arbeitsgegenstand als Lerninhalt Struktur gegeben hat. Die Idee wurde auch
in anderen Zusammenhängen aufgegriffen und ist immer dann erfolgverspre-
chend, wenn eben genau keine Lerninhalte im Sinne von Wissenselementen zur
Verfügung gestellt werden können, die Arbeitsprozesse aber selbst viele Chancen
zum Lernen bieten. Aktuell beschäftigen sich zum Beispiel Projekte aus dem
Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“22 mit solchen Lern-
formen, teilweise auch unter Nutzung digitaler Medien. Diese Form des arbeits-
und projektbasierten Lernens bietet sich generell für die Weiterbildung an, auch
für die wissenschaftliche.
• Für den Transfer von Exzellenzwissen zwischen Hochschulen und Unternehmen
erscheinen Tandems zwischen exzellenten Studierenden sowie Mitarbeitern von
Unternehmen geeignet, die in innovativen Feldern arbeiten und auf Wissen aus
der Forschung angewiesen sind. Ziel ist der Transfer von Forschungs-Know-how
in die Praxis und von Anforderungen der Praxis in die Forschung. Die Studieren-
den bearbeiten dabei definierte forschungsnahe Projekte, die zugleich Input für
ihre Abschlussarbeiten liefern können. Tandempartner auf Seiten der Unterneh-
men unterstützen die Studierenden in ihrer Arbeit und lernen selbst in diesem
Prozess. Eine wissenschaftliche Betreuung dieser Tandems durch qualifizierte Per-
sonen aus dem Lehrkörper stellt dabei sicher, dass das wissenschaftliche Potenzial
21 Siehe hierzu auch Wikipedia zum Begriff „APO-IT“ (Arbeitsprozessorientierte Weiterbil-
dung in der IT-Branche). Verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/APO-IT, zuletzt
zugegriffen am 19.07.2017.
22 Siehe hierzu z. B. „Work Based Learning“ (Lernen an Realprojekten aus dem professionel-
len Umfeld der Lernenden) im Projekt „beSt – berufsbegleitendes Studium nach dem
Heilbronner Modell“ (Verfügbar unter: www.hs-heilbronn.de/projekt-best, zuletzt
zugegriffen am 28.08.2017); Lernen in realen Forschungs- und Entwicklungsprojekten in
den Projekten „Freiräume für wissenschaftliche Weiterbildung“ der Universität Freiburg
(Verfügbar unter: www.offenehochschule.uni-freiburg.de, zuletzt zugegriffen am
28.07.2017) und continu.ing der TU Hamburg-Harburg (Verfügbar unter: http://continu-
ing.de/wp, zuletzt zugegriffen am 28.07.2017).
Digitale Souveränität
Bürger | Unternehmen | Staat
- Titel
- Digitale Souveränität
- Untertitel
- Bürger | Unternehmen | Staat
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-55796-9
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 196
- Schlagwörter
- Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
- Kategorie
- Medien