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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
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Page - 58 - in Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931

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58 dezember 1893 125.Bahr:WienerBrief, [25.–30.]12.1893 WIENERBRIEF. IchsollIhnenmonatlichnotieren,washieretwakünstlerischgelten, Wertverlangen,Wirkunghoffendarf?Mankannesjaversuchen.Es ist keine Mühe. Wenn es, wie diesen Dezember, zwei litterarische 5 Premierengiebt, staunenschonalle.Wir sindgar nichtverwöhnt. Wir haben sehr viel Theater. Aber wir haben sehr wenig Littera- tur. Schauspielerei herrscht. Zwei, dreimal die Woche muss man in der »Burg« sein; wer sich ein bischen achtet, darf nicht fehlen. Heute spielt Fräulein Kramm den Raphael, den sonst Frau Hohen- 10 fels spielte, in den »guten Freunden«; morgen mimt Herr Alsen für Herrn Thimig, im »Letzten Brief«; oder die Marquise von Mene- ville, die in den »Feeenhänden« sonst Frau Gabillon gab, soll an FrauMitterwurzerjetztkommen.DassindhierEreignisse.Dassind unsere Feste. Der Schauspieler gilt, nicht der Dichter. Wir wollen 15 Rollen, keine Stücke, Vergessenes wird geholt, im Ton, Gang und HaltungausderMode,wennesnurscenischeTrefferhat.Unlittera- rischesgeschieht, jaohnetheatralischeKraft,umnurdasVermögen der Schauspieler zu üben. Man eifert Leeres zu füllen, Niedriges zu heben.Gemeineszuverklären,alsobdieWunderderBühneerstan 20 verächtlichenWerkengeradedestodeutlicherwürden.Fremdekön- nenesgarnichtverstehen.BerlinergeheninsTheater,umeinStück zu sehen. Wir gehen oft, um einen Vers zu hören. Wir sind da wie diePariser, dieauchdiesePflegederSchauspielereihaben. So leben wir unlitterarisch. Die heimlichsten und feinsten Noten 25 mimischerKunstsindgeläufig.AberwirhörenkeinenDichter.Jetzt hörten wir gleich zwei. Und wir bewiesen wieder, dass wir es nicht verdienen. Eswardas»Märchen«vonArthurSchnitzler,dasdenerstenDezem- ber im Deutschen Volkstheater und das »Hannele« von Gerhart 30 Hauptmann,dasdensechstenDezemberinderBurggespieltwurde. MankannesdenDirektorennichtverargen,wennsiedieLitteratur nachsolchenErfahrungen lieber lassen.DieWienerwissenkünstle- rischeTriebeundVersucheunbefangennichtzumessen.Sie freuen sichausserderKunst, inderSchablone.SiehassendieZuchtunddie 35 Strenge jeder Dichtung und es graut ihnen vor der Schönheit. Das wurde wieder bewiesen. Ichschwärmenicht fürHauptmann.Ichglaube,dasser inPreussen jetztüberGebührgilt.Ichfinde,dassseineNotedürftigist.Siegiebt nur die Verkümmerung, die Furcht, die Not der kleinen Bürger, 40 das müde Elend knapper Existenzen, die scheue Angst am Rande der Gesellschaft, zwischen dem drittenund dem vierten Stande,wo
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
Title
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Subtitle
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
Editor
Kurt Ifkovits
Martin Anton Müller
Publisher
Wallstein Verlag
Location
Göttingen
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3228-7
Size
14.6 x 23.4 cm
Pages
1010
Categories
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Table of contents

  1. 1891 7
  2. 1892 18
  3. 1893 31
  4. 1894 64
  5. 1895 91
  6. 1896 115
  7. 1897 135
  8. 1898 160
  9. 1899 167
  10. 1900 173
  11. 1901 192
  12. 1902 222
  13. 1903 246
  14. 1904 288
  15. 1905 338
  16. 1906 371
  17. 1907 386
  18. 1908 401
  19. 1909 413
  20. 1910 433
  21. 1911 447
  22. 1912 463
  23. 1913 480
  24. 1914 492
  25. 1915 497
  26. 1916 502
  27. 1917 507
  28. 1918 510
  29. 1919 526
  30. 1920 536
  31. 1921 539
  32. 1922 547
  33. 1923 570
  34. 1924 583
  35. 1925 584
  36. 1926 585
  37. 1927 586
  38. 1928 588
  39. 1929 590
  40. 1930 593
  41. 1931 598
  42. 1932 604
  43. 1934 606
  44. 1936 607
  45. 1962 610
  46. Quellennachweis und Erläuterungen 632
  47. Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
  48. Theaterbesuche 792
  49. Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
  50. Editorische Richtlinien 796
  51. Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
  52. Nachwort 820
  53. Dank 864
  54. Verzeichnis der Dokumente 866
  55. Korrespondenzpartner 902
  56. Register 916
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