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94 februar 1895
wolleesals4.Rollespielen;beschimpfteSaltenunerhörtundläugnet
alles.–ZumSchlussmachtmichBahraufinfameGerüchteaufmerk-
15 sam welche die Familie S. (die hetzen schon seit November gegen
dich) über mich in Umlauf setze (»Es ist besser, wenn du das von
einem guten Freund erfährst«) – ich hätte Dilly soviel – gekostet –
sie hätte mir soviel Geschenke gemacht, ein Necessaire (richtig) –
Bonbons (Lüge) – Wie sehr hatte ich sie immer gebeten, mir nichts
20 alsBlumenzugeben!–Ichwar aufs tiefsteverstimmt–unsagbar.
223.TagebuchvonSchnitzler,31.1.1895,Auszug
An der Kasse des Volksth. Der Kassier bittet mich herein und
theilt mir mit, dass die S. mit der Grfn. Westphalen eben ½ Std. da
gewartet und sich eingehend erkundigt, ob ich einen Sitz für ihre
heutige Abschiedsvorstellung genommen habe. Er wüßte nicht.–
5 Vor drei Minuten war sie weg. Nun nahm ich einen Sitz.– An Bahr
hatte Dilly teleph., sehr sentimental, ob er glaube, dass ich ihr Blu-
men schicken werde: Ich hatte schon vorher einen Blumenkorb
bestellt.Dazuschriebich»DergroßenKünstlerininimmergleicher
Bewunderung«.– Abschiedvorstellung.– »Kameraden«. Sie spielte
10 mitmeinemkleinenArmbandunddemAnhängsel (Kleeblatt)dran!
Hatte, wie ich glaube, abwechselnd Blumen von meinem Korb. Es
war großer Jubel; sie dankte unter Thränen.– Was hätte ich heute
empfunden–wenn ichdiesesWeib jegeliebthätte!–
Zuergänzen:wiediealteS.gesagt(zuSalten)wasichfüreinenScha-
15 denangerichtethätte,Vasen,Telleretc.zerschlagen–DieWahrheit
ist:dass icheinmaleineKefirflascheandieWandhaute!–
DillyzuBahr:SiehätteSalten in jenerNachtnichthinausgeworfen,
weil ich sie dann sicher beschimpft hätte – dass sie meine Freunde
schlechtbehandle!–
224.TagebuchvonSchnitzler, 1.2.1895,Auszug
Nachm. teleph. Bahr. Dilly ist bereit, Liebelei 3. Rolle zu spielen.
Schön.»Willstsiesprechen,gratuliren?Sieistbeimir.«Bitte.–Dilly:
Thuri!– Ich: Gratulire.– Sie: Danke für die Blumen.– Ich möcht
dich sprechen, mich auseinandersetzen. Ich: Auseinandersetzung
5 überflüssig. Ich weiss alles; mir ist alles klar.– Sie: Starrkopf. Aber
ich liebe nur dich. Das kannst du mir nicht verbieten.– Ich: Bitte.–
Sie: Ich spiele dein Stück, ich werde dir zu einem großen Erfolge
verhelfen. Ich:Ichdirhoffentlichauch.–Sie:Elbogenhatmireinen
schönen Brief geschrieben – der hatte mehr Grund mir böse zu
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Title
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Subtitle
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Editor
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Size
- 14.6 x 23.4 cm
- Pages
- 1010
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
- 1908 401
- 1909 413
- 1910 433
- 1911 447
- 1912 463
- 1913 480
- 1914 492
- 1915 497
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- 1920 536
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- 1927 586
- 1928 588
- 1929 590
- 1930 593
- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916