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96 februar 1895
226.TagebuchvonSchnitzler,6.2.1895
6/2 Abds. schrieb Salten der Willy; sie berief ihn, er sagte ihr, sie
solle Dilly warnen, über ihn Lügen zu verbreiten, auch Beschimp-
fungen über mich werde er nicht dulden. Sie zu ihm: Sie sind mir
im kleinen Finger lieber als Sch. Zugleich erzählte sie, Dilly habe
5 schon Mittwoch (nach jenem Dinstag) von ihm geschwärmt, und
Bahr hatte Dilly seine psychol. Auffassung über Salten (Carrière,
Liebhaber der ersten Tragödin) gesagt.– Bei Altmann.– Grethe Br.
Clavier.
227.SaltenanSchnitzler, [7.2.1895]
L. F. Von Bahr noch lange aufgehalten, kam ich leider zu spät ins
Caféhaust. I, iuchbedauredasammeisten,weil ichgewünschthätte,
michgleichmitIhnenauseinanderzusetzen.Eswäremirsehrwerth-
voll, wenn ich Sie jetzt gleich sprechen könnte, oder zu Mittag.
5 WollensienichtujetztuaufeinenSprunginsArcadencafékommen?
IchwürdedieSachenurhöchstungernauf tnNuachmittagverscho-
bensehen,damir fürN.M.noch vieleszu thuntubuleibt.
Ihr treuer Salten
228.TagebuchvonSchnitzler,7.2.1895
7/2 Nach dem ersten Auftreten Dillys in der Burg als Stuart (gro-
ßer Erfolg) bei Bahr.– Dilly kam bald.– Sofort auf die Kniee; ich:
Du hast ja bis ½ 11 Komödie gespielt – mußt du gleich wieder
anfangen?–Sie logsoekelhaftundenervirtemichdurchihreFrech-
5 heiten und Zärtlichkeiten beim Souper so sehr, dass ich den Salten
aus dem Café herauf telephonirte um zu confrontiren.– Er kam.
Bahr war anfangs dumm grob mit ihm. Er ließ mich ganz im Stich,
da er durch seine Aussagen Dilly entlastete; sie lag vor ihm auf den
Knieen, schrie bald: Sagen Sie kein Wort, bald: Sagen Sie alles und
10 wareinfachzumerschlagen.WollteindieDonau,wennichsienicht
wiederzurGeliebtennähme.IchbegleitetesieimWagen,wosiemir
durchThränenundtausendmaligesFragen,obichsieliebeundDro-
hungen,dass sie sich indieDonaustürze (anderwirvorbei fuhren)
einige »Ja, ich liebe dich« erpresste. Beim Hausthor verließ ich sie,
15 mit tiefemEkel.–
ImAnfangbeiBahrsagtesieeinmal:DubisteinTyrann,–ichwerde
dich von jetzt an (pathetisch) Nero oder Mentor nennen,– bis wir
ihr begreiflich machten daß nur Nero ein Tyrann, Mentor jedoch
einHofmeistergewesensei.
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Title
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Subtitle
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Editor
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Size
- 14.6 x 23.4 cm
- Pages
- 1010
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
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- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916