Page - 120 - in Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
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120 mai 1896
10 genfertigenläßt.Fernersprechensiesichdagegenaus,diesenMann
ineineWohnung oder ineinRedactionslocalzubestellen.
VielleichttheiltenSiemirinzwischenauchIhreEntschlüßemit,und
sagenmir, wo ichSiebaldsprechenkann.
Ihr sehr ergebener FelixSalten
285.SandrockanBahr,9.5.1896
Wienden9Mai.96.
Mein lieber, lieberFreundHermann!
Zuerst mein Kind – sage ich Dir meinen innigsten Dank für Deine
herrliche Kritik über mich als Deborah. Schau lieber Bahr – wenn
5 sich ein Wesen so plagt und abmüht, dann thut es doch wohl auch
einen Dank dafür zu bekommen! Ich finde die Art, wie Du immer
vonmir»dieSandrock«schreibst,großartig–soschreibtmandoch
nurvonMenschendiewirklichiwassind–gelt?–z.b.derBismark
– der Mitterwurzer – der Schiller u. s. w. – Ich danke Dir für diese
10 Auszeichnung – daß allein ist schon Gold werth – dieser Anfang –
[»]dieSandrock« –!IchhabeheuteAbenddieCleopatraweitbesser
gespielt wie das erste Mal – es ist jammer schade das Ihr Herrn von
der Presse uns bei der ersten Aufführung seht – wir verderben uns
da gewöhnlich Alles durch dtasieu nicht zu unterdrückenden Auf-
15 regung! Heute Abend hatte ichi Beifallsstürme vom Publikum! Ich
glaubedochHermann,daß ichamBurgtheaterFortschrittemache!
Nun – mein Kind – spiele ich am Samstag die »Magda[«]! Ich bitte
Dich innig – lieber, lieber Hermann gehe mit der lieben Roserl hin-
ein – ich möchte für mein Leben gern daß du mich in dieser Rolle
20 siehst! – das ist der Zweck meines schreibens! – Ich habe mir zwar
noch einige Todtfeinde dadurch gemacht – das ich auch diese Rolle
inWienspielenwerde–aberes istzumWohlthätigenZweck–und
da kanni man nicht »nein« sagen! – Ich freue mich riesig darauf.
WennGottmirgnädigist–undicheinengutenAbendhabe–woich
25 frei von Einflüssen meinem Können freien lauf lassen kann – dann
muß ichsiegen!–
Gestern ging ich mit Herrn Doctor Arthur Schnitzler eine
Stundespatzieren!–Eshat sichdaManches inmirabgespielt– ich
habedochdenThuririesiggerngehabt–ichwareindummesViech!
30 – Entschuldige diesen Ausdruck! – Weißt Du noch Kind – wie ich
geweintundgeschlotterthabebeiDir,umdiesenMann?iDasdamals
meinVerstandnichtnachgelassen, istmirheutenocheinRäthsel!–
– verkauft – verrathen – und – für wen? – na – der Mann ist für
michverloren!Gottwiegernhätte ichdiesenMenschengeheirathet
35 – wie glücklich wäre ich gewesen – ich wäre ihm gewiß eine treue
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Title
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Subtitle
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Editor
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Size
- 14.6 x 23.4 cm
- Pages
- 1010
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
- 1908 401
- 1909 413
- 1910 433
- 1911 447
- 1912 463
- 1913 480
- 1914 492
- 1915 497
- 1916 502
- 1917 507
- 1918 510
- 1919 526
- 1920 536
- 1921 539
- 1922 547
- 1923 570
- 1924 583
- 1925 584
- 1926 585
- 1927 586
- 1928 588
- 1929 590
- 1930 593
- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916