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oktober 1896 127
302.BahranGeorgBrandes,8.10.1896
8.October 6
Sehrgeehrter Herr!
Arthur Schnitzler schickt mir soeben einen Brief von Ihnen, worin
Sie sich über den in der letzten Nummer der »Zeit« publicierten
5 Aufsatz»Censur inPolen«wundernundbeklagen. Ichbeeilemich,
Ihnen mitzutheilen, wie ich zu demselben gekommen bin. Die mir
persönlich bekannte Frau Neustätter in Berlin, Gattin eines Redac-
teurs am Berliner Tageblatt, hat mir ihn einigeschickt, als zu einem
Buche gehörend, das im kommenden Winter zum ersten Mal in
10 deutscher Sprache publiciert werden soll. Sie hat mir geschrieben,
von Ihnen nicht bloß zur Übersetzung autorisiert zu sein, sondern
auchdazu,unsdenArtikelalsOriginalarbeitvonIhnenzugeben, in
welchem Falle wir jedoch ein höheres Honorar zu bezahlen hätten,
waswirmitVergnügenzugestandenhaben:DieDameschiendurch-
15 aus in Ihrem Auftrage zu handeln und ich hatte keinen Grund, an
der Loyalität ihres Vorgehensi zu zweifeln. Wenn Sie es wünschen,
bin ich gerne bereit, Ihnen die Correspondenz mit Frau Neustät-
ter copieren zu lassen und einzuschicken. Es ist mir sehr peinlich,
dadurch ohne mein Verschulden Ihren Unwillen erregt zu haben.
20 Ich hoffe jedoch, daß Sie sich mit meinen Aufklärungen zufrieden
geben. Hätten Sie meine wiederholte Bitte, mir Beiträge für die
»Zeit«zuschicken,nichtohneAntwortgelassen,sobrauchteichmir
nicht bei allen mögilichen Vermittlern einen Mitarbeiter zu suchen,
den ich nun einmal nicht entbehren kann noch will. Wie gern hätte
25 ich es, daß Sie sich mit meinen Einwendungen gegen Ihren »Shake-
speare« auseinandersetzen würden! Wie gern würde ich mich von
Ihnen belehren u. widerlegen lassen! Wie gern würde ich jeden Bei-
tragvonIhnennehmen!
In der Hoffnung, das Misverständnis zur Genüge aufgeklärt zu
30 haben,bin ich
mitausgezeichneterHochachtg HermannBahr
HerrnGeorgBrandes
Kopenhagen
303.BahranSchnitzler,8.10.1896
8/10
LieberArthur!
IchhabeBrandessofortausführlichgeschrieben.Ichkannihmbele-
gen, daß ich den Artikel von einer ihm u. mir bekannten, sehr
5 angesehenenBerlinerDameerhielt, als auseinemBuchestammend,
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Title
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Subtitle
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Editor
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Size
- 14.6 x 23.4 cm
- Pages
- 1010
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
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- 1926 585
- 1927 586
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- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916