Page - 297 - in Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
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februar 1904 297
20 ich Sie treffen könnte (Fischer geht nach Rampolla!) nach Spanien
undüber Paris zurück!Wiegehtes Ihnen??i
Vertraulich!Wahrscheinlichbringtdie»NeueRundschau«ineinem
dernächstenHeftemeineNovelle»DasverkaufteLächeln«,Fischer
hatsieBie sehrempfohlen–eswürdemichsehrfreuen,namentlich
25 jetzt, wo ich nur als Interpret Shaw’s zu Worte komme. Aber bitte,
es ist durchaus noch nicht bestimmt. ich werde Ihnen Donnerstag
undSonntag frühzuverlässlich telegrafiren.
Herzlichstundtreu Ihr Trebitsch
Berlin,6.2.04.Heute istBierbaums»Stella«
30 Bie,Fischer, Elias, etcetcetcgrüßenSie immerzu.
677.SaltenanBahr,9.2.1904
9.II.04.
Verehrter lieber Freund, das thut mir sehr leid, dass Sie andauernd
in so deprimirter Stimmung sind, denn es ist ein Zustand, der mehr
als irgend eine Krankheit schmerzt. Glauben Sie nicht, dass Mar-
5 bach daran schuld ist? Und der Bodensee? An und für sich macht
so ein Wasser nervöse Leute noch trauriger und alle Abende wer-
den trüber und einsamer als sonstwo. Der Bodensee aber hat mich
wenigstens immeraufsäußersteverstimmt.WennSiesichdochent-
schließen wollten, wo anders hinzugehen. Ich habe die ganze Zeit
10 immerdenGedanken,dasshiereineIhrerschönstenEigenschaften:
dasFesthaltenaneinerPerson,Ihnenvieleserschwert.Ichwilldamit
gegen Ortner gewiß nichts sagen, aber gar so bedingungslos sollten
Siesichdochnichtinallesfügen,amwenigstemindiesesüberSiever-
hängteMarbach.Blei schreibtmirübrigens, erhabedenMarbacher
15 Direktor in München gesprochen und von ihm erfahren, dass Ihre
Herzsache garnicht arg sei. Der Director hat den Eindruck, man
müße mit Ihnen als Arzt den Pessimisten hervor kehren, sonst sind
Sie zu einer ordentlichen Schonung nicht zu haben. Ich muß sagen,
dass diese ganz gelegentliche, garnicht aufs »Wieder-sagen« berech-
20 nete Mittheilung Blei’s mich doch in jeder Beziehung sehr beruhigt
hat. Ich bin übrigens, was die Stimmung beitrifft, auch ziemlich
unten. Jetzt plane ich eine g’schwinde Fahrt nach Cairo und hoffe
mireineErfrischungdavon.MitmeinenArbeitenistesnichts, langt
knappfürdieFeuilletons,dieEinemjaimGrunddochkeineFreude
25 machen.
Der akad. Verein will »Wenn wir Toten erwachen..« aufführen,
was Sie ja wissen. Berger hat ihnen die Regie abgesagt, Jarno will
nicht, und so haben sie mir die Regie angetragen. Was geschrie-
ben sei? Ich will als nächste Vorstellung die »Schwester Beatrix«
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Title
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Subtitle
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Editor
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Size
- 14.6 x 23.4 cm
- Pages
- 1010
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
- 1908 401
- 1909 413
- 1910 433
- 1911 447
- 1912 463
- 1913 480
- 1914 492
- 1915 497
- 1916 502
- 1917 507
- 1918 510
- 1919 526
- 1920 536
- 1921 539
- 1922 547
- 1923 570
- 1924 583
- 1925 584
- 1926 585
- 1927 586
- 1928 588
- 1929 590
- 1930 593
- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916