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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr - Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
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334 dezember 1904 fen. Wäre der Puppenispieler wirklich ein »Großer«, so bräuchte er sich nicht in Lügen einzuspinnen, um der größere zu bleiben – 20 wäreJulianwirklicheinGroßer–sowürdedasbesteseinesWesens nicht mit seiner Jugend auslöschen. Gegen die Herzöge und gegen die Sala’s hab ich nichts – und vor den »Großen Räubern« salu- tir ich, gleich dir, in Ehrfurcht. Du hast ganz recht: »Entsagung ist nicht immer Reife.« – – nur setze ich hinzu: nicht bei allen. Wenn 25 IndividuenwieWegrath in irgendeinemMomentihrerExistenzdie Grenzen ihrer Begabung erkennen, –i so ist diese Entsagung, wie jedeErkenntnis innereReife,oderwenigstenseinSymptominnerer Reife. Ebenso ist für den Oboëspieler wirklich der »Innere Friede und die schuldbefreite Brust« das einzig erreichbare Glück. Und 30 dass ein Mensch wie der »Puppenspieler« nicht, wie es eben den Beschränkungen seines Wesens angemessen wäre, uzuuentsagen im Stande ist, sich uvielmehru dieser Entsagung schämten würde und daher den andern u sich ein ufalschesu Eigenschicksal vorspielt – ist ein Zeichen, dass er innere Reife nicht erlangte, welche eben nur 35 in Selbsterkenntnis bestehen kann. Daher Es isti also nur natürlich, dass bei manchen Menschen, insbesondre bei klugen, von mäßigem Talente und stillem Temperamente das was ihnen an innerer Reife überhauptbeschiedenist, ineinerArtvon»Entsagung«denentspre- chendenAusdruckfindet. 40 Wohl denen, die’s nicht nöthig haben, – wohl uns, die wir wie mir scheint zu diesen gehören – und hoffentlich nicht allein wegen Mangels an Klugheit. So spricht also nichts dagegen, mein lieber Hermann, dass wir beide uns an die Arbeit machen, die du in meinei Hände legst: »Das Werk von der letzten Nacht einer alten 45 Zeit«– Undschließlichkönnen esauchandreWerkesein. Zu »Mahler« haben wir noch Sitze bekommen, so seh ich dich hof- fentlich auch heuteAbend. Jedenfalls aber sageoderschreibemirpneumatisch,obduvielleicht Lusthättest, am Samstag beiunszu nachtmahlen. 50 Herzlichstderdeine Arthuri Olga grüßt dich herzlich und sagt dir, dass sie tdasvon demuwas du anläßlichdesP. geschriebenhast, erschüttertwar. 764.BahranSchnitzler, 14.12.1904 14.12.04 Nachts LieberArthur! Ich hab Dich nach der Symphonie heut überall gesucht, aber 5 Du warst wie in die Erde versunken. So laß mich Dir schriftlich
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
Title
Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Subtitle
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
Editor
Kurt Ifkovits
Martin Anton Müller
Publisher
Wallstein Verlag
Location
Göttingen
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3228-7
Size
14.6 x 23.4 cm
Pages
1010
Categories
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Table of contents

  1. 1891 7
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  5. 1895 91
  6. 1896 115
  7. 1897 135
  8. 1898 160
  9. 1899 167
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  11. 1901 192
  12. 1902 222
  13. 1903 246
  14. 1904 288
  15. 1905 338
  16. 1906 371
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  18. 1908 401
  19. 1909 413
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  21. 1911 447
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  23. 1913 480
  24. 1914 492
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  36. 1926 585
  37. 1927 586
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  39. 1929 590
  40. 1930 593
  41. 1931 598
  42. 1932 604
  43. 1934 606
  44. 1936 607
  45. 1962 610
  46. Quellennachweis und Erläuterungen 632
  47. Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
  48. Theaterbesuche 792
  49. Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
  50. Editorische Richtlinien 796
  51. Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
  52. Nachwort 820
  53. Dank 864
  54. Verzeichnis der Dokumente 866
  55. Korrespondenzpartner 902
  56. Register 916
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