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KorrespondenzBahr– Schnitzler 815
jeweiligen Korrespondenzstücke eines Absenders wurden immer
separatabgeschrieben,undes ist anzunehmen,dassOlgaSchnitzler
die Transkription der Briefe ihres Mannes an Bahr; Anna Bahr-
MildenburgumgekehrtjeneihresMannesanSchnitzlerbetreute.Da
unterschiedliche Schreibmaschinentypen zum Einsatz kamen, das
Textkorpus aber gleich ist, dürfte es sich zum Teil um Abschriften
der Abschriften handeln. Durch einige Hinweise lässt sich die Ent-
stehung eingrenzen. Olga leiht die Korrespondenz von ihrem Ex-
Mann 1932 aus und retourniert sie (▷605). Anna Bahr-Mildenburg
erbittet drei Jahre nach dem Tod ihres Gatten seine Briefe. Die
erwähnteSchenkunganSandórWolf1937stärktdieAnnahme,dass
zudiesemZeitpunkt dieKorrespondenztranskribiertvorlag.
Zwar wurden an verschiedenen Druckorten vereinzelt Briefe
publiziert, doch eine größere Edition unternahm erst in den 1970er
Jahren der amerikanische Germanist Donald G. Daviau. Er wurde
dabei von Heinrich Schnitzler unterstützt,25 konnte aber von Sei-
ten der Rechteinhaber des Nachlasses Bahrs nur die Erlaubnis zur
Publikation der Briefe Schnitzlers in ihrem Bestand erwirken, bei
den Briefen Bahrs musste er auf referierende Zusammenfassungen
indenErläuterungenzurückgreifen.26 Zudemstandenihmnichtalle
BriefeSchnitzlers imOriginalzurVerfügung, sondernguteinDrit-
tel zitierte er nach der Abschrift. Bei den ihm fehlenden Originalen
handelt es sichumKartenbriefeundPostkarten,diezudiesemZeit-
punktnichtmitdenBriefenverwahrtwurden.DieEditionDaviaus
entstandalsounterschwierigenBedingungen.Aberauchwennman
diese zugutehält, sind die ihm unterlaufenen Fehler gewichtig. Das
lässtsichandenzahlreichenUmdatierungenablesen,diewirimVer-
gleichzur früherenEditionvornehmen.
Dazu zwei Beispiele. Schnitzlers Handschrift ist schwierig zu
lesen, seine Ziffern sind nicht immer distinkt. Auf dem Brief vom
28.3.1903 (▷256), der das Erscheinen des Reigen acht Tage später
ankündigt, ist die »3« nicht durch eine klare Form, sondern nur
durch Abgleich mit anderen erkennbar. Eine unbekannte Hand hat
»9.« darunter geschrieben. Daviau datiert, der unbekannten Hand
vertrauend,mitSeptember.DabeigibteszudemBriefeineAntwort
Bahrs vom März. Auch hätte sich der genaue Erscheinungstermin
desReigenermittelnlassen.ZweitesBeispiel:DieAnfragederSteuer
beiSchnitzlerüberBahrsEinkünftevermutetDaviau,hättezweimal,
25 Eine Abschrift im DLA (HS.NZ85.1.297) enthält Anmerkungen Heinrich
Schnitzlers fürDaviau,diedieserpartiellberücksichtigt.
26 ZurschwierigenRechtslage imNachlassBahrsvgl.Kurt Ifkovits: Dermühsame
Weg desNachlassesandieÖffentlichkeit. In:H.B. ÖKeA 185–202.
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Title
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Subtitle
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Editor
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Size
- 14.6 x 23.4 cm
- Pages
- 1010
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
- 1908 401
- 1909 413
- 1910 433
- 1911 447
- 1912 463
- 1913 480
- 1914 492
- 1915 497
- 1916 502
- 1917 507
- 1918 510
- 1919 526
- 1920 536
- 1921 539
- 1922 547
- 1923 570
- 1924 583
- 1925 584
- 1926 585
- 1927 586
- 1928 588
- 1929 590
- 1930 593
- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916