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828 anhang
DeutschenReichundinÖsterreichpublizierenderAutor,dereinen
Roman (Die gute Schule, 1890), eine Erzählungssammlung (Fin de
Siècle,1890),eineSammlungvonKritikenundtheoretischenAufsät-
zen(ZurKritikderModerne,1889,auf1890vordatiert)undmehrere
Schauspiele veröffentlicht hatte. Und schon damals, nach Lebens-
stationen in Paris und Berlin, war Bahr ein emsiger Propagator von
Autoren und Künstlern, die in der Metropole Wien nicht bekannt
waren.
Als die beiden zusammentrafen, zählte Bahr 27 Jahre und war
zumindesteineHalbprominenz;Schnitzlerwenigmehralseindich-
tender Mediziner, kurz vor seinem 29. Geburtstag, der zu diesem
Zeitpunkt nur Kleinigkeiten – Szenen, Gedichte, kürzere Prosa –
publiziert hatte, einer der Ältesten innerhalb einer Liste von Perso-
nen, die von diesem selbst bereits zu Beginn des Jahres als »Jung
Wien«(A.S.Tb14.2.,23.3.1891)bezeichnetwordenwaren–einer
Liste,inderBahrlogischerweisenochfehltunddieineinerMoment-
aufnahmeso aussah:
»Schwarzkopf, Karlweis, Schupp, Kafka, Joachim, Hofmann,
Goldmann, Kulka, Korff, Specht, Dörmann, Salten, Loris, Léon,
Waldberg, Schik, ich.–« (A.S. Tb 17.3.1891)
Kafka und Jaques Joachim waren die Herausgeber der Modernen
Rundschau, wie nach einer Neuaufstellung, Redaktionssitzwechsel
undUmstellungaufhalbmonatlichesErscheinendieModerneDich-
tung nunmehr hieß. Die Moderne Dichtung/Moderne Rundschau
war in den zwei Jahren ihres Erscheinens das wichtigste Medium
neuererösterreichischer literarischerTendenzen.38
In Berlin bestand zuerst ein Theaterverein Freie Bühne, moti-
viert durch den Plan, Schauspiele von Henrik Ibsen aufzuführen.
Auf ihnfolgtediegleichnamigeZeitschrift. Imetwasüber100Kilo-
meter nördlich von Wien liegenden Brünn hatte der Theaterverein
IbsenbunddieselbeMotivation39 undvollzogeineparalleleEntwick-
lung, indem mit der Modernen Dichtung ein publizistisches Organ
Berührungspunkt bei der Deutschen Wochenschrift von Heinrich Friedjung, für
die Bahr über Jahre nicht durchgängig, aber immer wieder tätig war. In ihr
erschien während einer solchen Publikationspause im Dezember 1886 Schnitz-
lers erste veröffentlichte Prosaarbeit, Er wartet auf den vazierenden Gott. Vgl.
auchdieErinnerungHofmannsthals,▷121.
38 Zur (nur unvollständig erfolgenden und uneinheitlich bleibenden) Kristallisa-
tion einer ›Moderne‹ in der Zeitschrift vgl. zuletzt Konrad Heumann: Was
ist modern? Hofmannsthals Publikationstaktik in Eduard Michael Kafkas Zeit-
schrift»ModerneDichtung«.Hg.WilhelmHemecker,CorneliusMitterer,David
Österle.Berlin,Boston: deGruyter 2017,S.7–37.
39 NichtnurbedeutsameÜberlappungenbeiderAutorenlistemachteneszueinem
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Title
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Subtitle
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Editor
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Size
- 14.6 x 23.4 cm
- Pages
- 1010
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
- 1908 401
- 1909 413
- 1910 433
- 1911 447
- 1912 463
- 1913 480
- 1914 492
- 1915 497
- 1916 502
- 1917 507
- 1918 510
- 1919 526
- 1920 536
- 1921 539
- 1922 547
- 1923 570
- 1924 583
- 1925 584
- 1926 585
- 1927 586
- 1928 588
- 1929 590
- 1930 593
- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916