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862 anhang
1930–1931
SchnitzleristregelmäßigerLeservonBahrsTagebuch,dasseitWeih-
nachten 1916 unregelmäßig im Neuen Wiener Journal erscheint. Er
lässt 1929 und 1931 Stellen daraus abschreiben82 und behauptet im
ersten erhalten gebliebenen Brief seit siebeneinhalb Jahren »Dein
›Tagebuch[‹] les ich natürlich immer« (▷594). Anlass für die brief-
liche Kontaktaufnahme ist, dass Bahr in seiner Kolumne gefordert
hatte, Österreich müsse auch einmal bei der Nobelpreis-Vergabe
berücksichtigt werden. Da Hofmannsthal mittlerweile gestorben
war, sei Schnitzlerander Reihe.
DievierüberliefertenBriefe,dieinderFolgeausgetauschtwerden,
sindvollerSympathieundbeinhaltendieAufforderungSchnitzlers,
dergesundheitlichangeschlageneBahrmögedoch–alsMittelgegen
Heimweh – nach Wien übersiedeln. Das scheitere daran, erwidert
der, dass trotz Bemühungen sich dort für seine Frau kein akzepta-
blerPostenfinde.WeiterwirdPrivatesnichtthematisiert;wederder
für Schnitzler einschneidende Suizid seiner Tochter Lili noch über-
hauptdessenBefindenkommenzurSprache.
Im Folgejahr, nur wenige Wochen vor seinem Tod, fragt
Schnitzler an, wie es Bahr mit den Filmrechten ergangen sei. Bahr
kannnichtwirklichetwasdazu sagen.
Den Tod Schnitzlers am 21.10.1931 hält Bahr in einer knappen
Erwähnung im privaten Tagebuch fest. Jene drei publizistischen
Texte, die er aus diesem Anlass verfasst, sind fehlerhaft, schief und
sinnlos, kaum ernstzunehmende Zeugnisse seiner geschwundenen
Geisteskraft. (Inwiefern andere, stimmigere Texte der Zeit aus älte-
ren Textbausteinen zusammengetragen wurden oder ob und wer
ansonstenredigierendeingriff, istbislangnichtuntersucht.)
1932–1962
Ein letzter Text, eine im März 1932 erschienene Antwort auf eine
Umfrage, inderBahrSchnitzlererwähnt, ist in jedemFalleinbesse-
res Schlusswort als die Nachrufe. Darin äußert er sich mit Verweis
auf seine jüdischen Freunde positiv zur Rolle der Juden in der Kul-
tur.
82 ZusätzlichzudiesenTextenistdieersteSeitevonTagebuch.24.April (NeuesWie-
nerJournal, Jg.38,Nr.13093,4.5.1930,S.14–15,überLudwigII.vonBayern) in
der Zeitungsausschnittsammlung inExeterüberliefert.
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Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Title
- Arthur Schnitzler & Hermann Bahr
- Subtitle
- Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente 1891–1931
- Editor
- Kurt Ifkovits
- Martin Anton Müller
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3228-7
- Size
- 14.6 x 23.4 cm
- Pages
- 1010
- Categories
- Weiteres Belletristik
Table of contents
- 1891 7
- 1892 18
- 1893 31
- 1894 64
- 1895 91
- 1896 115
- 1897 135
- 1898 160
- 1899 167
- 1900 173
- 1901 192
- 1902 222
- 1903 246
- 1904 288
- 1905 338
- 1906 371
- 1907 386
- 1908 401
- 1909 413
- 1910 433
- 1911 447
- 1912 463
- 1913 480
- 1914 492
- 1915 497
- 1916 502
- 1917 507
- 1918 510
- 1919 526
- 1920 536
- 1921 539
- 1922 547
- 1923 570
- 1924 583
- 1925 584
- 1926 585
- 1927 586
- 1928 588
- 1929 590
- 1930 593
- 1931 598
- 1932 604
- 1934 606
- 1936 607
- 1962 610
- Quellennachweis und Erläuterungen 632
- Buchausgaben im gegenseitigen Besitz 787
- Theaterbesuche 792
- Auszüge aus Schnitzlers Tagebuch 793
- Editorische Richtlinien 796
- Die Korrespondenz Bahr –Schnitzler 813
- Nachwort 820
- Dank 864
- Verzeichnis der Dokumente 866
- Korrespondenzpartner 902
- Register 916