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Damit liegen schließlich die Grundlagen für eine Beurteilung und Darstellung
kulturgeschichtlicher Rahmenbedingungen vor (vgl. Kap. 14).
Ein Vergleich mit Feststellungen, die anlässlich der Verknüpfung von archäo-
logischen Befunden mit den Markomannenkriegen, vor allem für die westli-
chen Donauprovinzen, getroffen wurden (vgl. Kap. 15), illustriert unterschied-
liche Bewertungen der Quellenbasis durch die Forschung. Deutlich zeichnen
sich methodische Probleme und Unsicherheiten ab, die in Zusammenhang
mit den heterogenen Quellen, insbesondere der Verbindung archäologischer
Befunde mit historischen Ereignissen, entstehen können.
Diese Darstellung will schließlich die erste, vor allem auf das vorliegende
Fallbeispiel konzentrierte Interpretationsebene überschreiten und Überlegun-
gen auf einer zweiten, abstrakteren Ebene ermöglichen.
Zunächst wird noch weitgehend in Zusammenhang mit der vorliegenden
Fallstudie diskutiert, inwiefern die Ergebnisse der Auswertung des archäo-
logischen Befundes mit dem Kontext der Ereignisgeschichte verknüpfbar
sind. Ein Katalog von Prämissen, deren Erfüllung oder Nichterfüllung für oder
gegen eine derartige Verknüpfung spricht, wird damit gleichzeitig zu einem
richtungsweisenden Instrument zur Justierung möglicher Optionen der histo-
rischen Deutung (vgl. Kap. 16). Im Rahmen eines Ausblicks sollen schließlich
die Methoden der Erkenntnis altertumswissenschaftlicher Disziplinen, die im
Zusammenhang mit der Zusammenführung von archäologischen Befunden
mit der Ereignisgeschichte wirksam werden, näher beleuchtet werden (vgl.
Kap. 17).
Mit dieser skizzierten differenzierten Herangehensweise an die Thematik soll
gewährleistet sein, dass das vorhandene Quellenpotenzial einerseits mög-
lichst vollständig ausgeschöpft wird und andererseits das Fach nicht nur um
die Vorlage eines weiteren wichtigen geschlossenen Befundes und dessen
Interpretation bereichert wird, sondern darüber hinaus auch einen methodi-
schen Beitrag zur spezifischen und zentralen Fragestellung der Verknüpfung
archäologischer Befunde mit der Ereignisgeschichte erfährt.
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Ein Brandhorizont aus der Zeit der Markomannenkriege im südostnorischen Munizipium Flavia Solva
- Title
- Ein Brandhorizont aus der Zeit der Markomannenkriege im südostnorischen Munizipium Flavia Solva
- Author
- Christoph Hinker
- Publisher
- Österreichisches Archäologisches Institut
- Location
- Wien
- Date
- 2014
- Language
- German
- License
- CC BY-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-900305-70-3
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 344
- Keywords
- Flavia Solva, materielle Kultur, Artefakt (Archäologie), Brom, Glimmergruppe, Insula, Magerung, Thüringische Drehscheibenkeramik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Table of contents
- Vorwort 7
- Einleitung 9
- 1 Lage 11
- 2 Historischer Kontext 15
- 3 Forschungsgeschichte 23
- 4 Forschungsmeinungen 27
- 5 Quellenkritik 31
- 6 Terminologie 35
- 7 Taphonomie 37
- 8 Exkurs: Korrespondierende Befunde im Munizipium Flavia Solva? 49
- 9 Die Architektur der Insula XLI (Haus I–VI) 51
- 10 Definition von Aktivitätszonen 57
- 10.1 Exkurs: Grube G21 66
- 10.2 Exkurs: Grube G32 72
- 11 Fundauswertung 77
- 12 Chronologie 153
- 13 Technologie und Werkstätten 157
- 14 Der Brandhorizont der Insula XLI im urbanen kultur-geschichtlichen Kontext von Flavia Solva 167
- 15 Brandzerstörungen aus der Zeit der Markomannenkriege in Noricum, Pannonien und Rätien 171
- 16 Diskussion: Ergebnisse und ihr Verhältnis zum historischen Kontext 179
- 16.1 Holzarchitektur 180
- 16.2 Schadensfeuer 180
- 16.3 Pompeji-Prämisse 180
- 16.4 Militaria 181
- 16.5 Menschliche Skelettreste 182
- 16.6 Übrige Funde, speziell Metallfunde 183
- 16.7 Bebauungsmuster der Insula XLI nach Periode II/II+ 184
- 16.8 Forschungsstand zu Flavia Solva 186
- 16.9 Die südostnorische Siedlungslandschaft und das Szenario eines Germaneneinfalls 186
- 16.10 Tradierung von Forschungsmeinungen versus kritischer Prüfung 187
- 16.11 Fragenkatalog und Synthese 187
- 17 Ausblick: Zur Frage der Historizität in der Provinzial- römischen Archäologie 189
- 18 Resümee 195
- 19 Katalog 199
- 20 Tafeln 263
- Tafeln 1 – 43 265
- Fototafeln 1–9 308
- Typentafel mit Tabellen 20 und 21 317
- 21 Anhang 321