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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1853130 Er hinterlässt eine sehr zahlreiche Familie,152 ein bedeutendes, doch dem Vernehmen nach leider verschuldetes und in Unordnung geratenes Vermö- gen. Vor Jahren in Prag verkehrte ich ziemlich viel mit ihm, da er mir für die ständische Bewegung ein lebhaftes Interesse eingeflößt hatte und sein Haus das einzige mir bekannte war, wo ein anregendes Gespräch den sonst überall üblichen Stadtklatsch ersetzte. In den letzten Wintern gab er einen Tag der Woche Herrensoiree, wo ohne Unterschied des Standes alles zusam- menkam, was von bedeutenderen Männern durch Reichtum, Verstand oder Wissen in Prag gerade anwesend war.153 Fürst Franz Colloredo, nachmals mein Onkel,154 Fürst Karl Schwarzenberg,155 Fürst Karl Auersperg,156 Graf Albert Nostitz, Graf Franz Salm, Ritter v. Bergenthal,157 von Bohusch,158 Palacký,159 Strobach, der nachmalige Reichstagspräsident,160 Großhändler 152 Mit seiner ersten Frau Katharina Pauline (1804–1825), geb. Seignan, Vizegräfin de Cas- teras, hatte Fried rich Deym zwei Söhne, die ihn nicht überlebten. Mit seiner zweiten Frau Maria Anna Caro line (1811–1898), geb. Gräfin Buquoy, hatte Deym 12 Kinder (7 Töchter und 5 Söhne), von denen bei seinem Tod noch 7 Töchter und 4 Söhne am Leben waren. Siehe Stammbaum am Ende von Deyms Biographie bei rogler, Fried rich Graf Deym, so- wie Constant von WurzBach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Bd. 3, Wien 1858, 276. 153 Diese Angaben Belcredis zu den Abendversammlun gen bestätigt und ergänzt Alfred Meis- sner, Geschichte meines Lebens, 2 Bde., Wien–Tetschen 1884, hier Bd. 2, 16–26. 154 Franz de Paula Gundackar Fürst von Colloredo-Mannsfeld (1802–1852). Colloredo-Manns- felds Frau Christine (1801–1886), geb. Clam-Gallas, war die Schwester der Schwiegermut- ter Graf Egbert Belcredis, Caroline (1798–1863), verheiratet mit Johann Wenzel Graf von Nostitz-Rokitnitz (1791–1852). 155 Karl III. Fürst zu Schwarzenberg (1824–1904), aus der Sekundogenitur in Worlik, widmete sich nach juridischen Studien zunächst dem Militärdienst, den er 1856 quittierte, um nach dem Tod seines Vaters seine Güter zu verwalten. Karl III. war ein konsequenter Verfechter der Idee des böhmischen Staatsrechts und schlug 1865 das Angebot aus, Statthalter von Böhmen zu werden. Nach 1883 wurde er Präsident des böhmischen Landeskulturrates und wandte sich gegen Ende seines Lebens scharf gegen die Bestrebungen der Jungtschechen. MbLT (1861–1863, 1865–1867, 1870–1871, 1883–1890); MöHH ab 1879. 156 Karl (Carlos) Wilhelm Philipp Fürst Auersperg, Herzog von Gottschee (1814–1890) war Führer des verfassungstreuen Adels, MbLT (1861–1865, 1867–1869, 1872–1883), MöHH ab 1861, dessen Präsident (1861–1867), Ministerpräsident (1867–1868), Oberstlandmar- schall (1868–1883). 157 Wenzel Berger Ritter von Bergenthal (1807–?), MbLT, einer der Anführer des Ritterstandes in den Ständesit zungen des Vormärz, Beisitzer des Landesausschusses. 158 Wenzel Bohusch Ritter von Ottoschütz (1802–1885), MbLT, langjäh riger Beisitzer des böhmischen Landtagsausschusses. 159 František Palacký (1798–1876), tschechischer Historiker und Politiker, MöRT 1848/49, MbLT (1861–1875), MöHH ab 1861. Gemeinsam mit seinem Schwiegersohn František La- dislav Rieger Anführer der tschechischen Nationalpartei („Alttschechen“). 160 Antonín Strobach (1814–1856), engagierte sich ab den 1830ern in der tschechischen Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Title
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Authors
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Editor
Jiří Malíř
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
1144
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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