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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1866292 Stimmliste bei der letzten Wahl geschickt und dazu geschrieben, desgleichen dem Domherrn Königsbrunn: Mir scheint jetzt ein jeder Schritt verfrüht, da man den Leuten keine greifbaren Zwecke zum Verständnis bringen kann. Desgleichen Briefe von Heinr[ich] Clam aus Smečna626 und P. Hošek aus Sarvas, dem Zufluchtsort des Helden Mittrowský. Albert Widmann, der die feindl[iche] Invasion aushielt, vielleicht weil er nicht fortkonnte, ist nun doch vor der Cholera davongelaufen. Auf seine Leute soll dies einen sehr schmerzlichen Eindruck gemacht haben. Unsre Herrn haben alles Verständnis für ihre Stellung bis zum Bewusstsein der Pflicht verloren! Die Cholera herrscht hier noch sehr stark. Es ist ein erfreulicher Beweis des im Volke lebenden religiösen Sinnes, dass bei einer kurzen Abendandacht, die ich und Christl anordneten – denn der Pfarrer ist zu nichts – die Kirche stets gefüllt ist. Was könnte eine tüch- tige Geistlichkeit in solcher Zeit und bei solchem Volke wirken! Vorgestern zur Sitzung der Landeskommission zur Erhebung der Kriegs- schäden nach Brünn. Zu Tische mit Kaunitz herausgefahren, der hier über Nacht blieb. Gestern mit Kaunitz abermals zu einer Sitzung derselben Kommission nach Brünn. Nachmittag nachhause. Heute Landesausschusssitzung Meinen Reitknecht nach Prag geschickt, um meine 3 Pferde, welche die „Garde“ hier gestohlen und über meine Berufung an das Garde-Kommando doch dort an den Magistrat übergab, abzuholen. In Ingrowitz habe ich noch immer Garde-Ulanen zu füttern. Lösch, 25. August 1866 Unsre liberalen Zeitungen wüten gegen die „hochgeborenen Führer“ und die „aristokratische Clique“ in der Armee! Nebst diesen hat uns, wie sie sagen, „die höhere Intelligenz“, bei ihnen ein Monopol des Bürgerstandes, besiegt. Sehen wir uns die Sache näher an. Benedek,627 Henikstein,628 Krismanič629 626 Clam schrieb am 18. August: „Indirekt wurde ich aufgefordert, mich an den viel bespro- chenen Unterredungen in Wien zu beteiligen, habe es aber vorgezogen, hier zu bleiben, um eine etwaige direkte Berufung abzuwarten.“ 627 Die aus dem heutigen Burgenland stammende Familie Benedek berief sich auf die Nobi- litierung durch König Matthias 1610; 1848 erwarb Benedek mit der Verleihung des Ma- ria-Theresien-Ordens „eo ipso den Ritterstand“; vgl. regele, Feldzeugmeister Benedek, 20f. 628 Alfred Freiherr von Henikstein (1810–1882), 1859 in den Freiherrnstand erhoben, ent- stammte einer Prager jüdischen Bankiersfamilie, 1864 Chef des Generalstabs, 1866 entho- ben und pensioniert. 629 Gideon Ritter von Krismanič (1817–1876) wurde 1858 in den Ritterstand erhoben, 1866 Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Title
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Authors
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Editor
Jiří Malíř
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
1144
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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