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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1876466 demie, Museum, Reform der Kirchenmusik, stilgerechte Restauration zahl- reicher Kirchen, Vereine und Ausstellungen aller Art. Die angenehmsten Stunden oft bei den Jesuitenpatres zugebracht. Das sind gelehrte, überlegene und doch so demütig fromme Männer. Klar, be- stimmt und gerecht in Ansichten und Urteilen, und doch immer nachsichtig und mild. Da begreift man, warum die Welt sie vor andern mit ihrem Hass beehrt. Das wahrhaft „königliche“ Leichenbegängnis Palackýs gereichte ebenso sehr dem Toten als der Nation zur Ehre. Tausende und Tausende im Lei- chenzug und als Zuschauer und kein Laut, keine Unordnung, kein Drängen, nur ernste Mienen und Gesichter. Eine so kolossale Beteiligung ohne Kom- mando und kein störender Zwischenfall, ohne Polizei und Militärspalier. In welcher andern Großstadt, bei welchem andern Volke wäre dies möglich? Lösch, 9. Juni 1876 Heute Früh zur Verwaltungsratssitzung der Schlapanitzer Zuckerfabrik nach Brünn, die bis 3 Uhr dauerte. Diese ganze Aktiengesellschaft und ihre Geschäfte sind mir höchst widerwärtig. Die ursprüngliche Idee der Grün- dung, den Bauern eine Fabrik zu schaffen, die an sich und durch Hebung des Ertrags von Grund und Boden ihnen Vorteil brächte – ein Gedanke, der mich allein zu den großen Opfern an Zeit und Mühe veranlasste – ist durch geringe Teilnahme der Bauern illusorisch, die Leitung durch den absolu- ten Mangel jeglichen Verständnisses ihrerseits, stupides Misstrauen und nörgelnde, kleinliche, einsichtslose Kritik sehr peinlich geworden. Um das Unternehmen über Wasser zu halten, muss ich bei einem Aktienanteil, d. i. einer Anlage von 2 000 fl., mit dem übrigen Verwaltungsrat, um das jährlich nötige Betriebskapital zu beschaffen, für mehr als 180 000 fl. Bürgschaft leisten. Vom geschäftlichen Standpunkt allein betrachtet, ein ganz unver- antwortlicher Unsinn. Lösch, 17. Juni 1876 [Am 12. Juni – besuchte ich P. Josef Klíma in Brünn.] Zu meinem Erstaunen und nicht ganz angenehmer Überraschung erzählte mir dieser ganz lustig, er habe den Hlas pure et simple dem th[eol]. Dr. Eichler1146 ohne Bedingun- gen oder Vorbehalt überlassen. Auf meine etwas betroffene Frage, ob er denn (angenommen – was ich auf seine Versicherung hin nicht bezweifeln wolle – es sei die Redaktion in ganz verlässlichen Händen) das Eigentum ei- 1146 Karl Eichler (1845–1918), studierte in Brünn und Rom Theologie. Zwischen 1874 und 1880 unterrichtete er Kirchengeschichte und Kirchenrecht im Brünner Alumnat. Ab 1880 war er Pfarrer in Eichhorn Bittischka. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Title
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Authors
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Editor
Jiří Malíř
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
1144
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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