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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1881608 Dass aber gerade nur 14 ernannt wurden, ist die Schuld des Herren- hauspräsidenten Trauttmansdorff, den die ganze Sache zwar gar nichts an- geht, der aber bockbeinig darauf bestand und dem Taaffe sich fügte. Wo der dumme Don Magnifico, der uns auch in Mähren mit solcher Politik nur Spal- tungen macht, damit hinaus will, weiß er wohl selbst nicht. Gustav Kálnoky1495 ist nun Minister des Äußern. 50 Jahre ist er alt, mehr als 27 Jahre im diplomatischen Dienst, war also noch nicht 23 Jahre alt, als er Österreich verließ! Nun soll er seine Politik lenken und kann es nicht ken- nen. Das sind moderne Zustände! Wien, 2. Dezember 1881 Vorgestern Früh besuchte mich der P. Provinzial der Dominikaner, um mit- zuteilen, dass sie sehr geneigt wären, sich in Welehrad niederzulassen und der Kardinal wegen des Ankaufs Schritte getan haben soll! Sie könnten je- doch nur bis Jänner zuwarten und müssten sich dann anderweitig entschei- den. Ich bat, den Kardinal möglichst zu drängen, sonst geschehe wieder nichts. Der Provinzial versprach mir, schon am nächsten Tage deshalb nach Kremsier zu fahren. Wien, 15. Dezember 1881 Heute im Abgeordnetenhaus schmählicher Sieg und Verwerfung des Herbst’schen Antrags wegen der Länderbank mit Stimmengleichheit, 150 gegen 150.1496 Im Herrenhaus Niederlage mit dem Lienbacher’schen Schul- antrag.1497 Mein Bruder Richard hielt eine allseits bewunderte Rede.1498 Dann stimm- ten sie ihn samt den Konservativen nieder – wie es üblich ist und auch mir in der Regel passiert. 1495 Gustav Graf Kálnoky von Kőröspatak (1832–1898), MöHH ab 1881, Außenminister 1881– 1895; vgl. Walter rauscher, Zwischen Berlin und St. Petersburg. Die österreichisch-unga- rische Außenpolitik unter Gustav Graf Kálnoky 1881–1895, Wien–Köln–Weimar 1993. 1496 Die Länderbank wurde mit Unterstützung der Regierung als konservatives Bankinstitut ins Leben gerufen. Herbst verlangte die Einsetzung eines Ausschusses dazu. 1497 Der Antrag Lienbacher wurde im Herrenhaus am 15.12. mit 71 zu 62 Stimmen verworfen (am 8.4. hatte das Stimmenverhältnis allerdings noch 74 zu 32 betragen). 1498 Richard Belcredi betonte, Ausnahmen von der achtjährigen Schulpflicht seien ja auch bisher schon „im Ermessenswege“ zulässig gewesen; es sei besser, diese Bestimmung auf eine klare gesetzliche Grundlage zu stellen. Der Stoff der letzten beiden Schuljahre stelle ohnehin bloß „Wiederholungsunterricht“ dar; die jährliche Schulpflicht erstreckte sich da- mals auf 46 von 52 Wochen; StPHH, IX., 667–674 (15.12.1881). Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Title
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Authors
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Editor
Jiří Malíř
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
1144
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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