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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1882622 Lösch, 30. Mai 1882 Am 27., Samstag vor Pfingsten, von Wien abgereist, nachdem ich noch um 10 U[hr] V[or]m[ittag] den „Streber“ Gudenau der auf den 2. Juni ausge- schriebenen Ersatzwahl in den Landtag wegen vergeblich aufgesucht hatte! Eine tüchtige Arbeit im Gewerbeausschuss mit Gottes Hilfe fertig ge- bracht. Eine nicht geringere steht hier bevor. Nach einigen Ruhetagen muss ich an die Abfassung des Motivenberichts zur Gewerbegesetznovelle gehen. Neben dieser großen und schwierigen Arbeit steht noch eine zweite bevor. Um das nötigste Wissen und die entsprechende Stimmung im Herrenhaus zu fördern, soll eine Zusammenstellung und Drucklegung der Regierungs- vorlage einer Gewerbeordnung, meiner Referentenanträge, des Spezialge- setzes, wie es der Ausschuss beantragt, aller noch zu ergänzenden Berichte über die Sitzungen des Ausschusses stattfinden, und ich soll auf Ersuchen des Herrenhausmitgliedes Geh[eimer] Rats Dr. Habětínek die Einleitung dazu schreiben! Ich habe dies zugesagt. Montag den 29. d. M. dem Statthalter einen langen Brief anlässlich der Landtagswahl geschrieben, durch welche Gudenau wieder versucht, die kon- s[ervative] Partei zu sprengen, und der blöde Ferd[inand] Trauttmansdorff partout wählen will, obgleich das Durchfallen ohne uns sicher, mit uns, wie er die Sache anfasste, auch nahezu sicher ist. Nach einer Beratung in Wien um den 12. dieses M[onats] bei Berchtold, welcher Trauttmansdorff, Mittrowský, Vetter, Gudenau, Ernst Fürstenberg und Alfons Mensdorff beiwohnten, wurde von diesen Weisen beschlossen, E[rnst] Fürstenbergs Kandidatur mit totaler Ignorierung unsrer Existenz in alle Welt auszuposaunen.1531 Demzufolge blieb mir nur übrig, schleunigst das kons[ervative] Wahlko- mitee zu berufen, und, um nicht gleich jeden Weg einer Verständigung ab- zuschneiden, im Vaterland kundzumachen, die kons[ervative] Partei werde über ihre Haltung am Vorabend der Wahl beschließen. Selbst dies war von den Mameluken der Regierung, resp[ektive] Trautt- mansdorff, sehr übel vermerkt, sie hatten wohl unbedingte Heerfolge erwar- tet! Nachdem wir sie beim gleichen Anlass im vorigen Jahre durch unsre Abstinenz anrennen ließen,1532 war diese Erwartung umso dümmer. 1531 Diese Informationen bezog Belcredi aus einem Schreiben des Statthalters Schönborn vom 12.5., der hinzufügte, er habe sich „vorgenommen, nur dann zu agitieren, wenn ich eine halbwegs ernste Chance des Erfolges sehe.“ Falls die Konservativen einen eigenen Kandi- daten aufstellen oder sich der Stimme enthalten würden, „was ich beides wohl bedauern, aber nur zu gut begreifen würde, so müßte ich darauf verzichten, in die Aktion irgendwie einzugreifen.“ 1532 Vgl. den Eintrag vom 23.9.1881. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Title
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Authors
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Editor
Jiří Malíř
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
1144
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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