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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1882644 con amore, weil sie an eine Dauer des jetzigen sog. konservativen Regimes nicht glauben können, und auf etwaige Bemerkungen über ihre Haltung ent- gegnen, jener Befehl sei nicht widerrufen! In allen Personalfragen werden die begründetsten Zweifel und Bedenken Schönborns in geschickter Benüt- zung seiner Scheu, jemand ein Unrecht zuzufügen, mit der Behauptung, es würde ein solches begangen, wenn er auf seinen nur zu wohl begründeten Bedenken beharre, besiegt. Dies und manches andre muss ich von allen Seiten und in allen Tonarten von Männern, denen ich vertraue, mit der Aufforderung hören, es dem Stat- thalter zu sagen. Ich tat es zum Teile bereits und werde es auch ferner tun. Die Aufgabe hat jedoch immer etwas sehr Missliches, da an ihr der Schein des unberufenen Ratgebers oder des Denunzianten haftet. Unsre kurze Landtagssession ist zu Ende und das bedenkliche Fazit: dass man „oben“ sagen wird, es ginge ja und das gegenseitige Einvernehmen ma- che Fortschritte! Das ist eine verhängnisvolle Täuschung, und die Gegen- sätze sind schroffer denn je. Die Liberalen wüssten dieselbe[n] sehr gut her- beizuführen. Sie ließen uns in den wichtige[r]en Fragen allein sprechen, hörten schwei- gend zu, und stimmten uns leider im Verein mit den kopflosen Vertretern des Gr[oß]grundbesitzes dann einfach nieder. So erreichten sie ohne auffälli- gen Lärm doch ihren Zweck. Lösch, 24. Oktober 1882 Was ich schon oft und von verschiedenen Seiten hörte, sagte mir neulich im Landtag wieder Dr. Mykiška.1564 Er konnte sich […] vor Erstaunen und Be- wunderung über meine anlässlich der Beratung der Gewerbegesetznovelle bewiesene Kraft, Ausdauer und Zähigkeit kaum fassen. Was ist das doch für ein jämmerliches Geschlecht, dem einfache strenge Pflichterfüllung gar so sehr imponiert und welches offen gesteht, dazu nun und nimmermehr fähig zu sein? Das sind gar traurige Erscheinungen in ei- ner Zeit, die Männer braucht. 1564 Alois Mikyška (1831–1903), MmLT (1874–1884), MöAH (1879–1891), seit 1863 Rechts- anwalt in Walachisch-Meseritsch, vorher Konzipient in Wien-Hietzing; seine beiden Frauen stammten aus einer deutschen Iglauer Familie, er selbst war lange Zeit im deut- schen Vereinswesen tätig und schloss sich erst 1865 der Nationalpartei an, zu deren li- beralem Flügel er zählte; als Mitglied des Gewerbe-Ausschusses wurde er im März 1884 von Wurm abgelöst; er galt als sehr wohlhabender Mann („der walachische König“) und kaufte 1901 die Herrschaft Loucka (700 ha). Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Title
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Authors
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Editor
Jiří Malíř
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
1144
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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