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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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1890934 Bei V[ogelsang]s Alter ist kaum Hoffnung. Wien, 2. November 1890 9 ½ zu Taaffe, Strafaufschub für Koller zu erwirken. 11 bis 12 Koller bei mir. 1 ½ zu Vogelsang, den ich, besser als ich gefürchtet, antraf. Alfred Liechtenstein und Ernst Silva[-Tarouca] kamen nicht. Das ist Bei- rat! Erzh[erzog] Albrechts Unmut nach dem Prozess Scudier gegen das Vater- land scheint zu schwinden.2201 Wien, 3. November 1890 Um 12 U[hr] zu Staatsrat Exz[ellenz] Braun.2202 Versprach über meine Bitte, alles tun zu wollen, eine günstige Entscheidung von Kollers Majestätsgesuch um Strafaufschub herbeizuführen. Von da zu Blome. Erzählte mir, Dr. Gessmann habe schriftlich angefragt, ob er sich nicht gestern 11 Uhr zu einer Besprechung einfinden dürfe. Auf die bejahende Antwort sei[en] aber zuerst Prof. Schindler, dann Louis Liech- tenstein und endlich Dr. Gessmann erschienen. Sichtlich war es – mit Aus- nahme Liechtensteins – abgekartet. Nach allerlei begründeten und ganz unbegründeten Klagen über das Vaterland und Reformvorschlägen, die deutlich an jene erinnern, die Prof. Schindler im Frühling 1889 in einer von mir einberufenen Versammlung in der kath[olischen] Ressource machte,2203 erklärten Blome und Liechtenstein den Herren, sie hätten sich an die falsche Adresse [gewendet] und hätten sich an mich zu wenden. Ganz deutlich ist ihre Absicht, das Vat[er]l[an]d kostenlos in ihre Hände zu bekommen, daraus ein Wiener Lokalblatt zu machen, welches zu ihren Gunsten die Wahlen beeinflussen und ihnen zu Mandaten verhelfen soll. Noch weiteres mit Blome besprochen, der mir auch Dr. Mayrs S. J. Warnung vor einem H[errn] Gradl, der bei Löwenstein Hauslehrer war und event[uell] die Stelle Vogelsangs aspiriere, mitteilte. Die obige Mitteilung Blomes über die Pläne der H[erren] Schindler und Gessmann stimmen mit dem überein, was mir gestern Al[oys] Liechtenstein 2201 Belcredi bezieht sich dabei vermutlich auf einen Brief Gabrieles von Andrian-Werburg vom 30.10.1890: „MAN liest es [Vaterland] übrigens alle Tage mit größtem Interesse, und findet es gerade in der letzten Zeit in patriotischer und katholischer Richtung sehr gut. […] Vielfach wird geglaubt, daß das ganze eine Intrige der Eisenbahn-Franzosen war, die den Koller aufsitzen machten. Voilà ce qu’il m’a dit.“ 2202 Adolf Freiherr von Braun (1818–1904), ab 1865 Hofrat und Direktor der kaiserlichen Ka- binettskanzlei, 1867 zum Staatsrat ernannt. 2203 Siehe den Eintrag vom 12.5.1889. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Title
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Authors
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Editor
Jiří Malíř
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
1144
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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