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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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INGROWITZ, 10. AUGUST 1891 967 ordnetenhaus des R[eichs]rats als stumme, vom Gnadenbrot der Linken le- bende, und von ihr gewählte Mameluken Taaffes. In den früheren Jahren seiner Herrschaft traten sie nicht in den Český klub aus dummer Abneigung gegen alles Böhmische und jetzt, da sie sich doch für konservativ geben, wol- len nicht in den Zentrumsklub Hohenwarts, weil es ihnen der Kompromiss mit der Linken nicht gestattet. Eine wahre Misere. Auch die andern mährischen Abgeordneten spielen eine traurige Rolle. Nach ihrem Bruch der Deklaration, als sie fahnenflüchtig 1874 in den R[eichs]rat liefen, um Pražák den Ministerposten zu ergattern, traten sie wenigstens in den Klub Hohenwart. Jetzt bilden sie einen eigenen mähri- schen Klub. Bei der mit den böhmischen Jungtschechen gleichen Nationa- lität und sehr schwachen oder gar keinen Prinzipien, welche sie von diesen trennen, kann es leicht geschehen, dass sie ganz zu diesen abschwenken. Innern Halt hat der mähr[ische] Klub gar keinen. Die H[erren] Mezník und Fanderlík geben als Grund für seine Selbstän- digkeit die Hoffnung an, die gemäßigten Elemente aus Böhmen an sich zu ziehen. Das Umgekehrte wird geschehen. Für Wien, die Städte und Märkte haben jetzt H[err] Trabert et Kons[orten] noch einen kathol[isch]-politisch-wirtschaftlich-patriotischen Verein gegründet. Könnte vielleicht neben dem kath[olisch-]patr[iotischen] Volksverein, Ver- einigten Christen und Christlichsozialen zu viel sein. Lösch, 24. Juli 1891 Bis nun habe ich zur Erhaltung des Vaterland seit dessen Gründung 37 500 fl. beigetragen. Viel Geld in unsern Tagen, doch bedaure ich das einer solchen Sache gebrachte Opfer keinen Augenblick. Ingrowitz, 1. August 1891 Bei mir mehren sich die Zeichen des Alters. Schwäche in den Beinen, Unsi- cherheit im Gehen und Schmerz in den Knien. Dazu seit einigen Monaten ein Schwächegefühl im rechten Arm, so dass ich nur mühsam schreibe. Das eine Auge, das mir blieb, muss ich beim Lesen schonen. Ingrowitz, 10. August 1891 Dieser Tage hat der Kaiser die Nachkommenschaft des Erzgauners und mehrfachen Hoch- und Landesverräters Dr. Giskra in den Freiherrnstand erhoben!2264 Das ist die oft bewiesene Adelsfeindschaft unsrer Monarchen. 2264 Karl Giskra (1864–1919), gleichnamiger Sohn, schlug die diplomatische Laufbahn ein, war damals aber zweifellos noch zu jung, um die Standeserhebung eigenen Verdiensten zu verdanken.
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Title
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Authors
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Editor
Jiří Malíř
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
1144
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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