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Vor 1918
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
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ANHANG1066 machten, dachten sie wohl kaum daran, in welche Hände die Verwaltung, Verleihung und Besetzung derselben einst kommen würde. Wenn zur Zeit der Stiftungserrichtung dort, wo nicht ein, dem Stande an- gehöriger Kurator wenigstens bestellt wurde, die Verleihung der Stiftung oft dem Monarchen überlassen wurde, so war dies kein modern konstitutio- neller König, umgeben von einem liberalen Ministerium, sondern ein Fürst, umgeben von Edelleuten, den höchsten Reichs- und Hofswürdenträgern. Auch gab der früher weiterverbreitete religiöse Sinn Garantien für eine ge- wissenhafte Verwaltung der Stiftung und pietätvolle Beachtung des Willens der Stifter. Jetzt aber sind dieselben in den Händen verständnis-, oft glaubens- und pietätlosen Beamten, im besten Falle gleichgültig gegen die Interessen des Adels, nicht selten demselben geradezu feindlich. Hätten die verstorbenen Stifter eine solche Wandlung der Dinge vorhersehn können, sie hätten kaum ihre edlen Absichten realisiert? Um diesen gerecht zu werden und noch zu retten, was zu retten ist, ist un- bedingt die Verwaltung adeliger Stiftungen durch den organisierten Stand selbst notwendig. Dann nur dann werden sich wieder edle Herzen zur Gründung von Stif- tungen bewogen finden. C. Erteilung von Rat und Auskünften in Rechts-, Wirtschafts-, Finanz- und andern Angelegenheiten. Oft steht eine trostlose Witwe mit reichem Kindersegen vor der Leiche des Vaters ohne Bekannte, ohne Rat und Stütze bei der so wichtigen Wahl des Vormundes. Wie leicht geschieht hierbei ein folgenschwerer Missgriff aus Unkenntnis, Irrtum oder schlechtem Rat oder: Jemand bedarf eines verlässlichen Rechtsanwalts oder eines tüchtigen Landwirts oder Finanz-mannes und Rechnungskundigen in schwierigen Erbschafts-, Kaufs- und andern Rechtsangelegenheiten, eines erprobten Landgüterinspektors zur Einrichtung oder Korrektur der Wirtschaft, zur Ordnung eines derangierten Vermögens usw. In allen diesen und zahlreichen andern Fällen sind die davon Betroffenen rat- und hilflos auf sich selbst, ihre oft ungenügende Sach- und Personal- kenntnis angewiesen. Missgriffe folgenschwerer Art ergeben sich hieraus. Alle diese hier flüchtig angedeuteten Miss- und Übelstände wären zu- meist vermieden, wenn eine Restauration des Standes, eine korporative Or- ganisation des Adels bestehn würde und alle Rat- und Hilfesuchenden sich in ihren Angelegenheiten an die Standesleitung wenden könnten. Open Access © 2016 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Title
Die Tagebücher des Grafen Egbert Belcredi 1850–1894
Authors
Lothar Höbelt
Johannes Kalwoda
Editor
Jiří Malíř
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20067-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
1144
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort und Editionsrichtlinien 7
  2. Siglen- und Abkürzungsverzeichnis 11
  3. Lothar Höbelt: Graf Egbert Belcredi – der „echte“ Konservative 15
  4. Jiří Malíř: Antonín Okáč – Leben und Werk des Herausgebers der
  5. Tagebücher und Korrespondenz Egbert Belcredis 39
  6. Bildtafeln 65
  7. Tagebuchaufzeichnungen 73
    1. 1850 75
    2. 1851 91
    3. 1852 104
    4. 1853 126
    5. 1854 145
    6. 1855 156
    7. 1856 170
    8. 1857 182
    9. 1858 189
    10. 1859 193
    11. 1860 195
    12. 1862 199
    13. 1863 212
    14. 1864 223
    15. 1865 255
    16. 1866 262
    17. 1867 307
    18. 1868 339
    19. 1869 353
    20. 1870 355
    21. 1871 356
    22. 1872 367
    23. 1873 375
    24. 1874 384
    25. 1875 400
    26. 1876 449
    27. 1877 497
    28. 1878 504
    29. 1879 530
    30. 1880 565
    31. 1881 589
    32. 1882 611
    33. 1883 653
    34. 1884 700
    35. 1885 728
    36. 1886 770
    37. 1887 793
    38. 1888 838
    39. 1889 881
    40. 1890 905
    41. 1891 945
    42. 1892 979
    43. 1893 1016
    44. 1894 1042
  8. Anhang 1059
  9. Anhang 1: Promemoria Graf Egbert Belcredis: Ideen zu einer
  10. Reform des Adels 1059
  11. Anhang 2: Promemoria Egbert Belcredis [zum Vaterland] 1067
  12. Anhang 3: Promemoria Graf Egbert Belcredis für den Brünner
  13. Bischof Franz Bauer 1074
  14. Wiederkehrende Wörter und Wendungen 1079
  15. Tschechisch 1079
  16. Lateinisch 1081
  17. Ortsnamenkonkordanz 1082
  18. Deutsch – Tschechisch 1082
  19. Tschechisch – Deutsch 1086
  20. Literatur und Nachschlagewerke 1091
  21. Namensregister (Auswahl) 1115
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