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Ein weiteres Charakteristikum, das den Franzosen gerne zugeschrieben wird, ist
Patriotismus.
Die Franzosen sind Patrioten aber dieser manchmal in den Nationalismus
übergehende Stolz darf nicht falsch verstanden werden, wie z.B. ein deutscher
oder österreichischer, der aufgrund des Zweiten Weltkrieges stets einen
negativen Beigeschmack haben wird.
Dieser Stolz begründet sich unter anderem auf den drei Idealen der
Französischen Revolution: „liberté, egalité, fraternité“ die damit auch eine erste
Welle von Bürgerrechten ausgelöst hat. Während also bei uns Nationalismus
stets einen Beigeschmack von Faschismus hat ist es in Frankreich der der
Freiheit. (c.sa.)
Wenn man allerdings nichts gegen ihr Land vorzubringen hat und dies am besten gleich
auf französisch artikuliert, zeigen sich die Franzosen umgehend von ihrer besten Seite.
Sie sind sehr warmherzig und hilfsbereit. Also sobald man sich irgendwie in
Französisch ausdrückt, gibt es keine Probleme. (r.s.)
Die Mentalität der Franzosen würde ich im Allgemeinen eher als ruhig,
tiefgründig, zugleich aber offen und doch eigensinnig und sehr freundlich
beschreiben. (k.fe.)
Etwas eigensinnig sind sie teilweise vielleicht auch noch, was das gute Benehmen
angeht:
Das Benehmen hat in Frankreich in gewissen Kreisen noch eine extreme
Bedeutung. Ich habe es selbst erlebt, dass Kinder die Großmutter gesiezt haben.
(f.b.)
Allerdings beherrschen sich Franzosen auch nicht immer und lassen in Diskussionen
schon einmal einen hitzigen Körpereinsatz walten. Geschimpft wird dann, auch hier vor
allem auf der Straße.
Franzosen fahren auf alle Fälle auch sehr gerne und rücksichtslos Auto, nichts
desto trotz wartet man als Fußgänger nie, bis es grün ist, um über die Straße zu
gehen, das ist manchmal wirklich etwas gefährlich. (r.s.)
Was in Frankreich allseits Verbreitung gefunden hat, sind die Bussis zur Begrüßung
und Verabschiedung, die in Gleichklang mit „Salut“ und „Au revoir“ auf beide Wangen
verabreicht werden. Jedoch nur zwischen Frauen und Frauen und Frauen und
Männern.
Man begrüßt sich von Anfang an mit der „Bise“, der Busserlschikane rechts/
links. (f.b.)
Immer mit Küsschen links und rechts, auch wenn du eine ganze Gruppe
triffst, immer dasselbe. Auch wenn du tagtäglich mit den selben Leuten
zusammenarbeitest, jeden Morgen und Abend dasselbe. Derjenige, der kommt
oder geht, muss zu allen gehen, das kann echt anstrengend sein, aber man
kommt sich viel näher. Das ist nicht so ein Schickie-mickie Trend wie bei uns.
(r.s.)
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Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Title
- Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Author
- Katharina Moser
- Date
- 2004
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- Size
- 14.8 x 21.0 cm
- Pages
- 170
- Keywords
- Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal Schweden Spanien, EU, Europäische Union
- Category
- Geographie, Land und Leute