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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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8 Hundsheimerberg anderseits zu verschwinden. Und wie schön liegt Wien am Fuße der Berge, zwischen Auen und wogenden Feldern, Gärten und reizenden Landschaften; wie glänzen der ehrwürdige Stefansthnrm und alle die Kuppeln, Dächer und Giebeln der vielen Kirchen und Prachtbauten dieser imposanten Stadt! Wohl kann man es kühn behaupten, daß keine Millionenstadt in Enropa eine so schöne, abwechslungsreiche Umgebung und keine einen so bemerkenswerthen Aussichtspunkt, als es der Kahlenberg ist, in ihrer Nähe hat, wie Wien. Über das prachtvolle Bild blickend, schweben die Gedanken zurück in ferne Tage, wo noch am Fuße dieser Berge eine kleine Festung lag, ein mauergeschütztes Städtchen, das alte Wien, aus dem sich allmälig unsere Metropole entwickelte. Nicht ohne Einfluß war auf die Geschichte der Stadt der Entschluß des Markgrafen Leopold, nach seiner Vermählung mit Agnes, der Witwe des Herzogs Friedrich von Schwaben, seinen Wohnsitz von Melk nach der 1101 im Bau begonnenen Burg auf dem Leopoldsberge zu verlegen. Am Fuße dieses Berges fand er eine schon von der Römerzeit her bestehende Absiedlung mit einer dem heiligen Martin geweihten Kirche vor. Der Wunsch, eine religiöse Genossenschaft als Pflanzschule christlicher Gesittung, wie zu Melk, in der Nähe zu haben, veranlaßte ihn, auf der St. Martin zunächst gelegenen Anhöhe eine Collegial- kirche mit Wohnungen für weltliche Chorherren zu bauen. Das ist der Ursprung von Klosterneuburg. Zugleich begann der Bau des Fürstenhofes und des Frauenklosters, als dessen Stifterin nach der Tradition Leopolds Gemalin Agnes erscheint, deren vom Winde emporgehobener und zu Thal getragener Schleier in der poetischen Volksüberlieferung die Stelle bezeichnete, an welcher das stolze Stift Klosterneuburg entstand. In einer wohl noch viel wichtigeren Weise ist der Kahlenberg mit der Geschichte Österreichs durch den Entsatz von Wien verbunden, als das große Christenheer, aus dem Wienerwalde hervorbrechend, die Türken überfiel und durch einen entscheidenden Sieg den ersten großen Stoß der Herrschaft und dem Vordringen der Osmanen versetzte. Lange genug verweilten wir auf diesen nördlichsten Ausläufern des Wienerwaldes; in die dichten Forste eindringend, bemerken wir allenthalben denselben Typus: Buchen- wälder, dichte Junghölzer, einzelne Eichen, fast gar kein Nadelholz, niedere, meist sanft ansteigende Kuppen, unzählige kleine Thäler und Schluchten mit üppigen Wiesen, reichem Blumenflor und unbedeutenden Bächen; dies ist der Charakter dieses reizenden Hügellandes nördlich vom Wienthale. Alles ist malerisch in dieser nicht großartigen, aber so überaus lieblichen Gegend; wie schön liegen alle die vielen Ortschaften zwischen Wald und Wiesen, wie lohnend sind die Wege von Klosterneuburg nach Weidling am Bach, oder von Dornbach hinein zum Tulbiuger Kogl, oder über Gablitz zum Troppberg und dann nachRied hinunter, und erst wie hübsch ist das Mauerbachthal, von Weidlingan hinauf über Hadersdorf
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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