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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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Page - 179 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4

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179 In der auch fürsorglich bedachteil Industrie lebte besonders die alte Eisenindustrie der „Eisenwurzen" wieder auf, indem Josef II. die seit dem XVI. Jahrhundert bestehende allen Fortschritt hemmende „Eisenwidmung" aufhob, derzufolge alle dort erzeugten Eisen- waaren mir an die Eisenhändler in Purgstall und Scheibbs verkauft werden durften, die dann die Eisenarbeiter mit Eisen und Lebensmitteln auf Abrechnung versahen. Josefs Bruder, Kaiser Leopold II., war während seiner kurzen Regierungszeit ernstlich bestrebt, Alles zu beseitigen, wodurch oft mehrhundertjährige Rechte verletzt waren. So befahl er, den österreichischen Erzherzogshut nach seiner Huldigung am 6. April 1790 wieder ins Stift Klosterneuburg zurückzubringen, von wo ihn Kaiser Josef hatte wegführen lassen. Er stellte die bereits aufgehobene Babenbergerstiftung Lilieufeld wieder her und erneuerte dem Prälaten von Melk das von uralten Zeiten her stammende Recht eines Primas des niederösterreichischen Prälatenstandes. Leopolds Nachfolger, Kaiser Franz, war es nicht beschieden, im Frieden eine große Cnltnranfgabe zu erfüllen. Auch Niederösterreich wurde von den Kriegsstürmen, wie sie damals über Europa zogen, wiederholt durchbraust und durch feindliche Invasionen Napoleonischer Heeresmassen bis ins innerste Lebensmark schwer geschädigt. Niederösterreich war einer französischen Invasion zum ersten Male preisgegeben, als nach der blutigen Schlacht bei Hohenlinden (3. December 1800) Erzherzog Johann mit seinen Truppen sich nach Österreich zurückziehen mußte uud Marschall Moreau ihm auf dem Fuße folgte. Der Feind war von Südwesten her eingedrungen und hatte Waidhofen au der Dbbs, Seitenstetten, Scheibbs, Gaming und Linz überflutet, welches ganze Gebiet er auf Grund des Waffenstillstandes zu Steyr (25. December 1800) mit der Demarcatious- liuie des Flusses Erlas bis zum Luneviller Frieden (9. Februar 1801) besetzt hielt. Wie drückend das Joch dieser Fremdherrschaft gewesen, zeigte sich so recht, als wieder der Friede eingekehrt war und alle Kräfte sich zu sammeln und zu beleben anfingen. Hier ging jetzt auch insoferne eine Veränderung vor sich, als durch den Reichsdepntations-Hauptschluß (1803) das baierische Bisthum Freisingen säcnlarisirt und seine hiesigen Besitzungen, die Herrschaft Waidhofen an der Ibbs und die Ämter Göstling und Hollenstein in Staats- herrschaften verwandelt wurden. Nach der Kapitulation von Ulm (20. October 1805) erschienen die Franzosen neuerlich an der Westgrenze von Niederösterreich. Die Marschälle Davonst und Bernadotte richteten ihre Märsche ius Gebirge, und wieder war es die Gegend um Waidhofen an der Dbbs (vom Sonntagberg bis Ibbsitz hinein), welche den Übermuth der Franzosen zuerst schwer zu fühlen hatte. Der österreichische General Merveldt, der von Reifling her die Straße nach Annaberg und Maria-Zell gewinnen wollte, wurde durch eine feindliche Abtheilung bei Neuhaus geschlagen. Inzwischen war Marschall Lannes längs 12-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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