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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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270 Niederösterreich nur ein Bauwerk nämlich das dreischissige Langhaus der jetzt aufgelasseueu Minoritenkirche in Stein (1264 geweiht). In die Periode der Frühgothik gehört zunächst die zierliche Kathariuenkapelle an der Psarr- ehemals Klosterkirche zu Imbach. Sie darf zu den schönsten Schöpfungen des jungen gothischen Stiles in unserem Lande gerechnet werden. Reinheit und Strenge der Formen, Reichthum der Gliederungen nnd doch Vielseitigkeit der Gestaltungen sichern diesem Denkmale für immer die ihm gebührende hervorragende Stellung. Der Zeit nach reiht sich hieran der als Baudenkmal nnd durch reiche Ornamentik hochwichtige Kreuz- gang des S t i f t e s Klosternenbnrg, entstanden zwischen 1279 und 1292, ein Werk, daran die romanische Stilperiode immer noch in einzelnen decorativen Erscheinungen nachklingt. Als frühgothische Bauten sind ferner zu bezeichnen die herrliche Kapelle zu Kammern, jetzt Ruine, und die Pfarrkirche zu Pirha. Ein hervorragender Bau reiner Gothik aus der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts ist die Kirche des vom Herzog Albrecht II. gestifteten Karthänserklosters in Gailling (1332 bis 1342), ein einschiffiger Bau, über dem Presbyterium ein Steinthürmchen mit durchbrochenem Helme, das heute zu den schönsten Denkmalen dieser Art überhaupt gerechnet werden muß. Im Lause des eben genannten Jahrhunderts entstanden einige größere Kirchenbauten, und zwar der Mehrzahl nach in der mit einer gewissen Vorliebe angewendeten hallen- sörmigeu Anlage des Langhauses. Führend war in dieser Beziehung und ebenso in der Decoration durch lauge Zeit der Bau der Stefanskirche in Wien, von deren Bauhütte aus unzweifelhaft ein auch iu den bezüglichen Bauten leicht erkennbarer mächtiger Einfluß ausgeübt wurde. So zeigt das erwähnte Thürmchen an der Gaminger Kirche ganz deutlich den Einfluß der Wiener Bauhütte. Deßgleichen der Chor der Kirche zu Deutsch- Altenburg. Andere Kircheubauten sind der Chor der Stiftskirchen zu Seitenstetten und Ardagger, die Kirche zu Weitra, die Minoritenkirche — jetzt Kapuzinerkirche in Wiener- Neustadt, die Karthäuserkirche iu Aggsbach. Ganz außerhalb des Einflusses der Wiener Bauhütte steht der in den edelsten Formen der Gothik durchgeführte Bau der St i f tskirche zu Zwett l . Es ist der französische Kathedralstil, der hier znm Ausdruck kommt, und für unsere Lande nur noch in der Cistercieuserkirche zu Baumgartenberg einen schwachen Nachklang, dagegen aber in den Kirchen zu Prag, Koliu und Kuttenberg hochwichtige Stilgenossen findet. Der Chor der Stiftskirche, für welche ein Magister Johannes als Meister genannt wird, entstand zwischen 1343 und 1348 und besteht aus dem dreiseitig geschlossenen Presby- terinm, einem ebenso hoch angelegten Umgang und einem angefügten Kranze von dreizehn niedrigen Kapellen, deren Wände mit Spitzbogenfenstern sammt reichem Maß-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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