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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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Page - 306 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4

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306 wie heute zumeist, irgend ei» bedeutenderes Unternehmen im Lande ohne Berufung der im Mittelpunkte desselben weilenden Künstler nicht ausführbar gewesen wäre. In dieser Beziehnng zeigt sich die Vergangenheit viel kunstreicher und blühender als die Gegenwart; Wiener-Neustadt, Krems, St. Pölten, Horn, Eggenbnrg, Waidhofen an der Abbs, ja viel kleinere Orte haben vom Mittelalter bis in die Barockzeit ihre eigenen ansäßigen Meister aller Knnst- und Kunstgewerbebranchen, welche allen Erfordernissen genügten, so daß Bestellungen bei Nichtausäßigeu zu den Ausnahmen gehören. Die besten Belege bietet uns dafür die Barockzeit, in der das Kunstleben dieser Gegenden auf den höchsten Gipfel gestiegen ist. Die größten Architekten Wiens, Hildebrand, di->. Galli Bibiena, die Fischer von Erlach, haben, soviel wir wissen, im Kronlande außerhalb Wien mir sehr wenig zu thun gehabt, und dennoch hatte das Land keine Noth an trefflichen Baukünstlern, wie denn der St. Pöltener Prandaner, Muugeuast und Andere daselbst genng zu schaffen hatten, ohne wieder in Wien beschäftigt zu sein. Unter den Malern traten bedeutende Künstler, wie: Bachmann, Bentl, Bergl in Melk, Johann Martin Schmidt in Krems auf, welche vielmehr auf Wien zurückwirken, und umgekehrt vertauschen dortige Meister, wie Martino Altomonte, Daniel Gran, ihren Wiener Aufenthalt dauernd mit Heiligenkrenz, St . Pölten, um von da ans das weite Land mit ihren Schöpfungen zu versorgen. Als mit dem Ansänge des XVIIl. Jahrhunderts die gewaltigen Umbauten nnd prachtvollen Ausstattungen der Stifte Melk, Heiligenkreuz, Klosterueuburg, Zwettl, Alten- burg, Lilienfeld, Neukloster iu Wieuer-Neustadt:e. ihren Ausschwuug uahmeu, da lag es iu der Natur der Sache, daß an jedem dieser Orte sich eine selbständige blühende Knnststätte uud Kunstschule bildete, wo wir dann eine Menge Kräfte finden, welche von dem Wiener Kunstleben ganz unabhängig schaffen; ja, es ist erstaunlich zu sehen, wie es zn jener Zeit in den kleinsten Dörfern in der Umgebung solcher geistlicher Häuser vou Malern, Bild- hauern, Stnccatorern, Vergoldern, Knnftschlossern ?c. wimmelte, wo heute keine Hand ist, die nur leidlich de» Bleistift zu führen verstände. Mehr oder minder aber war es schon seit der ältesten Zeit so, uud uicht zum geringsten Theil gaben eben die kirchlichen Culturstätten, welche im Lande verstreut lagen, den Anlaß dazn. Hier bildeten sich, zuerst unter der Leitnng der in alten Zeiten selbst künstlerisch thätigen Mönche, die Künstler für die Bedürfnisse des Altars; folgten diese der sich immer mehr ausbreitenden Gründung neuer Pfarren und Kirchen nach, berührten sich anch mit auderen solchen Strömungen nnd erfüllten endlich das ganze Land, ohne daß ein gemeinschaftlicher Ausgangs- nnd Brennpunkt vorhanden gewesen wäre, in einer bunten, viel zersplitterten Thätigkeit. Auch von den Städten behaupteten die meisten gegenüber dem in Kunstsachen sich erst spät bedeutender entwickelnden Wien einen selbständigen Charakter, hatten ihre
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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