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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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357 Verkehrsweg. Kelten und Römer haben ihn nur auf Saumpfaden überschritten und der römische Straßenzug führte in einem großen Bogen um die Ausläufer der uorischeu Alpen herum über Carnnntnm nach Wien. Erst im Mittelalter, als Steiermark in die Handelsbewegung eintritt, erössneu sich weiter westlich directe Verkehrswege über das Gebirge, zuerst in der Richtung über den „Wechsel" und dann über den „Semering"; der erstere wurde noch von Rndolf von Habsburg im Jahre 1280 benützt und der zweite tritt feit deu Kreuzzügen, welche in „Spital" historische Spuren zurückgelassen haben, mehr in den Vordergrund. Selbst bis zu Beginn des vorigen Jahrhunderts bestand nicht einmal eine fahrbare Straße über den Semering und von einem eigentlichen Waarenverkehr zwischen Niederösterreich und Steiermark bis „an die Ufer der Adria" kann füglich erst seit 1841 die Rede sein, in welchem Jahre der Bau einer regelrechten Kunststraße mit Serpentinen uud mäßigen Steigungen vollendet wurde. Die Eröffnung dieser Handelsstraße füllt demnach in eine sehr späte Zeit, gerade noch zurecht, um eiu Jahr daraus den anschließenden Eisenbahnen in Gloggnitz und Mürzzuschlag als Binde- glied zu dienen. Die Entwicklung des Eisenbahnwesens war zu Begiuu dem Privatunternehmuugs- geiste anheimgegeben. Aber bald machten sich andere Gesichtspunkte geltend und einsichts- volle Staatsmänner erwirkten die denkwürdige kaiserliche Resolution vom 19. December 1841, durch welche die Eisenbahnen zn Hauptcommnnicationswegen erhoben und in den cardinalen Richtungen des großen Reiches als Staatsbahnen erklärt wurden. Diesem Entschlüsse verdankt zunächst die Semeringbahn als ein Glied der „südlichen Staatsbahn" ihre Entstehung. Zwar tanchte anfangs die Idee auf, die Bahn durch Ungarn nach Steiermark zu führen. Diese Linie wurde wegeu des großen Umweges uud aus national - politischen Rücksichten fallen gelassen und wurde der südlichen Staatseisenbahn sonach die Richtung über die Ausläufer der uorischeu Alpeu in die Thäler der Mürz und Mnr nach Graz und durch die Thäler der Sau und Save weiter über die julischeu Alpen angewiesen. Aus diesen allgemeinen Grundlinien giug die technische Aufgabe hervor, Glogguitz, als Endpunkt der Wien-Gloggnitzer Bahn, mit Mürzzuschlag, als Aufaugspuukt der südlichen Staatsbahn in Steiermark, dnrch eine Eisenbahn über das Gebirge zu verbinden. Diese Aufgabe war der Ausgangspunkt einer Bewegung, welche lange Zeit die technische Welt in Spannung erhielt und durch ihren glücklichen Abschluß dem österreichischen Jngenienrwesen einen Ehrenplatz in der Geschichte der Eisenbahueu gesichert hat. Als der Bau der südlichen Staatsbahn beschlossen wnrde, waren keine Muster für Gebirgsbahnen vorhanden und das ganze Eisenbahnsystem der damaligen Zeit, in dem englischen Flachlande entstanden uud ausgebildet, war auf ebeue Bahueu mit ganz geringen Steigungen und großen, langgestreckten Enrven gestellt. Auch die Locomotiven waren diesen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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