Page - 351 - in Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. - Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945

351Aufbruchstimmung um 1930 Willy Riethof (Abb.  7), Rudolf Spiegel, Kurt Husnik (Abb.  8), Hans Grabkovicz, Otto Dobrowolny, Oskar Kuhn, Hans Madensky, Annie Schulz, Lotte Meit- ner-Graf, Otto Skall (Abb.  9), Robert Haas, Nikolaus Schwarz, Hans Casparius, Edith Suschitzky, Franz Mayer, Walther Schneider, Felix Braun, László Wil- linger (Abb.  10), Albert Karplus und Ernst Kassowitz. Die meisten dieser Fotografen sind keine Avant- gardisten im engeren Sinne. Aber in ihren Fotore- portagen, Sach- und Werbeaufnahmen oder in ihren Stillleben sind immer wieder Bezüge zur Neuen Sach- lichkeit und zum Neuen Sehen erkennbar. Bei einigen Fotografen mischen sich gelegentlich auch Anleihen des Piktorialismus in die Bilder. Einige weitere Foto- grafen, wie etwa Hans Popper, Cécile Machlup, Heinz von Perckhammer oder Lucca Chmel, pendeln um 1930 zwischen modernen Ansichten und konservati- ven, oft sogar heimattümelnden Genrebildern. Auch Fotografen, die den Anregungen des Neuen Sehens reserviert gegenüberstehen, greifen gelegentlich auf manche Elemente der Moderne zurück. Bei einer Ski- aufnahme Lothar Rübelts etwa fallen der gekippte Ho- rizont und die starke Untersicht ins Auge (Abb.  11). Die Ausstellung „Film und Foto“ ist ein wichtiges, aber kein solitäres kulturelles Ereignis. Zwischen 1927 und 1930 ist in vielen Bereichen des kulturellen Abb.  6  „Drei  Radler“.  Das österreichische Lichtbild,  Jahr-  buch  1933,  hg.  vom  Verband  der  österreichischen  Amateur-  photographenvereine  in  Wien,  Wien,  Troppau,  Leipzig  1933,  Tafel  32.  Foto:  Ferdinand  Hodek.