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Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. - Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
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457Anmerkungen ser die Officina Vindobonensis, eine Handdruckerei. Daneben gestaltet er seit Mitte der 1920er Jahre Ka- taloge, Plakate und in den 1930er Jahren auch Ausstel- lungen. 77 Seit Ende der 1920er Jahre ist Haas auch als Zeit- schriftengestalter tätig, zunächst, 1929/30 für die Neue Kunst, in den 1930er Jahren auch für die Zeit- schrift Profil. Österreichische Monatsschrift für bilden- de Kunst. 78 In einem Interview Anfang der 1990er Jahre erinnert sich Haas, dass er, obwohl der Entwurf zur Gänze von ihm stammte, auf Druck des Architekten Haerdtl einen „arischen“ Gehilfen (Günther Baszel) erhielt, der im Ka- talog prominent erscheint. Vgl. Robert Haas: Schrift – Druck – Fotografie, Interview mit Anna Auer, 11. No- vember 1992 in Valhalla, New York, in: Anna Auer: Fo- tografie im Gespräch, Passau 2001, S. 149–167, hier S. 154. Auch in der Reproduktion der Installation in der Zeitschrift Die Bühne erscheint Haas nicht als Gestal- ter, obwohl er ein regelmäßiger Mitarbeiter des Blat- tes ist. 79 Robert Haas schildert in einem Interview mit Gerhard Jelinek Anfang 1988 die dramatischen Umstände sei- ner Flucht aus Wien. Vgl. Robert Haas: „Ich muß sagen, ich war immer ein Glückpilz“, in: Gerhard Jelinek: Nach- richten aus dem 4. Reich, Salzburg, 2008, S. 87–90. 17 Handel mit Bildern 1 Biografische Informationen zu Wilhelm Willinger hat Milena Greif zusammengestellt: Milena Greif: Die Ge- schichte der Wiener Fotoagentur Willinger und ihr ver- schwundener Bestand, in: Rundbrief Fotografie, Vol. 11, No. 3, 15. September 2004 (N.F. 43), S. 37–40. Er- gänzt sind diese Hinweise durch eigene Recherchen. 2 László Willinger (1909–1989) beginnt schon in jungen Jahren mit dem Fotografieren. Seine erste Lehrerin ist seine Mutter Margarete Willinger, in den 1920er Jahren absolviert er auch eine Lehrzeit beim bekannten, aus Budapest stammenden Fotografen Pál Angelo (1894– 1974), der 1919 ein Atelier für Porträt-, Gesellschafts- und Modefotografie eröffnet, aber seit 1920 im Aus- land arbeitet. Dieser unterhält Ateliers in Paris, Nizza und Den Haag. 3 Aufnahmen von Willinger, die vor 1914 in der Ull- stein-Presse veröffentlicht wurden, finden sich im Ber- liner Ullstein-Archiv. 4 Zeitbilder, Nr. 36/1914, Beilage zur Vossischen Zeitung. Die Fotoserie befindet sich im Ullstein-Archiv, Berlin. Die weitläufige Anlage Berlin-Buch wurde ab 1898 er- richtet. Sie umfasste mehrere Krankenhäuser, eine „Ir- renanstalt“ und ein Altersheim für 1500 Bewohner, das 1909 eröffnet wurde. 5 Moderne Welt, Heft 3, Dezember 1918. Diese Bilder er- scheinen unter dem Namen „Willinger“ und noch nicht unter der Bezeichnung „Willinger & Schnapper“. 6 Ende 1931 beginnt Leo Ernst eine Kooperation mit dem Pressefotografen Albert Hilscher, die beiden ver- markten die Bilder unter dem Namen „Ernst-Hilscher“. Ebenfalls seit 1931 arbeitet Fred Cesˇanek wieder unter eigenem Namen für die Presse. 7 Oft findet sich in den Zeitungen auch nur die Kurzform „Österreichischer Presse-Bilddienst“. 8 Um genau zu sein: bis 1938, als er infolge der natio- nalsozialistischen Verfolgung enteignet und vertrieben wird. 9 Keystone arbeitet eigentlich in Österreich ab Ende der 1920er Jahre mit der Fotoagentur von Robert Schostal zusammen. Aber da diese um 1930 noch keine eige- nen österreichischen Fotografen unter Vertrag hat, bedient sich Keystone zeitweise der Aufnahmen Wil- lingers, um sie europaweit zu verkaufen. Siehe Milena Greif: Mit den Fotos kehrt die Erinnerung zurück. Agen- tur Schostal, in: Rundbrief Fotografie, Vol. 9, No. 2, Juni 2002 (N. F. 34), S. 30–33, hier S. 30. 10 Willinger gibt seine Berliner Kontakte auch in der Zwi- schenkriegszeit nicht auf und liefert von Wien aus Bil- der an den Ullstein-Konzern. Vgl. die Unterlagen im Ull- stein-Archiv in Berlin. 11 Zur Frühgeschichte der österreichischen Fotoagentu- ren vor dem Ersten Weltkrieg siehe das Kapitel „Die Jagd nach Sensationen. Pioniere der Pressefotografie“. 12 Dies betrifft vor allem Kilophot, Welt-Preß-Photo und die Illustrations-Zentrale. Ausführlicher zur Pressefoto- grafie im Krieg und zu biografischen Informationen zu den wichtigsten österreichischen Kriegsfotografen und Inhabern von Fotoagenturen siehe Anton Holzer: Die andere Front. Fotografie und Propaganda im Ersten Weltkrieg, 3. Aufl., Darmstadt 2012, S. 22 ff. und S. 30 f. 13 Siehe dazu das Kapitel „Mit der Kamera bewaffnet. Fo- tografie und Propaganda im Ersten Weltkrieg“. 14 Josef Perscheids Agentur Welt-Preß-Photo ist zwar un- mittelbar nach dem Ersten Weltkrieg (um 1919) noch aktiv, aber der Inhaber verlegt sich in den 1920er Jah- ren auf das Ateliergeschäft. Carl Seebalds Illustra- tions-Zentrale wird nach dem Ersten Weltkrieg nicht weitergeführt. Und auch Kilophot, die erfolgreichste Fotoagentur während des Krieges, stellt den Verkauf von Fotos an die Presse nach 1918 de facto ein. Bis um 1930 erscheinen aber noch vereinzelt Bilder, die aus dem Bestand der Agentur stammen. Das Mutter- unternehmen von Kilophot, die 1912 gegründete „Fa- brik photographischer Papiere und Kunstanstalt“, wird allerdings nach dem Krieg weitergeführt. 1925 geht der Betrieb in den Besitz von Felix Leutner über, er existiert in eigenständiger Form bis in die 1930er Jahre. 15 Karl Schleich und Albert Hilscher kooperieren seit 1927 bei der Vermarktung ihrer Pressefotos unter dem Namen „Schleich-Hilscher“, ab 1931 arbeitet Hilscher mit Leo Ernst unter dem Namen „Ernst-Hilscher“ zu- sammen. Seit 1928 kooperieren Leo Ernst und Fred Cesˇanek unter dem Namen „Ernst & Cesˇanek“. 16 Vgl. dazu Matthias Bruhn: Tarife für das Sichtbare. Eine kurze Geschichte der Fotoagenturen, in: Fotoge- schichte, Heft 105, 207, S. 13–25, hier S. 16 f. 17 Die nach der Jahrhundertwende entwickelte Bildtele- grafie ist teuer und setzt sich in der Pressefotografie bis in die Zwischenkriegszeit in der Praxis nicht durch. 1923 wird erstmals ein Foto per Telegrafen über den Atlantik geschickt. Eine Alternative dazu ist das Funk- bild, das kabellos übertragen wird. Die Qualität ist frei- lich deutlich schlechter. Das erste Funkbild überquert den Atlantik 1922. Vgl. dazu Konrad Dussel: Pressebil- der in der Weimarer Republik. Entgrenzung der Infor- mation, Münster, Berlin 2012, S. 57 ff. Bei der Agentur Associated Press wird 1935 ein fester „Wire-Photo-Ser- vice“ eingerichtet, der insbesondere die wichtigsten Städte der USA miteinander verbindet. Vgl. dazu Mal- te Zierenberg: Die Ordnung der Agenturen. Zur Verfer- tigung massenmedialer Sichtbarkeit im Pressewesen 1900–1940, in: Annelie Ramsbrock, Annette Vowin- ckel, Malte Zierenberg (Hg.): Fotografien im 20. Jahr- hundert. Verbreitung und Vermittlung, Göttingen 2013, S. 44–65, hier S. 60. 18 Siehe dazu Diethart Kerbs: Zur Geschichte der Ber- liner Pressefotografie im ersten Drittel des 20. Jahr- hunderts, in: Diethart Kerbs, Walter Uka (Hg.): Fotogra- fie und Bildpublizistik in der Weimarer Republik, Bönen 2004, S. 29–47, hier S. 33 ff. sowie Ders.: Die Epoche der Bildagenturen. Zur Geschichte der Pressefotografie in Berlin von 1900 bis 1933, in: Diethart Kerbs, Walter Uka, Brigitte Walz-Richter (Hg.): Die Gleichschaltung der Bilder. Pressefotografie 1930–36, Berlin 1983, S. 32–73, hier S. 37 ff. 19 Ausführlicher zur Fotoagentur Ill-Pho siehe das Kapi- tel „Bilder für alle: Die Welt der Magazine und Revuen“. 20 Die sozialdemokratische Illustrierte Der Kuckuck druckt zahlreiche Aufnahmen der Agentur Unionbild. 21 Vgl. dazu das Kapitel „Schöne neue Warenwelt. Rekla- me und Mode in der Fotografie“. 22 Siehe dazu ausführlicher Herbert Molderings: Eine Schule der modernen Fotoreportage. Die Fotoagentur Dephot (Deutscher Photodienst) 1928 bis 1933, in: Fo- togeschichte, Heft 107, 2008, S. 5–21. 23 Siehe dazu auch das Kapitel „Erzählende Bilder. Die moderne Fotoreportage in der Zwischenkriegszeit“. 24 Um nur einige Beispiele zu nennen: Rudolf Birnbach (Weltrundschau) flüchtet nach New York, Simon Gutt- mann (Dephot) geht über die Schweiz und Frankreich nach England, Ernest Mayer (Mauritius) und Edgar Kahn (Neofot), gehen ins amerikanische Exil. Zoltan Kluger und W. von Szigethy flüchten 1933 nach Paläs- tina. 25 Die Agentur Weltrundschau ist nach dem Eigentümer- wechsel bis Anfang der 1940er Jahre in Österreich prä- sent, Mauritius bis Ende der 1930er Jahre, Neofot bis Mitte der 1930er Jahre. Die Fotoagenturen Dephot und Kluger-Szigethy werden 1933 eingestellt. 26 Bereits vor dem Ersten Weltkrieg gegründet werden die Agenturen Welt-Preß-Photo (J. Perscheid), Kilophot und die Illustrations-Zentrale (C. Seebald). 27 Zu Korty siehe Michaela Pfundner, Margot Werner (Hg.): Zur Erinnerung an schönere Zeiten. Bilder aus der versunkenen Welt des jüdischen Sammlers Raoul Korty, Wien 2008. 28 Vgl. dazu auch das Kapitel „Landschaft, Berge, Brauchtum. Heimatfotografie in den 1930er Jahren“. 29 Häufig gelingt es den kleinen Agenturen nicht, sich gegen die mächtige Konkurrenz durchzusetzen. Das zeigt eine Auswertung der jeweiligen Veröffentlichun- gen. Viele dieser Fotoagenturen sind in der Presse nur sporadisch vertreten. 30 Im Branchenverzeichnis des Wiener Adressbuchs Leh- mann lautet der Eintrag: Lothar Rübelt. Presse- und In- dustrie-Photos. 31 1928 reist Rübelt etwa im Auftrag von Scherl zur Win- terolympiade nach St. Moritz. Die Bilder erscheinen in der Presse unter dem Namen „Phot. Scherl-Rübelt“. 32 Dies lässt sich anhand der Stempel auf den Fotorück- seiten von Rübelt-Aufnahmen im Ullstein-Archiv in Berlin rekonstruieren. Allerdings tragen nicht alle Rü- belt-Fotos bei Ullstein den Stempel von Wallentin. Wal- lentin übernimmt offenbar die Generalvertretung ein- zelner Fotografen. U. a. vertritt er Anfang der 1930er Jahre zeitweise auch László Willinger, den Sohn von Wilhelm Willinger. Sein Geschäftsfeld reicht, so sein Stempel, von Paris über London, Amsterdam und Zü- rich bis nach Brüssel. Wallentins Adresse in Berlin ist zunächst mit Emserstr. 23, später mit Wittelsbacherstr. 11a bzw. Bayerische Straße 3 angegeben. 33 1927 veröffentlichen die Wiener Bilder Aufnahmen, die mit „Polyphot, Berlin“ gekennzeichnet sind. Zu- gleich erscheinen Bilder unter der Bezeichnung „Poly- phot, Wien“. 34 1928 tauchen erstmals Bilder der Agentur Polyphot auf, die amerikanischer Herkunft sind. Der Anteil die- ser „ausländischen“ Aufnahmen bleibt aber in den fol- genden Jahren klein. 35 Wiener Magazin, Heft 5, Mai 1930, S. 33–41 und 88– 89. Vgl. ausführlicher zu dieser Reportage das Kapitel „Erzählende Bilder. Die moderne Fotoreportage in der Zwischenkriegszeit“. 36 Vgl. dazu u. a. die Recherchen von Milena Greif: Mit den Fotos kehrt die Erinnerung zurück. Agentur Schostal, in: Rundbrief Fotografie, Vol. 9, No. 2, Juni 2002 (N.F. 34), S. 30–33. 37 Ebenda, S. 30. 38 Ebenda. Die Keystone-Bilder werden teilweise unter dem Namen „Keystone-Wiener Photokurier“ veröffent- licht. 39 Ebenda, S. 31 40 Die Adresse ist 4, Rue du Col-Renard. 41 Die Adresse ist Via Vivaio 22.
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Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus. Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Rasende Reporter: Eine Kulturgeschichte des Fotojournalismus.
Subtitle
Fotografie, Presse und Gesellschaft in Österreich 1890 bis 1945
Author
Anton Holzer
Publisher
Primus Verlag
Date
2014
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-86312-073-3
Size
23.0 x 29.0 cm
Pages
498
Keywords
Fotojournalismus, Pressefotografie, Fotografie, Fotografiegeschichte, Mediengeschichte, Kulturgeschichte, Populärkultur, Österreich
Category
Medien

Table of contents

  1. Auf den Spuren der rasenden Reporter Vorwort 7
  2. Neue illustrierte Welt Einleitung 10
  3. Bilder, Nachrichten, Sensationen Die Zeitungsstadt Wien um 1900 22
  4. Die Jagd nach Sensationen Pioniere der Pressefotografie 36
  5. Fotos statt Zeichnungen Das Entstehen einer fotografischen Öffentlichkeit 51
  6. Bild und Text Die Rhetorik der Zeitungsseiten 59
  7. Redaktion, Druck, Vertrieb Wie eine illustrierte Zeitschrift entsteht 70
  8. Im Rampenlicht Der Kaiser im Blick der Fotografen 77
  9. Als die Männer fliegen lernten Die ersten Wiener Flugschauen 91
  10. Mit der Kamera bewaffnet Fotografie und Propaganda im Ersten Weltkrieg 105
  11. Theater der Macht Parlament und Politik in Bildern 117
  12. Kampf um die Straße Demonstrationen, Kundgebungen und Massenpolitik 134
  13. Im Schatten der Konzerne Politische Illustrierte in der Zwischenkriegszeit 145
  14. Bilder für alle Die Welt der Magazine und Revuen 170
  15. Bilder als Propaganda Die illustrierte Regierungspresse nach 1934 194
  16. Erzählende Bilder Die moderne Fotoreportage in der Zwischenkriegszeit 203
  17. Handel mit Bildern Die Rolle der Fotoagenturen 234
  18. Politische Bilder Die Kultur der Arbeiterfotografie 248
  19. Amerika, ein Traum Wolkenkratzer und Tiller Girls 263
  20. Bubikopf und Zigarette Bilder der „Neuen Frau“ 277
  21. Experiment und Bewegung Tanzschritte in eine neue Zeit 286
  22. Wenn die Hüllen fallen Erotik, Sexualität und Nacktfotografie in der Zwischenkriegszeit 296
  23. Schöne neue Warenwelt Reklame und Mode in der Fotografie 304
  24. Dramatische Nähe Sport und Fotografie 317
  25. Frauen hinter der Kamera Die neuen Fotografinnen 331
  26. Die kurze Zeit der Avantgarde Fotografische Aufbrüche um 1930 344
  27. Landschaft, Berge, Brauchtum Heimatfotografie in den 1930er Jahren 363
  28. Fotografisches Feuilleton „Der Sonntag”: ein vergessenes Forum moderner Reportagefotografie 378
  29. Demagogie in Bildern Hitler in Österreich 1938 411
  30. Den Krieg vor Augen Nationalsozialistische Medienpolitik und Ästhetik 419
  31. Eine andere Kulturgeschichte Schluss 437
  32. Anhang
    1. Anmerkungen 446
    2. Fotografinnen und Fotografen 1890 bis 1945 Biografische Notizen 466
    3. Literatur 483
    4. Zeitungen und Zeitschriften 490
    5. Index 491
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