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Religion, Medien und die Corona-Pandemie - Paradoxien einer Krise
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Page - 89 - in Religion, Medien und die Corona-Pandemie - Paradoxien einer Krise

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Sterbens findet in diesen Institutionen statt, nicht mehr in der Familie oder der Lebensgemeinscha#. Im Video behaupten die Familienmitglieder, dass die Spitäler jedoch auf diese intensive Art der Sterbebegleitung nicht vorbereitet gewesen sei- en und das Personal nicht ausreichend geschult sei, um die Todkranken angemessen zu unterstützen. In solche Sterbe- und Trauerprozesse sind, wenn überhaupt, nur die Familie und die engsten Freund:innen involviert. Der ö!entliche Charakter des Abschieds vom Leben tritt dezidiert in den Hintergrund. Ein Laptop gegen die Einsamkeit im Krankenbett Keikos Enkelin Lacy Taylor ließ der Großmutter einen Laptop mit der App Houseparty ins Krankenhauszimmer bringen (Abb. 17). Dadurch konnte die Familie Keiko in Echtzeit sehen und sich mit ihr unterhalten. Alle Familienangehörigen sprachen mit ihr, sangen ihr Lieder vor und konnten sich auf diese Weise von ihr verabschieden. Als Keiko die Sauer- sto!maske abgenommen wurde, sah ihre Familie dabei zu. Nach weniger als einer Minute bestätigte eine Krankenpflegerin ihren Tod. Zwei weitere hielten ihre Hände. Das Pflegepersonal versammelte sich vor ihrem Zim- mer, als sie starb. Diese Geste berührte die Großfamilie sehr. Abb. 17: Enkelin Lacy Taylor übergibt dem Klinikpersonal einen Laptop, Dying Alone From Coronavirus: A Family’s Last Goodbye, Szenenbild (00:02:17). Einsamer Abschied vor aller Welt 89 https://doi.org/10.5771/9783748922216, am 10.02.2021, 12:13:48 Open Access - - https://www.nomos-elibrary.de/agb
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Religion, Medien und die Corona-Pandemie Paradoxien einer Krise
Title
Religion, Medien und die Corona-Pandemie
Subtitle
Paradoxien einer Krise
Author
Daria Pezzoli-Olgiati
Editor
Anna-Katharina Höpflinger
Publisher
Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Date
2021
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-7489-2221-6
Size
15.3 x 22.7 cm
Pages
134
Categories
Coronavirus
Medien

Table of contents

  1. Einführung 7
  2. Fahren auf Sicht im Nebel des notwendig Undeutlichen 11
  3. Wenn jetzt alles anders ist, wie ist es denn immer gewesen? 13
  4. «Wir sitzen zu Hause und draußen geht die Welt unter» 17
  5. Gemeinscha!en in Isolation 23
  6. Leere Tempel, volle Livestreams in China 27
  7. Digitale Au!ührungen des Ausnahmezustands 35
  8. Ambivalente Deutungen des Virus in Facebook-Communities 41
  9. Krise und Solidarität im öffentlichen Raum 49
  10. Solidarität zwischen Kirche und Suppenküche 51
  11. Leid und Hoffnung einer Nation im Grati 59
  12. Unterhaltung in der Pandemie 67
  13. Lieder zwischen Krisenbewältigung und Entertainment 69
  14. Witz und Religionskritik in Internet-Memes 77
  15. Der Tod als mediale Inszenierung 85
  16. Einsamer Abschied vor aller Welt 87
  17. Das Virus ist unsichtbar, der Tod ganz konkret 93
  18. Wirklichkeitsdeutung zwischen Fakten und Fake News 101
  19. Erlösung durch Kapitalismus 103
  20. Die Verschwörung(en) hinter der Pandemie 111
  21. Ausblicke ins Ungewisse 119
  22. Die Pandemie als Ritual – ein Gedankenspiel 121
  23. Prophetische Metaphern der postpandemischen Zeit 127
  24. Abbildungsverzeichnis 133
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