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Kulinarische Genüsse
Typisch für die finnische Küche ist klarerweise jede Art von Fisch die sich in den
naheliegenden Gewässern tümmelt und als passende Beilage gibt es dazu meist
Kartoffeln, Kartoffeln, Kartoffeln, Kartoffelbrei, Petersilkartoffeln ohne Salz oder aber
auch Kartoffeln.
Bei uns gab es jeden Tag Kartoffeln und da weiß man dann auch, was man nicht
mehr braucht. (c.rü.)
Das mag nun vielleicht eintönig klingen, aber zu dieser Definition gelangen wir
erst, wenn es an das Salat machen geht und die Finnen hierbei auf jegliche Art von
Dressing verzichten und statt dessen einfach das aufgeschnittene Gemüse servieren.
Es mag vielleicht sogar eine finnische Eigenheit sein, dass Gewürze nicht gerade mit
Großbuchstaben in den Kochrezepten stehen - Aber man gewöhnt sich ja bekanntlich
an alles.
So auch an das finnische Frühstück, das den Tag meist mit dem sogenannten „Puuro“
einleitet. Dieser Haferbrei ist im ganzen Land überaus beliebt und da man sogar zu
Weihnachten nicht darauf verzichten will, hat die Festtagsvariante dieses Breis den
klingenden Namen „Joulupuuro“ erhalten. Die Festtagsküche bietet generell ein paar
lustige Kreationen, wie z.B. in Brot eingebackenen Fisch oder Reisküchlein.
Wirklich feierlich wird es, wenn „Elch“ auf dem Tisch landet und darüber hinaus
gibt es einige Spezialitäten die sich mit Namen wie „Pulla“ (=Hefeteiggebäck mit
Kardamomgewürz), Makkara (=Wurst, die nach dem Saunagang am Lagerfeuer gegrillt
wird), Ruisleippä (= sehr gutes Roggenbrot, das ewig hält!!) „Salmiakki“ (=salzige
Lakrize), „Karjalan piirakka“ (=Karelische Törtchen, aus einem komischen Teig und mit
Milchreis gefüllt) oder ähnliches schmücken.
Doch von einem sind auch die Finnen nicht verschont geblieben: Dem Fast-food-boom!
Und so findet sich neben den bekannteren Ketten wie „Mc.Donald’s“, „Rolls“, „Carrol‘s“
oder „Arnold’s“ sogar eine eigene finnische Fast-food-Kette namens „Hesburger“.
Und da wir nun schon bei den ungesunden Sachen sind, kann man auch gleich
das „regelrechte Candyfieber“ (Zitat: k.f.) der Finnen erwähnen: In den unzähligen
Süßigkeiten -geschäften steht bei der riesigen Auswahl, statt Schokolade, an oberster
Stelle vor allem Lakritze in allen möglichen Variationen, wie Lakritzeeis, Lakritzsoße,
Lakritzkekse, Lakritzschnaps...
Finnen lieben Lakrize, Österreicher nennen sie Bärendreck, (n.j.)
Das Lakritze den Gaumen erfreuen kann ist ja noch nachvollziehbar, aber so richtig
suspekt wird es für uns erst, wenn einem so manch Kuriosität über die Finnen verraten
wird, die einem im Traum nicht eingefallen wäre:
In Finnland spielt Teer („Terva“) eine grosse Rolle und sie verarbeiten ihn sogar
zu Kerzen, Seifen, Shampoo, Duftölen, aber auch Bonbons. (k.f.)
Des weiteren ist mir eine „Benimmregel“ über die Finnen mitgeteilt worden ist, die hier
ihre Erwähnung finden soll:
Rülpsen beim Essen ist nichts unanständiges. Man sagt auch nicht „Mahlzeit“
aber dafür „kiitos“ (=Danke) am Ende der Mahlzeit an die Köchin /den Koch. (k.f.)
Finnland
Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Titel
- Von europäischen Klischees & der österreichischen Sicht...
- Autor
- Katharina Moser
- Datum
- 2004
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 170
- Schlagwörter
- Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal Schweden Spanien, EU, Europäische Union
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute