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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
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Imago und Vergessen 1 Achleitner weist in seiner Definition von Stadtbild und Stadtwahrnehmung auf das Zusammenspiel von individueller Wahrnehmung und Schaffung, Kreation eines Bil- des hin. „Das Bild ist eine individuelle Schöpfung, von individuellen Interessen ge- steuert, von Kenntnissen verfestigt, und vom verklärenden Auge des Vedutenmalers oder Fotographen in Klischees verwandelt.“ Achleitner schreibt über den Beitrag von Malern und Fotografen für ein spezifisches Wienbild, hier soll versucht werden, diesen von ihm skizzierten Vorgang auf Musik und Theater zu übertragen. In der Ausstellung, „Alt-Wien. Die Stadt, die niemals war“ ging das Wien Museum 2004/05 der Frage nach Bildern und Klischees nach, die in einer einzigartigen Weise das atmosphärische Lebensgefühl dieser Stadt nachhaltig prägten. Bei der Frage da- nach, wie sich diese Projektionen zusammensetzten, stößt man auf stereotype Orte, Akteure und spezifische Sprachen, die gemeinsam diese Atmosphäre erzeugen. Eine wesentliche Vermittlerrolle hatten dafür Theater und Musik inne, zudem lässt sich als grundlegendes Spezifikum die Thematisierung, ja Beschwörung des Genius loci von Wien feststellen. Das findet sich „atmosphärisch“ in den zahllosen Zuschreibungen von der Theater- und Musikstadt Wien sowie der Reflexion dieses Topos in der Lite- ratur, das findet sich in Dramen, im Lustspiel, im Singspiel, der Revue, vor allem der Operettenproduktion. Diese „Verherrlichung Wiens“, wie Sara Trampuz und Wolf- gang Dosch formulieren, wurde vor allem im Zusammenhang mit Musik bearbeitet. Die Ausstellung quasi una fantasia im Jüdischen Museum Wien 2003 stellte sich ganz dem Thema „Juden und die Musikstadt Wien“. Wenn von der „Musikstadt Wien“ gesprochen wird, sollte gleichzeitig auch von der „Theaterstadt Wien“ gesprochen werden. Beleg dafür ist die „Internationale Ausstellung für Musik- und Theaterwesen“ 1892 in der Rotunde im Prater. Sie muss als Manifestation dieses Anspruchs gesehen werden. Der Verherrlichung Wiens entspricht der dort betriebene Aufwand, Wiens Vgl. Friedrich Achleitner, „Die Silhouetten der Jugend. Die Stadt und ihre ,Bilder‘“, in : Wolfgang Kos, Christian Rapp : Alt-Wien. Die Stadt, die niemals war, Wien 2004, S. 20–27, S. 22. Ebd. Vgl. Sara Trampuz, Wolfgang Dosch, „,Ein singendes klingendes Märchen.‘ Die Verherrlichung Wiens in den Werken jüdischer Operettenkomponisten und -librettisten“, in : Quasi una fantasia. Juden und die Musikstadt Wien 2003, S. 107–113, und Charles Kalman im Gespräch mit Wolfgang Dosch und Sara Trampuz über sich, seinen Vater und die Stadt der Lieder : „Grüß mir mein Wien“, in : Quasi una fantasia, S. 115–121. Siehe Martina Nußbaumer, „Die Konstruktion Wiens als ‚Musikstadt‘ – Skizzen einer Spurensuche in der Wienbibliothek“, in : Danielczyk, Mattl-Wurm, Mertens, Das Gedächtnis der Stadt. 150 Jahre Wien- bibliothek im Rathaus, Wien 2006, S. 14–24. Siehe : Renata Kassal-Mikula, „Alt-Wien unter dem Demolierungskrampen. Wiens Innenstadt nach 1858“, in : Kos, Rapp, Alt-Wien. Die Stadt, die niemals war, S. 46–61. Internationale Ausstellung für Musik- und Theaterwesen Wien 1892. Führer durch die Ausstellung und Katalog der gewerblichen Spe-
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Untertitel
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Autor
Frank Stern
Herausgeber
Barabara Eichinger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
558
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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