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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 - Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
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Werner Hanak aber auch andere amerikanische Städte wie Chicago. Frau Breier aus Gaya ist eine sogenannte „Burleske in 4 Bühnen- und 3 Filmbildern“ aus dem Jahr 1923 von Ar- min Friedmann und Alfred Deutsch-German , die 1926 in Österreich auch verfilmt wurde. the JaZZ singer hingegen ist ein Film der Warner Brothers aus dem Jahr 1927, der nach einem Theaterstück von Samson Raphaelson entstanden ist. Frau Breier aus Gaya und the JaZZ singer sind heute nicht mehr nur aus theater- und gesellschaftshistorischer Sicht interessant. Sie waren Glanzleistungen der Populärkul- tur und hatten beide beträchtliche dramaturgische wie technische Innovationen zu bieten. Manhattan Am 14. September 1925 hatte am Broadway ein Sprechtheaterstück mit dem Titel The Day of Atonement Premiere. Es erhielt keine besonders guten Kritiken. Die New York Times nannte das Stück einen „cleveren und gut konstruierten Exkurs ins Thea- termilieu, mit einem nur allzu offensichtlich ansprechenden Thema und so geschrie- ben, dass garantiert auch das trübste Licht ihm noch folgen kann“. Aus The Day of Atonement sollte zwei Jahre später der Film the JaZZ singer wer- den. Das Bühnenstück hatte folgenden Inhalt : Ein Sohn eines Kantors in New York soll seinem Vater nachfolgen. Doch es zieht ihn zur weltlichen Unterhaltungsmusik, er singt in Bars, und das selbst während der hohen Feiertage. Da er die Strenge des Va- ters nicht mehr erträgt, verlässt er das Haus, die Mutter leidet, der Vater verstößt ihn gänzlich und spricht ihm das Sohnesrecht ab. Nach Jahren des musikalischen Umher- ziehens kommt er wieder nach New York zurück, besucht seine Eltern, worüber sich aber nur die Mutter freut. Der Vater bleibt hart und flüchtet sich in eine unheilbare Krankheit. Der Sohn bekommt ein Angebot am Broadway, es ist das Angebot seines Lebens. Als der Jom Kippur, der Versöhnungstag, naht, wird offensichtlich, dass der Frau Breier aus Gaya. Revue mit drei Filmzwischenspielen und einem gerichtlichen Nachspiel von Alfred Deutsch-German und Armin Friedmann, Bühnenmanuskript, Niederösterreichisches Landesarchiv, Zensursammlung, Rolandbühne 1923 11/4, S. 5. Der in Wien geborene Alfred Deutsch-German (1870–1943) war Journalist, Schriftsteller, Drehbuch- autor und Filmregisseur. 1915 schrieb er mit Das kriegsPatenkinD einen der ersten österreichischen Propagandafilme. Sein Regiedebüt feierte er 1922 mit Die Welt in geFahr. Nach dem Anschluss Österreichs flüchtete er nach Nizza, wurde in Drancy interniert und am 28. Oktober 1943 nach Ausch- witz deportiert, wo er kurz darauf ermordet wurde. Vgl. Kay Weniger (Hg.), Das große Personenlexikon des Films, Berlin 2001. New York Times, 15. September 1925. Zit. nach Robert L. Carringer, “History of a Popular Culture Classic”, in : ders. (Hg), The Jazz Singer, Madison, Wisconsin 1979, S. 12.
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Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938 Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Wien und die jüdische Erfahrung 1900-1938
Untertitel
Akkulturation - Antisemitismus - Zionismus
Autor
Frank Stern
Herausgeber
Barabara Eichinger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2009
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78317-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
558
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort XI
  2. Einleitung. Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938 XII
  3. Was nicht im Baedeker steht Juden und andere Österreicher im Wien der Zwischenkriegszeit 1
  4. Jüdische Lebenserinnerungen. Rekonstruktionen von jüdischer Kindheit und Jugend im Wien der Zwischenkriegszeit 17
  5. Antisemitismus 1900–1938. Phasen, Wahrnehmung und Akkulturationseffekte 39
  6. „Hinaus mit den Juden !“ Von Graffiti und der Zeitung bis zur Leinwand 59
  7. Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit 71
  8. Die Stimme und Wahrheit der Jüdischen Welt Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938 99
  9. Die israelitischen Humanitätsvereine B’nai B’rith für Österreich in der Zwischenkriegszeit und ihr Verhältnis zur „jüdischen“ Freimaurerei 115
  10. Tempel, Bethäuser und Rabbiner 131
  11. Die Geschichte der Ausbildung von Rabbinern in Wien seit dem 19. Jahrhundert 143
  12. Martin Bubers Weg zum Chassidismus 155
  13. Die jiddische Kultur im Wien der Zwischenkriegszeit und ihre Positionierungen in Bezug auf Akkulturation, Diasporanationalismus und Zionismus 175
  14. „Wenn Dich drückt der Judenschuh“. Blicke in die moderate Wiener Moderne 197
  15. Karl Kraus and Gustav Mahler Imagine the „Jews“ 217
  16. Antisemitisch-misogyne Repräsentationen und die Krise der Geschlechtsidentität im Fin de Siècle 229
  17. „Being different where being different was definitely not good“ Identitätskonstruktionen jüdischer Frauen in Wien 257
  18. „Jeder Sieg der Frauen muss ein Sieg der Freiheit sein, oder er ist keiner“ Jüdische Feministinnen in der Wiener bürgerlichen Frauenbewegung und in internationalen Frauenbewegungsorganisationen 277
  19. Gender and Identity. Jewish University Women in Vienna 297
  20. From White Terror to Red Vienna : Hungarian Jewish Students in Interwar Austria 307
  21. Feuilletons und Film. Béla Balázs – ein Dichter auf Abwegen 325
  22. Die Zukunft und das Ende einer Illusion – Sigmund Freud und der Erfolg der Psychoanalyse in den Zwanziger- und Dreißigerjahren 343
  23. David Vogel : Love Story in Vienna or the Metropolis 355
  24. Arthur Schnitzler. Facetten einer jüdisch-österreichisch-deutschen Identität 369
  25. Mit einem ›e‹. Zwischen Diaspora und Assimilation Ein Streit unter Freunden : Joseph Roth und Soma Morgenstern 385
  26. Jüdisches Leben im Wiener Fin de Siècle. Performanz als methodischer Ansatz zur Erforschung jüdischer Geschichte 399
  27. Felix Salten. Zionismus als literarisches Projekt 419
  28. „Schund“, „Jargon“ und schöner Schein Jüdische Erfahrung/en im jüdischen Theater 427
  29. Imago und Vergessen. Wienbilder und ihre unsichtbaren Urheber 439
  30. Frau Breier aus Gaya meets The Jazz singer Zwischen Bühne und Leinwand, Wien und New York 463
  31. Österreichische Filmmusik in Hollywood – eine Annäherung 483
  32. Personenregister 491
  33. Sachregister 503
  34. Biografien 519
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