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Terminologie
Liste deutschsprachiger
Exonyme (Wiki)
Seznam slovenskih imen
avstrijskih krajev (Viki) ermark, aber auch durch das heutige Slowenien – und
Kroatien – die doppelsprachige Nennung entspricht
hier also dem Bestreben einer interkulturellen, mehr-
sprachigen [geografischen] Terminologie der Enzyklo-
pädie). In der Regel wurden die Namen der inneröster-
reichischen, also regional slowenischen Herzogtümer
bzw. Kronländer, insbesondere im historischen Kontext,
standardisiert zweisprachig deutsch/slowenisch ange-
geben.
Bei Orts- und Gegendnamen im heutigen Slowe-
nien wurden in eventu die historischen deutschen Na-
mensformen (in Klammer) nachgesetzt. Bei Ljubljana,
Maribor oder Celje (ebenso wie bei Wien) wurde in der
Regel darauf verzichtet.
Im Zuge der Arbeit kamen zudem zahlreiche Orte
und Namen von Regionen (Gegendnamen) auf, die
heute in Italien liegen und bei denen eine wie auch
immer gehandhabte Zweisprachigkeit der Toponymie
nicht zufriedenstellend erschien, weil in der Regel vier
Sprachen kulturhistorische Bedeutung haben (neben
dem Italienischen das Friulanische, das Slowenische
und das Deutsche). Zudem haben ganz unterschiedli-
che historische Prozesse zur heutigen Situation geführt.
Ortsnamen im heutigen Italien haben unterschiedliche
historische Hintergründe, denen durch ihre Wieder-
gabe gerecht werden sollte.
So finden sich auch Erstnennungen auf Italienisch
oder Deutsch (bisweilen ident) mit Nennungen in an-
deren Sprachen in Klammer nachgesetzt.
Das Val Canale/Kanaltal/Kanalska dolina etwa kam
erst 1919 zu Italien und ist nunmehr dessen konstitu-
tiver Teil. Als Ordnungsbegriff für das entsprechende
Lemma wurde der eingebürgerte und sprachlich tief
verwurzelte deutsche Name gewählt, während im ent-
sprechenden Lemma selbst die viersprachige Realität
einschließlich der ladinischen Namensform wieder-
gegeben wurde. Unter Berücksichtigung der Rezepti-
onsgeschichte wurde durchgehend die Schreibung der
Städte Trieste/Trst/Triest und Gorizia/Gorica/Görz
gewählt, um deren multikulturellen Charakter zu spie-
geln. Gerade die Rezeption der kulturhistorischen Be-
deutung der Zentralorte Triest und Görz bzw. Trieste/
Trst/Triest und Gorizia/Gorica/Görz zeigt die Bedeu-
tung von Denkschulen. Spricht man in der österreichi-
schen Schulgeschichtsschreibung von den Grafen von
Görz-Tirol, so wird in den seltensten Fällen auch ein
Konnex mit der slowenischen Kulturgeschichte be-
wusst (gemacht), obschon er gegeben ist (auch wenn er
in vielen Fällen nicht primär relevant erscheinen mag). Bei weiteren Städten Friauls (des Friuli/Friûl/Fri-
aul/Furlanija oder it. Friuli, lad. Friûl, dt. Friaul, slow.
Furlanija) wurden in eventu unterschiedliche Namens-
formen ergänzend angeführt. Insgesamt wurde jedoch
auch auf die Lesbarkeit der Texte geachtet, so dass die
vielfältigen Namensformen zusätzliche Dimensionen
erschließen sollen, weshalb bisweilen unterschiedliche
Darstellungen (mit Schrägstrich oder mit Klammer)
oder einsprachig angeführte Ortsnamen im Gesamtzu-
sammenhang der Enzyklopädie durchaus vertretbar er-
schienen, zumal diese keine politische Dimension oder
einen sonstigen historischen »Anspruch« wiedergeben
wollen.
Insgesamt spiegeln die Ortsangaben die vielfältigen
und unterschiedlichen Möglichkeiten ihrer Schreib-
weise wider. Eine völlige Harmonisierung wurde im
Rahmen der pluridisziplinären, interdisziplinären und
multikulturellen Enzyklopädie angesichts der unter-
schiedlichen historischen und sprachlichen Verhält-
nisse vermieden, um so auch der Multidimensionalität
der wissenschaftlichen Rezeption gerecht zu werden.
Weil sich insgesamt die Enzyklopädie als Beitrag zum
interkulturellen Diskurs ohne Anspruch auf Exklu-
sivität versteht, ist die Nennung von Orten und Ge-
bieten in der einen oder anderen Form nicht Ausdruck
irgendeines ideologischen oder ethnischen Anspruchs,
sondern entweder pragmatische Lösung oder Beitrag
zur Bewusstwerdung unterschiedlicher historischer
und kultureller Dimensionen. Wikipedia bietet jeden-
falls umfangreiche und leicht einsehbare relevante Zu-
satzinformationen, soweit gewünscht.
Terminologie
Um das Werk aber auch für den interkulturellen und
interdisziplinären Dialog relevant zu gestalten, wurde
insbesondere das Augenmerk auf die weitgehend
zweisprachige, deutsch-slowenische Terminologie ge-
legt. Im Dialog und Einvernehmen mit den Autoren
wurden entsprechende redaktionelle Lösungen erbe-
ten, gesucht und gefunden. Zudem wurden vielfach
entsprechende Sachlemmata erstellt, die sich speziell
mit Fragen der Terminologie aus interkultureller und
transdisziplinärer Sicht befassen. Damit wurde bewusst
ein Beitrag zur geisteswissenschaftlichen Grundlagen-
forschung gemacht.
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1942
- Band
- 1: A – I
- Autoren
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Abmessungen
- 24.0 x 28.0 cm
- Seiten
- 542
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55