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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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60 Abstimmungszonen rischen Fürstenwitwe Judith (dux et domina, venera- bilis domna) und ihres Sohnes (in Vormundschaft), des bairischen Fürsten/Herzogs Heinrich II. Judith er- hielt von Otto I. die Saline in Reichenhall geschenkt und wurde somit die reichste Frau Baierns. Auf Bitten Judiths schenkte er einem Vasallen/Gefolgsmann des Bischofs A. namens Negomir 965 einen Besitz in Wirt- schach/Zvirče in Kärnten/Koroška (bei Klagenfurt/Ce- lovec). 974 gab es eine Verschwörung gegen Otto II. Daraufhin erklärte er 976 einen Teil →  Karantaniens als von Baiern (→  Bagoaria) unabhängiges Fürstentum/ Herzogtum »Kärnten«. Kaiser Otto III. schenkte 993 dem sclavus Sebegoj (Zebegoi) einige mansi in villis Suarzdorf, Podinauuiz, Duchumuzlidorf, Gumu- lachi, Donplachi und in pago Croudi und in der Graf- schaft des Otgeri [Otakar] Grundstücke mit Jagdrecht, Fischfang, Mühlen, sowie 996 dem Freisinger Bischof Gottschalk, dem Nachfolger von A. →  Ostarrichi bei Neuhofen (Niederösterreich). Bischof A. dürfte an den »slowenischsprachigen« Freisinger Besitztümern in Kärnten/Koroška persönlich großes Interesse gehabt haben. Darauf ist wohl auch die Aufnahme eines slo- wenischen Textes in das Missionshandbuch zurückzu- führen. Da die Schriftart (literaturüblich : →  karolingische Minuskel) der →  Freisinger Denkmäler mit der im 10. Jh. im Salzburger Raum üblichen auffällig überein- stimmt, dürfte auch das von A. in Auftrag gegebene Missionshandbuch mit den als →  Freisinger Denkmä- ler bekannten Abschriften im 10. Jh. entstanden sein. Trotz verschiedener Vermutungen bleiben die genaue Zeit und der genaue Ort der ursprünglichen Salzburger Erstniederschrift der »Freisinger Denkmäler«, der für die Missionierung →  Karantaniens ab dem 8. Jh. uner- lässlichen Texte, weiterhin unbekannt. Die Namen (→  Personennamen) der Salzburger Bi- schöfe Vitalis und Arn (1. Erzbischof und Einführer des →  Slowenenzehents) und der Freisinger Bischöfe Corbinian, Arbeo, Atto, Anno sind ladinisch. Die meisten Namen sind außer ein paar irischer (wie →  Virgil/Fer- geil und Dobdagrecus) germanisch (Hrodbertus/Rupert, Adalram, Liubram, Adalwin), wenn sich auch hinter ih- nen Ladiner und Slowenen verbergen können. Nie um- gekehrt, denn Baiern hatten keine ladinischen oder slo- wenischen Namen (→  Altladinisch). Biblische Namen waren ungewöhnlich und weisen eher auf nicht ladini- sche und nicht bairische Herkunft. Unter den Salzbur- ger Chorbischöfen (chori episcopi) in Karantanien gibt es im →  Salzburger Verbrüderungsbuch einen Salomon, vermutlich ein Slowene. Auch der Name Abraham ist ungewöhnlich und könnte daher seiner politischen und religiösen Bedeutung nach ein Hinweis auf vornehme slowenische Abstammung und sein besonderes Inter- esse für die Slowenen in den Freisinger Besitzungen in Karantanien/Kärnten sein. Lit.: NDB, BBKL, LThK (vgl. Vollzitate mit weiterführender Lit.), SBL. – Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser, Zweiter Band zweiter Teil, Die Urkunden Otto III., Hg. Gesellschaft für ältere deut- sche Geschichtskunde (MGH). Hannover 1823, Nr. 133 (zu Sebegoi), S. 544 ; Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser, Erster Band, Die Urkunden Konrad I., Heinrich I. und Otto I., Hg. Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde (MGH). Hannover 1879–1884, Nr. 279 (zu Negomir), S. 395–396 ; K. Becher : Abraham. In : Neue Deutsche Biographie 1 (1953), 21 [Onlinefassung] ; F. W. Bautz : Abraham von Freising. In : Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1. Hamm 1975, Sp. 9–10 ; O. Kronsteiner : Die alpenslawischen Personennamen. Österreichische Namenforschung, Sonderreihe 2. Wien 1975, ²1981 ; Geschichte Salzburgs. Bd. I, I. Teil. Hg. H. Dopsch. Salzburg 1981 ; B. Bischoff : Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters. Berlin ²1986 ; W. Störmer : Abraham. In : Lexikon für Kirche und Theologie (LThK), Erster Band, A bis Barcelona. Freiburg [e. a.] 31993, Spalte 68–69. Otto Kronsteiner Abstimmungszonen, die territorialen Abstimmungs- einheiten bei der →  Volksabstimmung 1920 in Kärn- ten/Koroška. Der Schlussakt des Ersten Weltkrieges wurde die Friedenskonferenz von 1919 in Paris. Der Vertrag mit Österreich wurde am 10. September 1919 in Saint-Ger- main unterzeichnet (→  Vertrag von Saint-Germain). Auf Grundlage dieses Vertrags erhielt Österreich in Kärnten/Koroška das →  Gailtal/Zilja und →  Villach/ Beljak. Italien bekam Südtirol, das →  Val Canale/Ka- nalska dolina/Kanaltal und die Krainer Gemeinde Bela Peč (dt. Weißenfels, ital. Fusine in Valromana). Dem Königreich SHS wurde der südliche Teil des Kron- landes Steiermark/Štajerska (die Spodnja Štajerska, dt. Untersteiermark) und die →  Mežiška dolina (Mießtal) sowie die Gemeinde Jezersko (Seeland) zugesprochen. Für →  Südkärnten/Južna Koroška verfügte die Frie- denskonferenz im Widerspruch zur Kongruenz von Staats- und Sprachgrenzen eine →  Volksabstimmung (slow. plebiscit). Die Grenzforderungen des Königreichs SHS (→  Jugoslawien) wurden berücksichtigt und dienten als Grundlage für die Bestimmung des Gebiets, in welchem die Volksabstimmung abgehalten werden sollte. Das Abstimmungsgebiet wurde in zwei Zonen eingeteilt. In die Zone A (1.768 km2) mit →  Völker-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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