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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Seite - 89 -
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89 Amtssprache Gerichtsorganisation 1854, → Landesgesetzblatt/deželni zakonik 1854. biet im Rahmen der Verfassungsbestrebungen infolge des →  Revolutionsjahres 1848 noch in seiner Gesamtheit als →  Königreich Illyrien berücksichtigt wurde. Ab dem Jahr 1850 wurden in der habsburgischen Monarchie auf der Grundlage der →  Oktroyierten Märzverfassung von 1849 die →  Reichsgesetzblätter in 10 gleichermaßen authentischen Sprachfassungen erlassen (die Jahrgangs- bände enthalten auch Gesetze aus 1849). Gleichzeitig wurden jeweils zweisprachige →  Landesgesetzblätter in den jeweiligen Landessprachen auf der Grundlage der Reichs- und der →  Landesverfassungen eingeführt, wo- bei zur jeweiligen Landessprache immer auch eine deut- sche Fassung parallel ediert wurde. Ab dem Jahr 1852 galt für das Reichsgesetzblatt als Original nur noch die deutsche Version, die Texte in den jeweiligen Landes- sprachen wurden nur mehr als amtliche Übersetzungen betrachtet. Ab dem Jahr 1850 wurden im Strafverfahren slowenische Niederschriften eingeführt, zunächst unver- bindlich, ab 1867 verpflichtend, in →  Krain/Kranjska galt dies auch für Zivilrechtssachen und Außerstreitver- fahren. Als Schöpfer der dazu erforderlichen sloweni- schen Rechts- und Verwaltungsterminologie traten vor allem der Jurist und Sprachwissenschafter Matej →  Ci- gale zusammen mit dem Mentor der Slawistik und Reichsratsmitglied Fran(z) →  Miklosich/Miklošič hervor (Juridisch-politische Terminologie für die slavischen Sprachen, 1853 ; Deutsch-slovenisches Wörterbuch, 1860). Durch den Grundrechtskatalog der →  Dezemberver- fassung von 1867 wurde die Gleichberechtigung aller in Österreich-Ungarn landesüblichen Sprachen in Schule, Amt und öffentlichem Leben vom Staat anerkannt und verfassungsmäßig abgesichert. Grundsätzlich war die slowenische Sprache als zu- sätzliche A. in der habsburgischen Monarchie also ver- fassungsmäßig klar geregelt, doch gab es in der Praxis keine konkreten bzw. einheitlichen Durchführungs- bestimmungen. Für jeden Bereich mussten (wie auch heute noch) anlassbezogene höchstgerichtliche Ent- scheide und Grundsatzentscheidungen erkämpft wer- den. Der deutsche Verwaltungsapparat war auch nicht gewillt, als Anstellungsbedingung die Beherrschung der slowenischen Sprache in Wort und Schrift einzu- fordern. Die Geltendmachung des Amtssprachenrechts war zudem von vielen subjektiven Faktoren, insbeson- dere der persönlichen Einstellung höhergestellter Ins- tanzen, abhängig. So hatte etwa das Triester Oberlan- desgericht eine für die slowenische Sprache günstigere Praxis als das Grazer Oberlandesgericht. In Kärnten/ Koroška wurden trotz der klaren Gesetzgebung und der durchwegs slowenisch sprechenden Bevölkerung
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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