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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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92 Andreas de Laibaco In der Gemeinde St.  Kanzian/Škocjan wird überdies rechtlich gegen Bürger, die ihr Recht auf den Gebrauch der slowenischen Sprache geltend machen, vorgegan- gen. Zwischen 2008 und 2014 wurden über 100 Ver- fahren, auch vor Höchstgerichten, geführt, gegenwärtig (2015) ist wieder eines anhängig. In seinem ersten Er- kenntnis zu einer Amtssprachenfrage in der Gemeinde St.  Kanzian/Škocjan nach dem »Ortstafelkompromiss« sieht sich der Verfassungsgerichtshof der Möglichkeit beraubt, den Artikel 7 leg. cit. noch als Maßstab her- anzuziehen. Auch das ist als wesentliche Verschlechte- rung von Minderheitenschutzbestimmungen zu werten. Quellen : dr. Moravski [Valentin Rožič] : Slovenski Korotan. Celovec 1919 ; Erkenntnis des österreichischen Verfassungsgerichtshofes vom 11. Oktober 2012, Zl. 610/12-14* ; Protestresolutionen der Bürger von Eberndorf/Dobrla vas und St.  Kanzian/Škocjan (im Besitz der Autorin) ; Juridisch-politische Terminologie für die slavischen Sprachen. Wien 1853 ; Deutsch-slovenisches Wörterbuch. Wien 1860. Lit.: L. Sienčnik : Borba koroških občin za slovenski uradni jezik ob koncu preteklega stoletja/Kampf der Kärntner Slovenen für slovenische Amts- sprache am Ende des 19. Jh. In : Mladje. Literatura in kritika 28 (1977) 69–84 ; V. Valenčič : Slovenščina v uradih in v uradni publicistiki od srede 18. do srede 19. stoletja. In : ZČ 31, 3 (1977) 329–360 ; G. Stourzh : Die Gleichberechtigung der Nationalitäten in der Verfassung und Verwaltung Österreichs 1848–1918. ÖAW Wien 1985 ; S. Vilfan : Pravna zgodo- vina Slovencev. Od naselitve do zloma stare Jugoslavije. Ljubljana 1996 ; B.-I. Schnabl : Dvojezična ustava Koroške in deželni glavar Janez Nepo- muk Šlojsnik. In : KK 2012. Celovec [2011], 165–188. Lit. zur aktuellen Lage : R. Vouk : Kärntner Slowenen. In : Volks- gruppenreport 1997. Wien 1997, 15–98 ; D. Kolonovits : Sprachen- recht in Österreich. Wien 1999 ; F. Schruiff : Artikel 7 – Die verkannte »Magna Charta« der Minderheiten. In : Stimme von und für Minder- heiten, Nr. 56, Wien 2005. M. Klemenčič/V. Klemenčič : Die Kärnt- ner Slowenen und die zweite Republik. Zwischen Assimilierungsdruck und dem Einsatz für die Umsetzung der Minderheitenrechte. Klagenfurt/ Celovec [e. a.] 2010 ; R. Vouk : Jenseits des Rechts. Wie es tatsächlich zur Ortstafellösung kam und ob es tatsächlich eine Lösung ist. In : K. Hren & M. Pandel (Hg.) : Ein Jahr danach. Die Ortstafelregelung 2011 und was daraus wurde/Leto kasneje. Ureditev krajevnih napisov 2011 in kaj je iz tega nastalo. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2012, 147–220. Sonja Kert-Wakounig Andreas de Laibaco (1431 Professor an der Universi- tät Wien), →  Wien. Andreaš, Miha (* 28. Oktober 1762 Feistritz/Bistrica [St.  Jakob im Rosental/Šentjakob v Rožu], † 27. Mai 1821 ebd.), slowenischer Leinenweber und Dichter, Volkspoet, »Bukovnik«. Während seiner Handwerkslehre in Podgorje/Maria Elend erlernte er als Autodidakt Slowenisch lesen und schreiben. Deutschkenntnisse erwarb er im deutschspra- chigen Teil Kärntens. Mit großem Einsatz erlernte er auch beide, die slowenische und deutsche →  Standard- bzw. Schriftsprache. A. war ein geschätzter Kirchen- sänger. Das →  Kirchenlied und die Lektüre animierten ihn dazu, dass er selbst begann, weltliche und geistliche →  Lieder zu schreiben und Melodien dazu zu kompo- nieren (→  Liturgiesprache). Damit zählte er zu den be- kanntesten, frühen Vertretern der spezifischen sloweni- schen literarischen Tradition der Volkspoeten, die hohe, die reine Folklore bei Weitem übersteigende Ansprüche an ihr eigenes Werk stellten – und das obwohl sie Au- todidakten waren (→  Bukovništvo). Mit dem jüngeren Volkspoeten Andrej →  Schuster – Drabosnjak war er bekannt und sie sollen miteinander immer nur in Reimen gesprochen haben. Bereits 1793 schrieb A. ein Gedicht, in welchem er die →  Französische Revolution, den grausamen Tod des Königs Ludwig XIV. und der Königin Marie Antoinette, das Leid der Men- schen und ihren Wunsch nach Frieden thematisiert. A. war ein Mann strenger Prinzipien, daher haben seine Lieder einen ernsten, z. T. moralisierenden Ton. Die Be- kanntschaft mit Matija →  Ahacel mag ihn wohl dazu angeregt haben, philosophische Schriften und Schil- ler zu lesen. Aus A. Nachlass übernahm Ahacel acht Gedichte in seine Gedichtsammlung Pesme po Koroškim in Štajerskim znane auf. Werke : M. Ahacelj (Hg.) : Pesme po Koroškim in Štajerskim znane, XII–XIV. Celovec 1833. Lit.: SBL ; ES. – F. Erjavec : Koroški Slovenci 6. Celovec 1960, 255–256 ; M. Mitrović : Geschichte der slowenischen Literatur, Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Aus dem Serbokroatischen übersetzt, redaktionell be- arbeitet und mit ausgewählten Lemmata und Anmerkungen ergänzt von Katja Sturm-Schnabl. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2001, 113–114 (das erwähnte Gedicht ist darin im Original und in der Übersetzung von Sturm-Schnabl wiedergegeben). Katja Sturm-Schnabl Andrejaš, Simon (aus Pugrad/Podgrad bei Ludmanns- dorf/Bilčovs), →  Liedersammlung, handschriftliche. »Anschluss« Österreichs an Nazi-Deutschalnd am 12. März 1938, vgl. Sachlemmata : →  »Anschluss« und die Kärntner Slowenen (1938–1942), sowie →  Antise- mitismus ; →  Binnenwanderung ; →  Bleiburg/Pliberk ; →  Celje ; →  Deutschnationale Vereine ; →  Edinost Pli- berk. Katoliško slovensko izobraževalno društvo Edinost v Pliberku [Katholischer slowenischer Bildungsverein Edinost (Einheit) in Bleiburg] ; →  Edinost Šenttomaž. Katoliško slovensko izobraževalno društvo Edinost Št.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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