Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Seite - 243 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 243 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I

Bild der Seite - 243 -

Bild der Seite - 243 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I

Text der Seite - 243 -

243 Dezemberverfassung Oskar Dev, 1910er Jahren Parlament engagierten und die Berechtigung der slo- wenischen national-politischen Forderungen in Ab- rede stellten. Nach der Erneuerung des Verfassungsle- bens hießen nemškutar in erster Linie jene gebildeten Bürger mit »objektiv« slowenischer Herkunft, die die Politik der slowenischen nationalen (liberalen) Partei ablehnten. Dragotin Dežman/Karl Deschmann, der 1848 das Programm der →  Zedinjena Slovenija mitge- staltet hatte, wurde später zum Prototyp des D. Er hatte 1861 öffentlich mit dem Slowenentum gebrochen und war zum Anführer der deutschen Verfassungspartei in →  Krain/Kranjska geworden. Aber nicht nur Bürger wurden mit der Bezeichnung D. belegt, sondern auch die slowenisch sprechende bäuerliche Bevölkerung in den sprachlichen Kontaktzonen in der Untersteier- mark/Spodnja Štajerska und in →  Südkärnten/Južna Koroška (→  Sprachkontakt), die aus verschiedenen, vor allem sozialen Gründen nicht die slowenische natio- nale Politik, sondern die deutschen (liberalen) Parteien unterstützten. Einerseits waren dies Menschen, die aus innerer Überzeugung vornationale (regionale) Identi- fikationen bevorzugten (→  Identität, territoriale), oder solche, die aufgrund des auf ihnen lastenden sozialen, wirtschaftlichen und psychologischen Druckes nach- gaben und sich mit dem deutschnationalen Programm identifizierten und die (sprachliche) →  Assimilation des slowenischen Teils der Bevölkerung befürworteten (→  Assimilant). Lit.: V. Melik : Nemci in Slovenci (1815–1941). In : ZČ 46/2 (1992) 171–174 ; T. Domej : Slovenci v 19. stoletju v luči svojih lastnih oznak. In : Slovenci in država. Zbornik prispevkov z znanstvenega posveta na SAZU (od 9. do 11. novembra 1994). Ljubljana 1995, 83–94 ; J. Pleterski : Slowenisch oder deutsch ? Nationale Differenzierungsprozesse in Kärnten (1848–1914). Klagenfurt/Celovec 1996, insb. Kap. 5 »Die Ideologie der ›deutschfreundlichen Slowenen‹ bzw. ›Deutschtümler‹ nach dem Jahre 1873«, 226–266 ; J. Cvirn : Kdor te sreča, naj te sune, če ti more, v zobe plune. Dragotin Dežman in slovenstvo. In : Zgodovina za vse 14/2 (2007) 38–56. Janez Cvirn  † ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Dev, Oskar (* 2. Dezember 1868 Planina [Postojna, Notranjska], † 3. August 1932 Maribor), Jurist, Kom- ponist, Sammler, Arrangeur, Redakteur und Herausge- ber von Volksliedern, Chorleiter. Bereits am Gymnasium in Novo mesto war D. bereits von Hugolin Sattner musikalisch beeinflusst worden. 1885–1888 besuchte er die Schule der Glasbena matica [Gesellschaft für Musik] in Ljubljana, wo er bei An- ton Foerster, Fran Gerbič und Julius Ohm-Janu- schowsky ausgebildet wurde. Bei Matej Hubad in →  Ljubljana studierte D. Gesang und Harmonielehre ebenso bei Julius Böhm in Wien an der Schule des Ambrosiusvereins. In Wien war er auch Chorleiter der Vereine Slovenija und Slovensko pevsko društvo [Slowe- nischer Gesangsverein]. Nach Abschluss seines Jusstu- diums war D. Richter in Škofja Loka, Kranj, Ljubljana und →  Maribor, doch überall brachte er sich auch als Förderer des Musiklebens ein und war in Novo mesto, Postojna, Škofja Loka, Kranj und in Brdo bei Ljubljana jeweils auch Chorleiter. D. war enger Mitarbeiter von Karel →  Štrekelj (vgl. Slovenske narodne pesmi, 1895– 1923). In Maribor gründete er eine Glasbena matica mit einer Reihe von Chören und einer Schule, wobei er deren erster Vorsitzender und Chorleiter war. D. schrieb bedeutende Kompositionen für gemischte und Männerchöre und schrieb auch →  Kunstlieder. Unter den →  Volksliedern, die er arrangierte, waren auch 400 Volkslieder aus Kärnten/Koroška (wie auch so popu- läre wie Drumelca [Die Maultrommel], Gor/Nmav čez izaro [Ein wenig über’n See], Pojdem v rute [Ich gehe in die Berge], die bei den Kärntner Slowenen zum identitätsbildenden Kulturgedächtnis gehören. Von diesen Liedern erschienen vier Sammlungen : bei der Glasbena matica, beim Verlag Schwentner in Ljubljana. Im Selbstverlag veröffentlichte er 1923 eine Sammlung jugoslawischer Volkslieder. Als lyrischer Romantiker bezeugte D. tiefes, erlebtes Gefühl für eine natürliche und unaufdringliche Ausdrucksweise und erreichte mit viel Humor sogar die neue Zeit. Quellen : NUK, Glasbena zbirka. Werke : Slovenske narodne pesmi iz Ziljske doline in Podroža. Ljubljana 1908 ; Slovenske narodne pesmi s Koroške. Ljubljana 1912 ; Jugoslovanske ljudske pesmi. 1923 ; Koroške slovenske narodne pesmi. Maribor 1926. Lit.: SBL ; ME ; LJM ; ES ; OVSBL. – D. Cvetko : Zgodovina glasbene umetnosti na Slovenskem, 3. Ljubljana 1960 ; F. Križnar : Ob 60-let- nici smrti skladatelja Oskarja Deva (1868–1932). In : Loški razgledi 39 (1992) 105–136 ; J. Nemec : Anton Nagele. Živeti hočemo ! Celovec 2004 ; F. Križnar: Ivan Grohar and Oskar Dev. In: Kultura 7 (Skopje 2014) 37–51. Franc Križnar ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Dezemberverfassung (1867), literaturübliche Be- zeichnung für fünf Staatsgrundgesetze und das De- legationsgesetz vom 21. Dezember 1867, die in der Folge des österreichisch-ungarischen Ausgleichs vom 15. März 1867 vom cisleithanischen Reichsrat mit Geltung für die österreichische Reichshälfte der Habs- burgermonarchie beschlossenen worden waren, von
zurück zum  Buch Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I"
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška