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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Seite - 313 -
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313 Emigration Emigranten aus Vorderberg/ Blače, NUK KS 10. 11. 1926 Umfang der Auswanderung dorthin beträchtlich (siehe →  Miklautsch, Johann). Weiterhin wanderten die Menschen jedoch nach Kanada, nach Südamerika und nach Australien aus. Bis zum →  »Anschluss« reduzierte sich die Zahl der Auswanderer aus Kärnten/Koroška in die USA auf einige Tausend. Unter ihnen waren zahl- reiche Slowenen, die nach der →  Volksabstimmung emigrierten, so z. B. der Priester Jurij →  Trunk. Zu einer bedeutenden Auswanderungswelle aus po- litischen und wirtschaftlichen Gründen kam es nach dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monar- chie und der Schaffung der Ersten Republik sowie des Königreiches SHS (→  Jugoslawien). So mussten nach der Volksabstimmung am 10. Oktober 1920 wegen des offenen antislowenischen Drucks zwischen 5.000 und 6.000 slowenischsprachige Kärntner aus Kärn- ten/Koroška in das neu entstandene Königreich SHS auswandern, weil sie sich vor der Volksabstimmung offen für eine Vereinigung des slowenischen Teiles Kärntens mit dem Königreich SHS ausgesprochen hatten (→  Vertreibung 1920). Die Mehrzahl ließ sich in →  Ljubljana und in →  Maribor nieder, viele auch in Industrieorten (→  Celje, Jesenice, Trbovlje, Kranj, Škofja Loka), einige aber auch in ländlichen Gegen- den, so z. B. in der →  Mežiška dolina (Mießtal) und in der Dravska dolina (slowenisches Drautal). Unter ih- nen waren ebenso Arbeiter, Eisenahnarbeiter, Bauern, Händler und Handwerker wie auch Lehrer, Professo- ren, Priester und andere Intellektuelle (der Epidemio- loge Dr. Herman →  Vedenik in Rogatica/BiH). Nach gewissen Quellen haben Kärnten/Koroška 43 slowe- nischsprachige Priester und 61 Lehrer, die entlassen worden waren, verlassen. So lebten 1931 im Königreich Jugoslawien 29.521 Personen, die in Österreich geboren worden waren, davon 16.736 in der Dravska banovina [Drau-Banschaft] (Slowenien), 6.350 in der Savska ba- novina [Banschaft an der Save] (Kroatien) und einige auch in Serbien (Beograd) und in der Vojvodina (Veliki Bečkerek, heute Zrenjanin und Novi Sad). Andererseits wanderten Beamte, Militärangehörige und ein Teil der wirtschaftlich Aktiven deutschspra- chigen Bevölkerung aus dem neuen jugoslawischen Staat in das Gebiet der Republik Österreich aus. Ins- besondere in →  Südkärnten/Južna Koroška besetzten sie Arbeitsplätze, von denen zuvor Slowenen entlassen worden waren. All das trug in der Folge zur →  Ger- manisierung des südlichen/slowenischen Teiles Kärn- tens bei. Einige Migrationsströme waren seitens der →  deutschnationalen Vereine und Organisationen zu diesem Zwecke geplant. So siedelten sich im Rahmen von gezielten »Besiedlungsaktionen« der deutschna- tionalen Organisationen Kärntner Heimatbund und Deutscher Schulverein Südmark, die sich die Festigung des Deutschtums in den slowenischen Orten zum Ziel
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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