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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
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438 Gorjanci. Izobraževalno društvo Gorjanci, Kotmara vas KS 8. 5. 1935 KS 19. 12. 1935 burg/Vovbre bei →  Völkermarkt/Velikovec und be- zeichnet dieses Quartett aus Köttmannsdorf/Kotmara vas als erste außerkirchliche Gesangsgruppe unter den Kärntner Slowenen (→  Chorwesen). Eine handschrift- liche →  Liedersammlung aus dem Jahr 1890 mit 97 →  Volks- und →  Kunstliedern, die in der Umgebung Köttmannsdorfs gesungen wurden, war ein Beitrag von Janez Modrič, vlg. Toplicar aus Wurdach/Vrdi (na Vr- deh), zur Festigung des lokalen Kulturgutes. Matija Prosekar unterstützte nach Ende des Ers- ten Weltkrieges auch den Aufbau des Izobraževalno društvo Gorjanci [Bildungsvereins Gorjanci], dem sein Sohn Tomaž Prosekar als erster Obmann vorstand. Wesentliches Vereinsziel war die Festigung der slowe- nischen Identität und die Pflege der Kultur und Wei- terbildung (→  Identitätsbewusstsein). Stellvertretender Obmann war Pfarrer Janko Arnuš, weitere Vorstand- mitglieder : Ožbalt Prosekar, Franc Waldhauser, Ivan Modric, Andrej Prosekar und Vincenc Wie- ser. Die formelle Gründung des Vereins am 14. De- zember 1919 fiel noch in die Zeit der jugoslawischen Verwaltung der Zone A (→  Abstimmungszone). In der Zwischenkriegszeit wurden Frauen nur in Laienspielgruppen, nicht aber in die Gesangsgruppen aufgenommen. Neben Koch- und Haushaltskursen, die 1929 von Milka →  Hartman geleitet wurden, gab es eigene Veranstaltungen und Zusammenkünfte für Frauen (→  Frauenfrage, →  Frauen im ländlichen Raum, →  Zveza ženskih društev na Koroškem). Im Allgemeinen wurde die freiwillige Kulturar- beit hauptsächlich in den »Wintermonaten« gepflegt. In Köttmannsdorf/Kotmara vas wurden bis zu zwei Theaterstücke pro Jahr, und mehrere Auftritte des Männerchores organisiert (→  Chorwesen, →  Thea- ter). Die Vereinsbibliothek wurde 1923 eingerichtet (→  Lesekultur). Vereinsmitglieder wurden regelmäßig auf Kurse und fachliche Schulungen geschickt. Der Verein organisierte zahlreiche Vortragsabende sowie Lichtbildvorträge mit Referenten aus Klagenfurt/Ce- lovec, Wien und der näheren Umgebung. Das Fehlen eigener Räumlichkeiten behinderte die Vereinsarbeit erheblich. Unter dem Druck deutschnationaler Kreise stellten viele Gastwirte der Gegend ihre Räumlichkei- ten den slowenischen Vereinen nur sehr zögernd zur Verfügung (→  Assimilationszwang). Unter dem neuen Vorsitzenden Franc Niemec wurde deshalb 1927 ein besonderer Ausschuss für die Errichtung eines eigenen Vereinshauses eingerichtet. 1928 werden sogar Mittel für die Errichtung dieses Vereinszentrums gesammelt. Die Wirtschaftskrise und die verschärfte politische Atmosphäre verhinderten jedoch die Verwirklichung dieser Pläne. Im ersten Jahr führte der Verein zwei Theaterstücke auf, der Chor veranstaltete mehrere Konzerte. Doch mit der →  Volksabstimmung kam die Kulturarbeit auf- grund des allgemeinen gesellschaftlichen Klimas und der politischen Verhältnisse zum Erliegen. 1922 lebte der Verein wieder auf. In der Zwischenkriegszeit wurden in Köttmanns- dorf/Kotmara vas folgende Laien-Theaterstücke auf- geführt : 1924 : Domen, 1925 : Tri sestre, Ne kliči vraga, 1926 : Gorjanci igrajo »Deseti brat« pri Cingelcu na Trati, 1927 : Deseti brat (težave z dvorano, očitki iredente), Lumpacij Vagabund in Krčmar pri zvitem rogu, 1928 : Za pravdo in srce, 1929 : Naša kri, 1931 : Naša zemlja, Strup za podgane, 1935 : Dve nevesti, Pojdam v Ljubljano. Ver- antwortlich für die Laienspielertätigkeit waren Anton Žagar. vlg. Tomažič und Mirko Čimžar, vlg. Obrit. Die Regie wurde oft von Geistlichen durchgeführt (z. B. Pfarrer Mente). Es gab auch Gastauftritte im →  Jaun- tal/Podjuna (etwa in Globasnitz/Globasnica) und im Unteren →  Rosental/Spodnji Rož (etwa in Glainach/ Glinje). Eine über 5 m breite Kulissenmalerei aus den Jahren 1923/24, entworfen, gemalt und hergestellt von vier Vereinsmitgliedern, zeugt noch heute von der In- tensität der damaligen Tätigkeit. Die Gesangstätigkeit wurde vom Männerchor getra- gen. Geleitet wurde der Chor in der Zwischenkriegszeit
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Band 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Untertitel
Von den Anfängen bis 1942
Band
1: A – I
Autoren
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Abmessungen
24.0 x 28.0 cm
Seiten
542
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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