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Vorwort v
aus den beiden Hauptsa¨tzen der Wa¨rmelehre abgeleiteten Ergebnisse nicht
erschu¨ttert werden, sondern es werden nur diese beiden Sa¨tze nicht mehr
selbststa¨ndig eingefu¨hrt, sondern ihrerseits aus anderen noch allgemeineren
Sa¨tzen abgeleitet werden. Es ist aber bis jetzt die Zeit noch nicht abzusehen,
in welcher der weite Weg zu diesem Ziel zuru¨ckgelegt werden kann.
Berlin, im April 1897.
Aus dem Vorwort zur zweiten Auflage.
Die zahlreichen und wertvollen Untersuchungen, durch welche seit
dem Erscheinen der ersten Auflage dieses Buches die Thermodynamik
bereichert worden ist, haben, besonders auf dem Gebiete der physikalischen
Chemie, die Fu¨lle der bekannten Tatsachen erheblich vermehrt, ohne jedoch
die Grundlagen der Theorie irgendwie zu vera¨ndern. Da nun dies Buch
hauptsa¨chlich der Darstellung der letzteren gewidmet ist, und die speziellen
hier gegebenenAnwendungenmehrdenCharaktervonErla¨uterungsbeispielen
besitzen, so glaubte ich von einer Neubearbeitung des Stoffes ganz absehen
zu du¨rfen und habe mich darauf beschra¨nkt, einzelne numerische Daten zu
verbessern und im u¨brigen nur die allgemeineren Gedankenga¨nge sorgfa¨ltig
nachzupru¨fen. Dabei habe ich eine Reihe von kleinen A¨nderungen und
Zusa¨tzen zweckma¨ßig gefunden, deren manche mir von wissenschaftlichen
Bekannten und Fachgenossen freundlichst nahegelegt wurden.
Im Hinblick auf den Schlußpassus im Vorwort zur ersten Auflage sei
mir noch die Bemerkung verstattet, daß die Theorie der Wa¨rme auf dem
dort angedeuteten Wege in der Zwischenzeit einen bemerkenswerten Schritt
vorwa¨rts getan hat. Die neueren Forschungsergebnisse auf dem Gebiete
der Wa¨rmestrahlung, bei deren Erwa¨hnung ich hier nur auf die Namen
W. Wien, F. Paschen, O. Lummer und E. Pringsheim, H. Rubens
und F. Kurlbaum hinweisen mo¨chte, haben na¨mlich immer deutlicher
erkennen lassen, daß, ebenso wie der erste Hauptsatz der Thermodynamik
nur eine Seite des universalen Prinzips der Erhaltung der Energie bildet,
so auch der zweite Hauptsatz, das Prinzip der Vermehrung der Entropie,
keine selbsta¨ndige Bedeutung besitzt, sondern sich seinem vollen Inhalt
nach verstehen lassen wird, wenn man seine Wurzel, entsprechend der
von Clausius und Maxwell begru¨ndeten und dann namentlich von
L. Boltzmann weiter gebildeten Auffassung, in den bekannten Sa¨tzen
der Wahrscheinlichkeitsrechnung sucht. Danach ist die Entropie irgend
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Vorlesungen über Thermodynamik
- Titel
- Vorlesungen über Thermodynamik
- Autor
- Max Planck
- Verlag
- VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
- Ort
- Berlin und Leipzig
- Datum
- 1922
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Seiten
- 284
- Schlagwörter
- Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
- Kategorien
- Lehrbücher
- Naturwissenschaften Physik
Inhaltsverzeichnis
- Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
- Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
- Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
- Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
- Erstes Kapitel. Homogenes System 113
- Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
- Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
- Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
- Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
- Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253